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Quantum Conundrum Review


2012-12-28  Michael  12 Likes  0 Kommentare 
Eine abgelegene Villa, ein verrückter Professor und jede Menge abgedrehte Technik: "Quantum Conundrum" (zu deutsch etwa "Quantenrätsel") bietet alle Klischees auf, die das Thema hergibt. Das Rätselspiel tritt dabei nicht nur erzählerisch in dieFußstapfen von Valves Portal-Reihe, sondern auch inhaltlich - denn niemand anderes als Kim Swift, die als Lead-Designerin maßgeblich den Überraschungserfolg des ersten "Portal" zu verantworten hatte, versucht sich hier ohne Erfolgsgarant Valve an einem eigenständigen Rästelmix. Funktioniert es auch ohne Glados, Chell und dem Companion Cube?

Bekannt und doch anders
Die Ausgangssituation des Spiels ist schnell erklärt: Als 12-jähriger Neffe des genialenProfessors Fitz Quadwrangle erscheint der Spieler unangemeldet in der großen Villa des Erfinders. Der befindet sich gerade in einem bahnbrechenden Experiment - das natürlich innerhalb von Sekunden schief geht und den Professor in eine andere Dimension wirft. Um nun seinen Onkel zu retten, muss der Spieler die Reaktoren der Villa hochfahren. Doch leider ist dies nicht so einfach wie man es erwartet. Statt normaler Korridore und Räume hat Quadwrangle alle Zimmer in Versuchslabore für seine außergewöhnlichste Erfindung umgewandelt. Die nennt sich "Interdimensionaler Handschuh" und bietet die Möglichkeit, insgesamt vier Dimensionen zu bereisen - dies ist auch bitter nötig, um dem Chaos aus Klon-Apparaten, Tresoren und Lasern Herr zu werden.

Vier Dimensionen sollt ihr sein
Das Spiel startet ganz langsam mit nur einer Dimension, die dazu auch noch automatisch ausgelöst wird. In der Plüsch-Dimensionen besteht plötzlich alles aus leichtem (und weichem) Stoff und kann mühelos hochgehoben werden - für Schalterrätsel ideal. Das genaue Gegenteil ist die Schwer-Dimension, in der alles doppelt so schwer und aus stabilen Metall ist - Laserstrahlen können so abgelenkt werden. Im späteren Verlauf kommt noch die Langsam-Dimension hinzu, die an die Bullettime aus Max Payne erinnert, sowie eine Dimension mit umgekehrter Schwerkraft. Die Rätsel bauen auf diesen Dimensionen auf und meist führt nur ein geschicktes und zeitlich abgestimmtes Wechseln der Dimensionen zum Ziel. Bereits nach kurzer Zeit nehmen die Rätsel sehr komplexe Formen an und verlangen eine gute Kombinationsgabe.

Quadwrangle, fies wie GlaDOS
Erzählerisch ist "Quantum Conundrum" sehr nah am Vorbild "Portal" geblieben. Trotz der Tatsache, dass der Professor in einer Zwischendimension feststeckt, kann er den Spieler durch ein ausgeklügeltes Kamerasystem beobachten und kommentiert das Vorankommen mit süffisant-fiesen Zwischenrufen. Dabei erinnert er mit seiner leicht menschenverachtenden und selbstverliebten Art sehr an GlaDOS aus der Portal-Serie. Kreativ ist dies nicht, dennoch sind die Zwischenrufe des Erfinders immer wieder ein Schmunzeln wert und helfen, die Atmosphäre des Spiels aufrecht zu erhalten. Auch ansonsten ist außer den abgefahrenen (und zahlreichen) Erfindungen und einem kleinen Dimensionsmonster namens IKE wenig in der Quadwrangle-Villa los. Dafür bestechen gerade die Dimensionswechsel mit netten Details und sind ansprechend animiert. Eine grafische Bombe ist "Quantum Conundrum" absolut nicht - die Darstellung ist zweckmäßig simpel, was der Übersicht zugute kommt, aber der Comicstil wirkt wenig detailliert.

Quantum Conundrum tritt in vielerlei Hinsicht in die Fußstapfen der Portal-Spiele. Und gerade deswegen wirkt das Spiel trotz neuem Szenario nicht ganz so kreativ, wie Kim Swift das wohl vor hatte. Der Kern des Spiels, die dimensionsübergreifenden Rätsel, sind jedoch gelungen und werden stetig fordernder. Nicht ganz so einnehmend wie "Portal" - aber eine gute Ergänzung für jeden Puzzlefan.

Punktewertung

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