Musik » Reviews

Symphony X - Iconoclast Review


2011-08-05  DasStampa  9 Likes  0 Kommentare 
Symphony X - ein Flaggschiff des Progressive Metal. Seit 1994 hauen die Mannen um Frontmann Michael Romeo in relativ konstanter Konstellation in die Saiten, die Stimme ins Mikro und die Sticks auf die Felle. Vier Jahre ist es nun her, dass das letzte Album die Metalgemeinschaft einmal mehr in 2 Lager spaltete - die einen empfinden die progressive Spielweise als sinnliche auditive Erfahrung, die anderen als schlicht unergreifend anstrengend und nicht endend wollend. Nun, dem Erfolg des letzten Albums hat dies kein Abbruch getan. Ob dies in diesem Fall wieder gelingt, lest ihr hier.

Progressive Metal ist Freejazz für Volksmusik-Fans
So oder so ähnlich kann man die Empfindung in etwa in Worte fassen, wenn man nicht so sehr auf lang gezogene Gitarren-Soli und ewig verschiedene Bridges und Tempi steht. Ja, Asche auf mein Haupt, und auch ich gehöre dazu. Gleich der erste Song "Iconoclast" ist für mich eine Geduldsprobe, weil ich schlicht unergreifend keinen roten Faden entdecken kann, selbst nach mehrfachem Hören nicht. Ich habe hierbei das Gefühl, dass aus diesem Song, der immerhin knapp 11 Minuten in meine Ohren wandern will, mehrere Ideen zu einer gewurschtelt wurde. Schade, denn meiner Meinung nach sind diese Ideen in den Ansätzen echt gut. Weiter gehts! Nach den knappen 11 Minuten geht es mit "The End Of Innocence" in eine weitere Runde der Show "Wie viel Gitarren-Soli packe ich in einen Song?". Auch hier ist der Ansatz wieder total klasse, verliert sich aber einmal mehr in gefühlt endlose Soli. Der Refrain ist allerdings wahrlich gelungen und würde man sich die Soli wegdenken, ein echter Mitgröhler. "Dehumanizer" ist ein Tempo reicher Song, der unter anderem durch den kehlig-atmosphärischen Gesang hervorsticht. "Bastards Of The Machine" heizt die Menge einmal mehr auf und weiß durch eine stimmige Kombination aus Keyboard und Gitarre zu überzeugen. "Heretic", das wohl düsterste Stück auf dem Album, gleicht sich in Sachen Geschwindigkeit an seine beiden Vorgänger an und vermag ebenfalls durch den Ansatz eines roten Fadens zu überzeugen.

"Children Of A Faceless God" ist der rotzigste Track, den die fünf Sympathiker auf diesem Machwerk aufzuweisen haben. Allerdings schwächelt dieser an der Menge der Wechsel der Geschwindigkeiten innerhalb des Songs. Schade, denn gerade fing das Album an, mir zu gefallen. "Electric Messiah" ist dagegen wieder ein Gassenhauer, der seines Gleichen sucht. Schnell, kompromisslos, für Symphony X Verhältnisse relativ geradlinig. "Prometheus (I Am Alive)" ist der vorletzte Track auf dem mittlerweile 11. Ableger der Amis. Der Gesang düster, der Refrain zum Mitsingen geeignet und langsam beginnend wie endend. Dazwischen ist rauhe Metalpower. 9:10 Minuten, eine letzte Geduldsprobe, eine Überraschung: "When All Is Lost" leitet sich selbst mit einem Piano-Intro ein und einmal mehr beweist Romeo seine vokale Virtuosität. Langsam aber sicher steigern sich sowohl Härte als auch Geschwikndigkeit des Songs und es entsteht ein guter Song, der gut in ein Musical passen würde. Auf einem Konzert wüsste ich persönlich leider nichts mit diesem letzten Track anzufangen.

Leider konnte micht dieses Album nicht komplett überzeugen, es strotzt aber nur so vor musikalisch guten Ansätzen.

Wer auf progressiv steht, ist mit diesem Album sehr gut bedient. Alle anderen werden mit der Länge der Tracks ihre Schwierigkeiten haben. Ansonsten musikalisch top arrangiert und vokal herausragend.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.
   Titel Iconoclast (Digi Book)
   Genre
   Release 2011-06-17
   Systeme
   Publisher Nuclear Blast (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
Werbung

Amazon Music

Jetzt bestellen!
Paypal Trinkgeld