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Need for Speed Carbon Review


2008-09-24  Spielemagazin  8 Likes  0 Kommentare 
Normalerweise beginnt man einen Spieletest ja nicht mit dem Fazit, aber außergewöhnliche Spiele erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: "".

I remember now...

Wir erinnern uns: Nach den Geschehnissen in Rockport aus Need for Speed Most Wanted kehren wir nun wieder auf die Mattscheibe zurück und entern die Szenerie erstmal dadurch, dass wir unseren BMW Kübel in seine Einzelteile zerlegen. Macht aber nichts, denn als Unbekannter in einer neuen Stadt wird es uns schon irgendwie möglich sein mit einer neuen Karre die Herrschaft über die angrenzenden Gebiete zu erlangen.

Die Stadt unterteilt sich nämlich in verschiedene Sektoren, die wiederum jeweils von diversen Gangs kontrolliert werden. Es geht also nicht nur darum den eigenen Boliden aufzurüsten bis in den Formel 1 Himmel, sondern es wird auch zur Aufgabe die Gebiete nach und nach zu übernehmen. Dazu kann man sich auf der Weltkarte einige Rennen aussuchen, daran teilnehmen und im Idealfall auch gewinnen und wenn man genügend Rennen aus einem Gebiet erfolgreich bestritten hat, weht die Flagge des Spielers über dem Gebiet. Von Zeit zu Zeit kann es sein, dass Gegner versuchen werden die Gebiete zurückzuerobern, was dann zu einer lästigen Pflichtaufgabe wird, denn verteidigt man sein Gebiet nicht, fällt es automatisch in gegnerische Hände. Zudem verdient man an solchen Verteidigungsrennen kaum Geld genug um sich nen neuen Spoiler ans Auto zu schrauben.

Apropos: Schrauben

Schrauben kann man bei "Need for Speed Carbon" auch ganz schön und zwar primär an seiner Karre. Es gibt neben unzähligen Tune Ups im Bereich Motoren, Turbo, Bremsen, Nitro, usw auch zahllose Änderungen, die man praktisch frei am Auto vornehmen kann. Spoiler hat ja jeder, aber wenn man die Größe und Form der Ansaugstutzen auf der Motorhaube selbst bestimmen kann, ist der eigenen Individualität keine Grenzen gesetzt. Natürlich kann man sein Auto auch beliebig umlackieren und sogar mit Fensterfolien versehen. Wahrlich meisterhaft.

Natürlich gibts auch jede Menge schöner Wagen zu bestaunen. Der neue Audi R8 wird euch desöfteren über den Weg laufen aber auch ein Mazda RX8 kann mit einigen TuneUps schnell eine sehr gute Figur machen.

Und wie fährt es sich...?

Himmlisch. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase dürfte jeder das Benzin seinen Adern spüren, denn die Steuerung im Spiel ist nicht übertrieben eine der besten die wir je gesehen haben. Michi Schumacher würde sagen: "Ich habe da ein Popo-Meter, mit dem ich spüre wieviel in der nächsten Kurve noch geht". Bei "Need for Speed Carbon" bekommt man auch ein sehr gutes Gefühl für die Fahrzeuge, die sich auch alle unterschiedlich bewegen lassen. Dies bekommt man vor allem in den Driftrennen zu spüren.

Womit wir bei den unterschiedlichen Renntypen wären. Wenn ihr bei einem Rennen antretet, dann wißt ihr immer schon vorher was euch erwartet. Es gibt Driftrennen, Sprints, Verfolgungsrennen, Kontrollpunktrennen, und und und. Für genügend Abwechslung ist also gesorgt, denn die unterschiedlichen Renntypen erfodern teilweise sehr viel Fingerspitzengefühl und einiges an Übung. Vor allem die Driftrennen (fahre möglichst schnell, aber stets durch die Kurven driftend) und die Verfolgungsrennen (zunächst mußt du einen Gegner verfolgen, je näher du ihm an den Fersen haften kannst umso mehr Punkte gibt es. Danach verfolgt er dich und zieht dir Punkte ab, je näher er dir kommt. Bleibt am Ende ein "+" vor deinem Punktestand hast du gewonnen) erfordern mitunter mehrere Versuche. Auch die Bossrennen können zu harten Nüssen werden.

Oh no: The Cops

Natürlich ist die ganze Stadt auch noch voll mit Cops, also muss man sich immer darauf einstellen, dass ein Rennen nach der Überquerung der Ziellinie noch weitergeht und zwar mit der Flucht vor den Herren in Uniform. Diese Fluchtrennen sind das einzigste was mitunter am Spiel nerven kann, denn das Katz- und Mausspiel mit den Polizisten ist teilweise sehr lang. So kann es passieren dass man gut 20 Minuten vor dem Cops flieht. Natürlich kann man sie abschütteln indem man schlicht aus ihrer Sicht verschwindet und sich dann irgendwo für eine kurze Weile versteckt, aber wenn einem erstmal 15-20 Einsatzfahrzeuge auf die Pelle rücken kann das sehr lange dauern.

Neu ist das System der Crewmitglieder, die einem bei den Fahrten helfen. Da gibt es Blocker (fährt mit und stört auf Anweisung die mitfahrenden Gegner) und Schlepper (fährt vor und zeigt dir Abkürzungen) und weitere Helfertypen, die bei den Fahrten sehr nützlich sein können. Zudem verleihen die Crewmitglieder dem Spieler zusätzliche "Fähigkeiten" und die Möglichkeit besondere TuneUps zu bekommen, u.ä.

Grafik und Sound

Fangen wir mit dem genialen Soundtrack an, der die Bude bei euch zum Zittern bringen wird. Die einzelnen Stücke sind genial ausgewählt und passen zu dem futuristischen Flair des Spiels, welches besonders in den Menüs durch viel Chrom und Neon zu überzeugen weiß. Bands und Künstler wie Kyuss, Goldfrapp und Grandmaster Flash And The Furious Five steuern ihren Beitrag zu einer tollen Soundkulisse bei. Diese wird nicht zuletzt dann von den Motorengeräuschen dominiert, die ebenfalls sehr zu gefallen wissen. Daumen hoch. Beide.

Bei der Grafik muss man eigentlich auch keine Kompromisse eingehen. Das Niveau entspricht PS2 Höchststand und wird vermutlich nur von NG Konsolen übertroffen. Erfreulicherweise hält sich auch das allseits bekannte Kantenflimmern in Grenzen und gleiches gilt auch für die Ladezeiten. Besonderes Lob muss man den Zwischensequenzen aussprechen, denn die nachgerenderten Schauspieleinlagen mit echten Schauspielern haben uns wahrlich geflashed. Kann natürlich auch an Emmanuelle Vaugier (bekannt aus "Mein cooler Onkel Charlie") liegen. Wirklich gut gemacht. Ich brauche mehr Daumen.

Wenn ein Spiel so überzeugen kann wie "Need for Speed Carbon" dann muss wahrlich eine Höchstnote her. Grafik und Sound sind absolute Spitzenklasse und das Fahrgefühl in den meisterlich inszenierten Boliden kann mehr als nur begeistern. Abwechslungsreiche Rennen und eine tolle Storyline, die zudem durch echtes Kino in den Zwischensequenzen verstärkt wird macht das Spiel zu einem echten Gassenhauer.

Punktewertung

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