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Starlaxis Supernova Edition Review


2015-04-15  Spielemagazin  13 Likes  0 Kommentare 

Der Markt für Casual Games ist um eine Idee reicher. Starlaxis Supernova Edition will frischen Wind in das Genre der Puzzler- und Logikspiele bringen und mischt auf amüsante Weise bekannte Spielekonzepte wie 3-Gewinnt und Tetris miteinander. Dazu gesellen sich Dogfights mit außerirdischen Lebensformen, ein Upgrade-System und eine solide Anzahl an Challenges. Klingt interessant? Ist es auch!
 

Die Auswahl an Spielen für Casual-Gamer ist größer denn je. Im Stundetakt werden neue "Zwischendurch"-Spielchen veröffentlicht. Gerade der Boom des Smartphone-Marktes war maßgeblich dafür verantwortlich. Aber mit der Masse sinkt auch die Klasse. So tummeln sich auf Steam und in den App-Stores unzählige Klonspiele, die sich nur durch Ihre Thematik unterscheiden. Titel X hat Diamanten, Titel Y hat Früchte. "Damit ist jetzt Schluss", haben sich die Jungens von Spiderwork Games wohl gedacht. Der amerikanische Entwickler erfindet zwar kein neues Genre, mischt dafür aber bewehrte Konzepte miteinander und bringt hier und da ein paar nette Ideen mit ein. Herausgekommen ist "Starlaxis", welches sich als 3-Gewinnt-Tetris-Shoot'em-Up mit Story bezeichnen darf. Klingt verrückt, funktioniert in der Praxis aber erstaunlich gut.
 

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Mutter Erde ist kurz vor dem Aussterben. Verantwortlich dafür zeichnet sich die Sonne, die im Jahre 2257 verglüht ist. Findige Wissenschaftler haben jedoch einen Weg gefunden, die Sonne wieder "in Betrieb" zu nehmen. Dies soll mithilfe sogenannter Phantomenergie passieren. Unser Alter Ego wird nun auserwählt, besagte Phantomenergie einzusammeln und somit die Menschheit zu retten. Wieso gerade wir? Unser Held ist zwar etwas grünäugig, gilt aber dank seiner hervorragenden Flugkünste als der beste Kandidat für diese Mission.

Aber Was genau macht man denn in einem 3-Gewinnt-Tetris-Shoot'em Up? Im Grunde spielen wir eine Runde 3-Gewinnt, nur dass wir hier keine Reihen lösen, um Punkte zu machen, sondern Kombinationen auslösen, mit der wir unser Raumschiff steuern. Die Liste möglicher Kombinationen finden wir links neben dem Spielfeld und ist damit immer gut sichtbar. Lästiges Auswendiglernen entfällt damit. Zur Verfügung stehen uns drei grundlegende Manöver. Mit den Steuerkombinationen steuern wir unser Schiff jeweils hoch, runter, nach links oder nach rechts. Mit der Feuer-Kombination dürfen wir feindliche Schiffe ins Visier nehmen und Asteroiden auseinander nehmen. Mit der dritten Kombination lösen wir einen Schild aus, der uns mehrere feindliche Schüsse einstecken lässt. Wenn wir eine Kombination auslösen, steigt auch unsere Combo-Meter. Ist dieses voll, können wir eine Spezialfähigkeit auslösen.
 

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Diese Spezialfähigkeiten sind je nach Pilot verschieden. Neben den vier Raumschiffen können wir uns vor jeder Mission für einen von sechs Piloten entscheiden. Diese schalten wir im Verlauf der Kampagne frei. Die Raumschiffe unterscheiden sich dabei in Ihrer Manövrierfähigkeit, den Trefferpunkten und dem verursachten Schaden. Piloten hingegen bringen einzigartige Fähigkeiten mit ins Gefecht. Der Pilot Drake kann zum Beispiel mit seinem "Sternenfeuer" zwei Reihen zerstören. So können wir uns bei fehlgesetzten Steinen schnell wieder Überblick verschaffen. Die rothaarige Jazz hingegen kann unserem Schiff einen zusätzlichen Tempobonus verschaffen.

Die Missionen unterscheiden sich im Grunde kaum. Meist müssen wir einfach alle Gegner vernichten, um die Mission zu gewinnen. Ab und An müssen wir auch mal Schrott sammeln oder einen Bossgegner erledigen. Viel Abwechslung bringt das Missionsdesign nicht mit sich, dafür erwarten uns in den Challenges zahlreiche Minispielchen, die den monotonen Spielablauf etwas auflockern.Für abgeschlossene Missionen erhalten wir Credits, die wir wiederum in Upgrades für unser Schiff investieren können. Wir erhöhen so die Feuerkraft unseres Schiffes oder verstärken Panzerung und Schilde. Das ist anfangs durchaus motivierend, wird aber durch mangelnde Vielfalt schnell zur Nebensache.

