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Need for Speed Payback Review

Ein ambivalenter Ritt durch die Straßen von Fortune Valley


2024-11-06  Captain  5 Likes  0 Kommentare 
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Need for Speed Payback“ ist ein Rennspiel, das versucht, cineastische Spannung mit rasanter Action und einer dramatischen Story zu vereinen. Als Fortsetzung der beliebten Rennspiel-Reihe bringt es bekannte Elemente wie Tuning, Verfolgungsjagden und Hochgeschwindigkeits-Rennen zurück, kombiniert mit einer Mischung aus Rache-Plot und charaktergetriebenen Missionen. Doch kann das Spiel all diesen Erwartungen gerecht werden, oder ist es letztlich doch mehr Schein als Sein?

Story und Atmosphäre
Die Handlung dreht sich um drei Protagonisten – Tyler, Jess und Mac –, die sich gegen ein kriminelles Kartell namens „The House“ auflehnen. Dieses Syndikat kontrolliert nicht nur das organisierte Verbrechen, sondern auch das gesamte Rennszenario von Fortune Valley. Ziel der Gruppe ist es, sich an „The House“ zu rächen und die Stadt von dessen Einfluss zu befreien.

Die Story ist stark von Action-Filmen inspiriert und folgt einem klassischen Rache-Motiv, das Fans von Filmen wie „Fast & Furious“ ansprechen dürfte. Die Story bringt zwar Abwechslung in das Gameplay und liefert eine nette Grundlage für spannende Missionen, aber leider fehlt es an Tiefe und Charakterentwicklung. Viele der Dialoge wirken klischeehaft und übertrieben, und es fällt schwer, eine echte Verbindung zu den Protagonisten aufzubauen. Dennoch schafft das Spiel eine dichte Atmosphäre, die in manchen Momenten wirklich fesseln kann – besonders in den spektakulären Zwischensequenzen.

Gameplay und Steuerung
Das Herzstück von „Need for Speed Payback“ ist zweifellos das Rennen selbst. Das Spiel legt viel Wert auf Geschwindigkeit, waghalsige Manöver und spektakuläre Crashs. Dabei gibt es verschiedene Fahrzeugklassen, die unterschiedliche Herausforderungen bieten. Die Missionen variieren zwischen Verfolgungsjagden, klassischen Straßenrennen und speziellen Herausforderungen für die Charaktere. So bietet das Spiel eine gute Bandbreite an Gameplay-Elementen, die dafür sorgen, dass es nicht so schnell eintönig wird.

Ein entscheidender Kritikpunkt ist jedoch das Tuning-System. Anders als in früheren Spielen erfolgt das Aufrüsten der Fahrzeuge hier über ein Karten-System, das auf dem Prinzip der Lootboxen basiert. Das bedeutet, dass bestimmte Leistungs- oder Styling-Upgrades nicht direkt erworben werden können, sondern der Spieler auf Zufallspakete angewiesen ist. Dieser Mechanismus kann frustrierend sein, da man oft nicht die Teile bekommt, die man benötigt, was den Spielfluss erheblich stören kann. Hier hätte ein traditionelleres Tuning-System dem Spiel gutgetan.

Die Steuerung ist solide, fühlt sich jedoch nicht ganz so präzise an, wie man es sich wünschen würde. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten kann das Handling schwammig wirken, was bei intensiven Verfolgungsjagden schnell zu Frustration führt. Auch fehlt es den Fahrzeugen manchmal an Gewicht, was das Fahrgefühl weniger authentisch macht.

Grafik und Sound
Visuell präsentiert sich „Need for Speed Payback“ von seiner besten Seite. Die Umgebung von Fortune Valley ist abwechslungsreich und bietet eine beeindruckende Vielfalt – von Wüstenlandschaften über Stadtgebiete bis hin zu Bergstraßen. Die Tageszeiten und Wettereffekte verleihen dem Spiel zusätzliche Dynamik und sorgen für beeindruckende Licht- und Schatteneffekte, die besonders bei Nachtrennen zur Geltung kommen. Die Detailverliebtheit bei den Fahrzeugen ist gelungen, und auch die Crash-Effekte wirken sehr realistisch.

Der Soundtrack des Spiels ist abwechslungsreich und fügt sich gut in die Renn-Atmosphäre ein. Dennoch fehlt es an wirklich unvergesslichen Tracks, die im Gedächtnis bleiben. Die Motorengeräusche sind realistisch, aber nicht so druckvoll, wie man es von einem rasanten Rennspiel erwarten würde. Hier hätte ein besser abgestimmtes Sounddesign das Rennerlebnis noch intensiver machen können.

Wirtschaftssystem und Langzeitmotivation
Need for Speed Payback“ setzt stark auf das Sammeln von Geld und das Freischalten neuer Fahrzeuge, was eine gewisse Langzeitmotivation bietet. Das Spiel belohnt den Spieler für seine Fortschritte und hält ihn durch Herausforderungen und Upgrades bei Laune. Allerdings wird auch hier das Lootbox-System schnell zum Ärgernis. Wer schnelle Fortschritte erzielen will, sieht sich oft dazu gezwungen, Zeit mit Grinding zu verbringen oder Echtgeld auszugeben. Diese Mechanik wirkt etwas aus der Zeit gefallen und untergräbt den Spielfluss.

Trotz dieser Probleme bleibt „Need for Speed Payback“ ein Spiel, das vor allem Rennspiel-Enthusiasten mit einem Faible für Tuning und Action gefallen dürfte. Die Story und die abwechslungsreichen Missionen sorgen für ein solides Spielerlebnis, auch wenn die Langzeitmotivation durch die genannten Schwächen etwas gebremst wird.

„Need for Speed Payback“ ist ein Rennspiel, das spannende Momente bietet und Fans von schnellen Straßenrennen durchaus gefallen kann. Die Story ist unterhaltsam, aber nicht außergewöhnlich. Leider trübt das Lootbox-System das Spielerlebnis, und die Steuerung könnte präziser sein. Insgesamt bleibt „Need for Speed Payback“ ein solides, wenn auch nicht perfektes Spiel für Rennspiel-Enthusiasten, die Action und Tuning lieben.

Punktewertung

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   Titel Need for Speed Payback
   Genre Rennspiel
   Release 2017-11-10
   Systeme PlayStation 4, Xbox One, Windows
   Publisher Electronic Arts
   Altersfreigabe Freigegeben ab 12 Jahren
   Homepage https://www.ea.com/de-de/games/need-for-speed/need-for-speed-payback
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