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Red Faction Armageddon Review


2011-05-24  syskorn  12 Likes  0 Kommentare 
Es war das Jahr 2001. Das Shooter-Genre war noch in Ordnung. Waffe in der Hand, den Gegner im Visier. Den Rest kann man sich ja vorstellen. Das wollte Volition mit "Red Faction" ändern.


Wand + Waffe = Loch

Geomod war das Zauberwort. Die Geomod-Engine erlaubte es, sich durch Wände zu schießen und das Gelände nachhaltig zu verändern. Das hörte sich damals wie heute toll an, das Ganze hatte aber ein Problem. Der Einsatz war nur an vorgegebenen Stellen möglich. Das hatte den Nachtteil das nicht in alle Wände ein Loch geschossen werden konnte. Für uns als Spieler verlor dieses Feature daher schnell an Faszination. 2003 versuchte "Red Faction 2" dieses Feature weiter auszubauen und scheiterte leider grandios. Das lag daran, dass das Zerlegen der Umgebung dem Spieler auch im zweiten Teil keinen spielerischen Vorteil bot. Nach dem zehnten Heilpäckchen, welches sich hinter einer Betonwand versteckte, war der Reiz weg. "Red Faction: Guerrilla" war dann wiederum 2009 eine positive Überraschung. Die Story war zwar belanglos, aber dafür beeindruckte der dritte Teil mit einer Zerstörungsorgie, die einem ein Grinsen auf das Gesicht zauberte. 2011 möchte der Entwickler nun alle Schwächen der bisherigen Teile ausmerzen und die Stärken noch weiter ausbauen. Schafft das Volition mit "Red Faction: Armageddon"?

Die Mason Familie im Einsatz

Der Hauptprotagonist ist Darius Mason, der Enkel von Alec Mason, dem Protagonisten aus Teil 1. Der Gute sieht aus wie eine Mischung aus Vin Diesel und Dominic Purcell aus der Serie Prison Break. War der Opa von Darius noch für die Revolution im ersten Teil zuständig, hat es Vin Purcell ähm Darius Mason im neuesten Teil es mit Kultisten zu tun. Diese wollen den großen Terraformer von der Planetenoberfläche putzen. Wem das nicht genug ist, der bekommt es noch mit Aliens zu tun. Bei einer Ausgrabung öffnet Darius unwissend ein Tor und befreit somit die mehrbeinigen Aliens. Die Story wird mit Cutscenes, die leider etwas niedrig aufgelöst sind, vorangetrieben. So richtig berauschend ist die Geschichte, aufgrund der wenig gebotenen Höhepunkten, nicht.

Im Dunkeln ist gut munkeln
"Red Faction: Armageddon" spielt zum größten Teil unter der Erdoberfläche. Minenschächte, Tunnels und Höhlen müssen erkundet und von Aliens gesäubert werden. Damit der glatzköpfige Held sich nicht verläuft, kann man mit Druck auf die TAB-Taste Weg-Markierungen anzeigen lassen. Die Steuerung auf dem PC geht gut von der Hand, entspricht sie doch dem Genrestandard. Standard sind auch die Missionen, die sich leider nicht wirklich von den Genrekollegen unterscheiden. Hier mal ein Schalter umlegen, um von Punkt A zu B zu kommen. Da einige Bauteile einsammeln um Generatoren wieder zum laufen zu bekommen. Oft ist Darius per pedes unterwegs, aber manchmal darf er auch in Fahrzeuge, Fluggeräte oder spaßige Exoskelette schlüpfen. Gerade im letzteren mutiert Darius in eine absolute Kampfmaschine und schießt mit Maschinengewehr und Raketenwerfer alles zu klump was ihm in den Weg kommt. Das macht steht's Laune, egal wie oft das Leveldesign einander gleicht. Volition hat genau in den richtigen Momenten, wo "Red Faction: Armageddon" droht in ein kleines Spielspaßloch zu fallen, die Fahrzeugabschnitte eingestreut.

