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Rosemary's Baby Review


2013-02-21  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
Ira Marvin Levin (* 27. 8. 1929; †12. 11 2007) war ein New Yorker Schriftsteller. Die 60iger Jahre der USA waren das Zeitalter eines neuen Bewusstseins und Folgezeit der spießigen Wohlstandsgesellschaft der 50iger. Sie waren antiautoritär und intellektuell. Moralische Tugenden der vergangenen Jahrzehnte wurden abgelöst von Erotik, moderner Kunst und Antireligion.

Rosemary's Baby
In diesen wilden Umbruchzeiten wagt Levin seinen Vorlagen-Roman "Rosemary`s Baby" (Originaltitel). Hexerei, Teufelsanbetung und Gotteslästerung kollidieren mit den banalen Wünschen eines jungen Paares. Rosemarie und Guy Woodhouse ziehen gemeinsam in eine neue, opulente Wohnung, richten sie modern ein und wollen Kinder bekommen. Doch in ihrem Wohnhaus geschehen äußerst seltsame Dinge.

Ausgerechnet ein Trüppchen schräger alter Menschen hat sich dem Satan verschrieben und plant die Geburt seines Sohnes im Juni 1966. Das Zahlensymbol des Teufels als Gegner Gottes und alles Guten "666" scheint die beste Voraussetzung für ein zukunftsträchtiges Gelingen.

Frischverheiratet und unbekümmert ziehen Rosemary und Guy in das düstere alte New Yorker "Bramford-Haus". Angeblich soll hier früher ein Zirkel von Satansanbetern seine geheimen Riten zelebriert haben. Durch den Tod einer jungen Frau bekommen die beiden ersten Kontakt zu einem älteren Ehepaar der Nachbarschaft. Rosemarys Mann ist ganz angetan von Minnie und Roman. Sie scheinen dem vorher eher erfolglosen Schauspieler geradezu Glück zu bringen, denn Guy macht nun endlich Karriere. Fehlt nur noch der Nachwuchs: nach dem Genuß eines seltsam schmeckenden Desserts von Minnie fällt Rosemary kurz in einen bizarren Trance-Zustand. So erlebt sie die Zeugung ihres Kindes ähnlich alptraumhaft bedrohlich wie die folgende Schwangerschaft. Seltsame Dinge tragen sich zu, Heimliches wird zum Unheimlichen. Wollen Guy, die Castavets und der ominöse Dr. Saphirstein ihr Baby etwa dem Teufel opfern? Oder was verbirgt sich am Ende hinter ihrer Feier zur Geburt von Satans Sohn?

Nicht bis ins Detail beschriebenes Gemetzel lähmen die Phantasie, sondern subtil beschriebene Situationen. Ist es nur ein Traum? Sind es paranoide Wahnvorstellungen oder ist es, was es scheint? Es ist nicht der maskierte Irre mit dem großen Küchenmesser, der einen verfolgt. Es ist das Geräusch, dessen man sich nicht sicher ist und der Schatten, den man vielleicht gesehen hat. Langsam und wirkungsvoll gerät man in die Fänge einer unaufhaltsamen und unglaublichen Geschichte mitten in New York, die mit der Geburt von Rosemaries Baby endet.

Die Blu-Ray-Fassung wei technisch zu überzeugen. Die Störungen wurden größtenteils entfernt, dem Film merkt man sein Alter dennoch an. Wer also HD-Kino des neuen Milleniums erwartet, sollte seine Vorstellungen zügeln. Wer jedoch einen guten Film in guter Qualität erwartet, wird sich bestätigt sehen.

Durch die feinfühlig erzeugte Spannung ist dieser Streifen einer der schönsten Filme des Horrorgenres. Für alle Gruselfans ein existentielles Muss, welches wirklich unter die Haut geht.

Punktewertung

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