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Resident Evil 6 Review


2012-10-20  Setenza  10 Likes  0 Kommentare 
"Resident Evil" - allein beim Klang dieses Namens kommen bei vielen Spielern nostalgische Erinnerungen hoch. Die ersten Games setzten auf Schockmomente und Gruselatmosphäre klassischer Horrorfilme, gepaart mit einer guten Grafik, B-Movie Flair und einer Steuerung aus der Hölle. Doch seit dem vierten Teil hat sich "Resident Evil" von alten Klischees, festen Kamerawinkel und dem Horrorambiente verabschiedet. Schnelles, actiongeladenes und auf Panikattacken ausgerichtetes Gameplay, überzeugten nicht nur Kritiker, sondern auch die Käufer und spätestens seit "Resident Evil 5", gilt die Serie als Vorzeige-Actionkracher. Das führte zu einer Kontroverse in der Fanszene, ob das Spiel nun den Titel "Resident Evil" verdient hätte oder nicht. Capcom hat aus dieser Erfahrung gelernt und möchte nun mit "Resident Evil 6" alle Fans zufrieden stellen. Ob sie das geschafft haben, lest ihr hier!

Biohazard
Die Welt steht am Abgrund, das tödliche C-Virus hat sich verbreitet und verwandelt Menschen in untote Hirnschlürfer. Zu allem Überfluss sind gleichzeitig auch die J'avo-Parasiten wieder im Umlauf, kleine gemeine Tierchen, die allerlei monströse Mutationen bei ihrem Wirt hervorrufen. Das solch eine weltweite Bedrohung nicht von einem Helden allein gelöst werden kann, hat sich auch Capcom gedacht und deswegen gleich drei Heldenteams ins Rennen geschickt. Jedes dieser Heldenduos hat eine eigene Kampagne spendiert bekommen, die jeweils mit einer Spielzeit von 6 bis 7 Stunden schon ein eigenes Spiel sein könnte. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Kampagnen stark in punkto Geschwindigkeit, Setting und Gegner voneinander.

Die erste Kampagne dreht sich um die US-Agenten Leon (bekannt aus früheren Teilen) und Helena. Sie treffen auf eher klassische Zombies, welche mittlerweile gelernt haben zu Rennen. Sie versuchen aus der amerikanischen Kleinstadt Bright Falls zu entkommen. Erinnert euch das an etwas? Richtig, diese Kampagne soll alle klassischen Fans zufrieden stellen. Dabei gibt es immer wieder Hommagen an frühere Resi-Spiele und diverse Zombiefilme wie z.B. "28 Days later". Den Entwicklern ist es wirklich gelungen, die Stimmung und den Flair der ersten Spiele in ein neues Gewand zu portieren.

Die zweite Kampagne dreht sich um eine Spezialeinheit zur Bekämpfung von "Bio-Organic-Weapons", kurz "BOW". Diese wird von Chris (Redfield) und Piers angeführt und hat einen Einsatz in einer chinesischen Stadt. Dort gilt es Geiseln aus den Händen einer Truppe von J'avo-Mutanten zu befreien. Diese Missionen spielen sich flott und actiongeladen wie in einem Third-Person-Shooter. Diese Stellen erinnern stark an "Resident Evil 5" und repräsentieren den modernen Ansatz der Resident Evil-Serie. Hier werden sich die Gemüter scheiden, denn Resident Evil-Hardliner werden sagen: "was hat das noch mit Survival-Horror zu tun?" und sie hätten recht! Dennoch als Action-Spiel ist es trotzdem nicht schlecht und bietet abwechslungsreiche Gegner, viele Waffen und zum ersten Mal in einem "Resident Evil": Fahrsequenzen!