Wie bereits erwähnt ist man oft zu Fuß in den Höhlen unterwegs. Um sich zur Wehr zu setzen steht einem eine große Auswahl an Waffen zur Verfügung, wobei man nur vier gleichzeitig mit sich tragen kann. Neben den üblichen Schrottflinten und Maschinengewehren, gibt es auch einige außergewöhnliche Schießgenossen. Visuell beeindruckend kommt die Singularity Gun. Diese erzeugt ein schwarzes Loch, die alles was nicht Niet- und Nagelfest ist in sich hineinzieht und mit einer großen Explosion zu Staub pulverisiert. Das ist mehr als einmal schön anzuschauen. Schön spaßig ist auch die Plasmawaffe, mit der Darius buchstäblich Gebäude und Gegner auseinander schnibbeln kann. Die Waffe gibt es in zwei Versionen. Version eins ist ein Dauerstrahl, der toll zum Beschuss von Gebäuden taugt. Version zwei schießt eine Plasmakugel, die leichte Gegner sofort auflöst und von Ihrem Krabbeldasein erlöst. Der absolute Knaller ist aber die Magnetkanone. Mit der lassen sich zwei Schüsse auf Gebäude, Steinbrocken oder Gegner abfeuern. Der Clou an der Kanone ist, dass sich beide Enden erbarmungslos anziehen. Schon mal einen Turm mit einem Alienwesen aneinandergekettet? Aufgrund der tollen Physikengine lassen sich so absolute skurrile Situationen herbeirufen. Ein Alien nervt und Ihr wollt Ihn schnellstmöglich loswerden? Einfach auf eine entfernte Wand schießen und den Alien anpinnen. Der ungeliebte Gegner ist schneller weg als Euch vielleicht doch lieb ist. Man erwischt sich immer wieder dabei, die Kämpfe mit der Magnetkanone zu lösen, anstatt stupide mit dem Raketenwerfer draufzuhalten.

Nachdem man gewütet hat geht es ans Einsammeln von Altmetall, welches zerstörte Kisten oder Gebäude hinterlassen. Das Altmetall dient als Zahlungsmittel von Upgrades. Vielfältig gibt sich das Upgrademenü. Neben Standardverbesserungen wie höhere Gesundheit gibt es auch Möglichkeiten die Nanoschmiede zu verbessern. Die Nanoschmiede ist ein wichtiges Werkzeug an Darius Arm. Zum einen lassen sich damit Gebäude, Kisten und Brücken reparieren. Das macht man entweder mit einem Reparaturstrahl oder einem Reparaturschuss. Eigentlich ein tolles Feature, aber man fühlt sich manchmal etwas veräppelt, dass man das Aufbauen muss was man gerade im Kampf zerstört hat. Das hemmt etwas den Spielfluss und nimmt dem Spiel etwas an Geschwindigkeit. Die Nanoschmiede kann aber auch als Waffe eingesetzt werden. Im Mehrstufigen-Upgrademenü kann man z. B. eine Schockwelle, "Star Wars Unleashed" lässt grüssen, eine Schutzhülle oder den Beserkermodus freischalten. Gerade die Schockwelle und die Schutzhülle können hin und wieder einem das Leben retten.

Auch unter Tage ist das Aussehen wichtig
Audio-visuell ist "Red Faction: Armageddon" gehobener Standard, ohne große Highlights. Darius Mason ist schön modelliert und im Laufe des Spiels von Blutspritzern gezeichnet. Die Aliens und menschlichen Gegner sehen ansprechend aus. Etwas lieblos wirken die NPCs. Das Aussehen der Levels wechselt zwischen nett und hab ich schon zigmal gesehen. In Momenten wo die Zerstörungswut seinen Lauf nimmt, zeigt die Geomod-Engine aber ihre Stärken. Die Levels sind danach nicht wieder zu erkennen. Wie bei den vorangegangen "Red Factions", lassen sich aber nicht alle Levelobjekte manipulieren. Die deutsche Version erscheint mit engl. Sprachausgabe und dt. Untertiteln. Das Spiel ist mit FSK 18 versehen und geizt nicht mit verstümmelten Leichen und manch brutaler Zwischensequenz. Von der Gegner KI, sollte man sich keine zu großen Wunder erhoffen. Die Kämpfe sind zwar spannend, mehr als Kanonenfutter sind die Gegner aber nicht. Dank der schönen Effekte sieht aber wenigstens das Ableben spektakulär aus.

Knallige Zerstörungsorgie - "Red Faction: Armageddon" ist ein würdiger Nachfolger, der trotz kleinerer Schwächen viel Spaß macht.

Punktewertung

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   Titel Red Faction Armageddon - Commando & Recon Edition (uncut)
   Genre Actionspiele
   Release 2011-06-07
   Systeme Windows 7
   Publisher THQ Entertainment GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 18 Jahren Jahren
   Homepage
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