Die Grafik ist durchaus nett anzusehen, reißt aber wie erwartet keine Bäume aus. Die Spezialeffekte gehen größtenteils in Ordnung, allerdings werden bei größeren Kombinationen so viele Effekte auf einmal dargestellt, dass unser Bildschirm nur noch aus bunten Farben besteht. Ansonsten läuft der Titel flüssig, einzig die Ladezeiten sind teils etwas zu lange. Selbst auf einer schnellen SSD musste wir bei manchen Mission fast 15 Sekunden warten, bis der Level geladen war. Für ein Spiel dieser Kragenweite eindeutig zu viel.
 

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Der Soundtrack hingegen ist wirklich klasse. Mal orchestralisch, mal eingängiger Beat, mal Funky. Sprachausgabe gibt es leider nicht, alle Dialoge werden in Textfenstern angezeigt. Vermissen tut man die Sprachausgabe dennoch nicht, denn so bleibt mehr Zeit für den tollen Soundtrack.

Kommen wir zum größten Problem von Starlaxis. Die Abwechslung. Jede Mission spielt sich bis auf wenige Ausnahmen gleich ab, das Spielprinzip mit seinen Combo-Manövern ist durchaus nett gemeint, wird aber sehr schnell langweilig, da es schlicht zu wenig Kombinationen gibt. Die Story ist kaum der Rede wert und bietet auch keine überraschenden Wendungen. Somit dient die Geschichte als Bindeglied für die verschiedenen Missionen, anstatt uns unschön von einem Level ins nächste zu schicken.

Die Kämpfe spielen sich dank der präzisen Steuerung intuitiv und funktionieren wie erwartet gut. Allerdgins denkt man spätestens nach der sechsten Missionen "Kommt da noch was? Tatsächlich halten sich die Möglichkeiten in Grenzen, da sich sämtliche Mechaniken wiederholen und einzig der Schwierigkeitsgrad stetig steigt. Nach knapp einer Stunde hat man alles erlebt und bekommt nur noch mehr vom Gleichen.
 

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Das ist wirklich schade, denn Starlaxis ist ein durchaus gelungener Puzzler mit interessantem Gameplay und viel, wenn auch wenig abwechslungsreichem Content. Ein Grund für die magere Abwechslung dürfte der Ursprung als Mobile-Game sein. Solche Spiele sind für zwischendurch programmiert worden. Und hier weiß Starlaxis auch zu überzeugen. In der Bahn oder im Bus mal schnell eine Mission oder Challenge gespielt, dass macht Sinn. Als Desktop-Titel funktioniert das leider nur bedingt.

Wer mal über den Tellerrand schauen möchte und Lust auf etwas "Neues" hat, der sollte sich Starlaxis Supernova Edition unbedingt ansehen. Die grundlegende Mechanik stimmt, der Soundtrack ist toll und die Challenges machen Laune. Zudem ist der Titel mit knapp 6 € vergleichsweise billig, wenn man sich den Content ansieht. Für Core-Gamer ist der Titel ungeeignet, Fans von Puzzlespielensollten vorher die kostenlose Demo ausprobieren.
 


MeineMeinung

Dennis

Dennis Lobina: Auf den ersten Blick war Ich von Starlaxis Supernova Edition wirklich positiv überrascht. Bejeweled gemixt mit Tetris, dazu Weltraum-Setting, Raumschiffe, Aliens, Upgrades und einem soliden Schwierigkeitsgrad. Was will das Puzzle-Herz mehr? Der interessante Ansatz, solche suchteregenden Spielkonzepte mit einander zu vermischen geht also auf.

Leider hat sich meine anfängliche Euphorie schnell verflüchtigt. Das liegt zum großen Teil daran, dass Starlaxis schlicht zu wenig Abwechslung bietet. Obwohl die Gefechte durchaus taktische Tiefe aufweisen und Voraussicht ein wichtiges Element in der Spielmechanik darstellt, sind die immer gleichen Missionen und der träge Spielablauf mir persönlich ein Dorn zu viel im Auge. Auf dem Smartphone funktioniert das Konzept sicherlich gut, auf dem PC fehlt es mir schlicht an spielerischer Abwechslung.


 

Tolle Kombination aus bekannten Spielkonzepten, welche spielerisch durchaus überzeugen kann. Die mangelnde Abwechslung und die teils langen Wartezeiten trüben den Gesamteindruck leider ein wenig. Wer einen ungewöhnlichen Titel für zwischendurch sucht, sollte dennoch einen Blick riskieren. Alle anderen probieren vorher die kostenlose Demoversion.

Punktewertung

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