Als dritte Kampagne wird der vierte Teil der Serie noch einmal neu interpretiert. Es bildet eine Mischung aus den ersten beiden Kampagnen und erinnert stark an "Resident Evil 4". Als Protagonisten dienen hier Sherry Birkin (Die kleine Göre aus dem zweiten Teil) und Jake Mueller. Das Interessante dabei ist, dass Jake der Sohn von Albert Wesker ist und immun gegenüber dem C-Virus, was ihn zur letzten Hoffnung der Menschheit macht. Sherry hat den Auftrag ihn nach Amerika zu holen, aber das stellt sich als schwerer heraus als gedacht. Die beiden müssen sich durch Ost-Europa schlagen und werden dabei nicht nur von J'avo-Mutanten gejagt, sondern treffen auch auf bisher komplett neuartige Gegner. Auch diese Abschnitte haben ihre ganz eigene Stimmung und schaffen es den Spieler ins Geschehen zu ziehen.

Alle drei Kampagnen erzählen gekonnt die alles umspannende Story und überkreuzen sich auch öfters. Wenn alle durchgespielt sind, wird die vierte und letzte Kampagne mit Ada Wong freigeschaltet. Während die ersten drei Kampagnen auch im Co-Op spielbar sind (off-und online), ist die letzte eine reine Einzelspieler-Geschichte. Dort erfahren wir wie alles genau zusammenhängt und was im Hintergrund gelaufen ist. Alles in allem kommen wir auf eine Gesamtspielzeit von ca. 25 Stunden. Das macht das Spiel zu dem bisher längsten "Resident Evil" aller Zeiten.

Technik
Die Grafik ist über alles erhaben und stellt so ziemlich die Speerspitze des Möglichen auf den aktuellen Konsolen dar. Dazu kommen die tolle Lichtstimmung und die detaillierten Umgebungen, welche sehr zur Atmosphäre beitragen. Der Sound ist mindestens genauso gelungen und schafft es den Spieler mitten ins Geschehen zu ziehen. Die Effekte sind kraftvoll und die Sounduntermalung - je nach Situation - antreibend oder Spannung aufbauend. Die Steuerung hat auch einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Viele neue Moves haben den Weg ins Spiel gefunden, die Figur kann nun auch in verschiedene Richtungen hechten und kann nun aktiv Nahkampf-Manöver vom Stapel lassen. Auch neue Gadgets wie das PDA stehen zur Verfügung, um uns zum Beispiel das Level-Ziel anzeigen zu lassen. Auch die Menüs wurden überarbeitet und vereinfacht. Aber wo es Licht gibt, herrscht auch Schatten. Die Levels sind schlauchartig und wir werden regelrecht dort durchgejagt. Auch kommen immer wieder Quicktime-Events vor, welche mehr Trial & Error sind, als wirkliche Reaktionstests. So kommt es vor, dass wir einige Szenen immer wieder spielen mussten, weil es im Grunde keine Vorwarnung gibt, wann welches Ereignis stattfindet. Auch nehmen sich die Charaktere viel zu ernst und eine Menge Pathos schwingt in den Zwischenszenen mit. Der augenzwinkernde Humor der Vorgänger ist völlig verschwunden. Die Kamera, hinter der Schulter der Figur, ist zu unruhig, wodurch manchmal die Übersicht etwas fehlt.

Trotz der kleinen Schwächen ist es wahrscheinlich einer der besten Games dieser Konsolengeneration. Es bietet viel Spiel für das Geld und ist auch im Multiplayer immer eine Runde wert. Dabei ist es möglich sich als Monster(!) in das Spiel anderer Leute einzuloggen und gegen sie zu kämpfen. Auch können verschiedene Teams, die für sich die Kampagne spielen, online auf andere Teams treffen, wenn sich nämlich zeitweise ihre Handlungen überschneiden. Für alle die immer noch nicht genug haben befinden sich auch noch Mercenaries-Missionen auf der Disc. Alles in allem ist "Resident Evil 6" ein polierter, auf Mainstream getrimmter Triple-A-Knaller, der in JEDE Spielesammlung gehört.

Gute Länge, viel Action und tolle Story. Spielerherz was willst du mehr?

Punktewertung

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   Titel Resident Evil 6 (uncut)
   Genre Actionspiele
   Release 2012-10-02
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Capcom
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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