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The Gits – Enter: The Conquering Chicken Review

Das 2024 Remaster


20.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Foto: courtesy of the band. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit Enter: The Conquering Chicken kehrt ein Stück Punkrock-Geschichte zurück – neu remastert, neu verpackt, aber nach wie vor von der tragischen Geschichte überschattet, die untrennbar mit diesem Album verbunden ist. The Gits waren Anfang der 90er eine der spannendsten, kompromisslosesten Punkbands aus Seattle, und das zweite Album markierte zugleich ihren Höhepunkt und ihr abruptes Ende. Die neue 2024er Version bringt diesen rohen, ungefilterten Sound wieder an die Oberfläche – klarer, druckvoller und dennoch genauso ungezähmt wie damals.

Ein wuchtiges Relikt der Seattle-Punk-Ära
Musikalisch bleibt Enter: The Conquering Chicken ein Dokument jener Zeit, als Punk nicht poliert, sondern gelebte Realität war. Mias Stimme trägt jeden Song – kraftvoll, kantig, verletzlich und selbstbewusst zugleich. Tracks wie Bob (Cousin O.), Guilt Within Your Head oder Seaweed klingen trotz Remaster bewusst ungeschönt, beinahe körperlich. Die Energie springt dich an, und man versteht sofort, warum die Band für viele eine Kultfigur geworden ist.

Mit A Change Is Gonna Come zeigen The Gits, dass sie mehr konnten als dreckigen Punk; und Precious Blood oder Drunks unterstreichen die emotionale Wucht, die hinter Mias Stimme steckte. Doch trotz der musikalischen Qualität bleibt das Album schwer belastet von der Geschichte: Kurz nach Abschluss der Aufnahmen wurde Mia Zapata ermordet – ein Verlust, der nicht nur die Band, sondern eine ganze Szene erschütterte.

Der neue Remaster von Jack Endino lässt das Material frischer erscheinen, ohne den rohen Kern zu glätten. Das transparente Vinyl, das neue Artwork – all das ist eine liebevolle, respektvolle Verneigung vor einem Album, das unvollendet wirkende Größe ausstrahlt.

Am Ende ist diese Neuauflage weniger ein „neues Erlebnis“ als ein wichtiges Zeitdokument. Musikalisch packend, wenn auch nicht durchgängig überragend – aber historisch und emotional kaum zu überschätzen. Für Fans des Genres ist die Neuveröffentlichung ein Muss. Für alle anderen ein Blick in eine Zeit, in der Punk noch gefährlich, politisch, roh und zutiefst menschlich war.

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