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Molch Review


2009-12-22  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
Erst kürzlich haben wir euch mit "Längen und Kürzen" ein Buch des Autoren Nicolas Mahler vorgestellt, nun legen wir nach. In "Molch" von Mahler und Heinz Wolf geht es um Mord. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Serienkiller macht sich an vornehmlich jungen, hübschen Frauen zu schaffen. Die Polizei jedoch in Form des städtischen Komissars hat den Täter bald ausgemacht. In der Tristesse der Grossstadt soll es der Gebrauchtwagenhändler gewesen sein, in dessen Haut wir schlüpfen dürfen...

In jedem von uns steckt ein Mörder
Ein Fönwelle. Eine regelrechte Elvis-Tonne. Mit einem Schulterblick in eines jender ominösen Friseur-Magazine, aus denen man sich den Look aussuchen kann, der in der Folge mal gar nicht zu einem passen wird, beginnt "Molch" und unser Held, der Gebrauchtwagenhändler sitzt beim Friseur. Eigentlich wollte es sich nur eine gute Rasur verpassen lassen, plötzlich wird der Friseur von einer Gestalt in schwarz davongeschleift, in eine dunkle Limousine. Schweissperlen auf der Stirn des halbseitig rasierten, mürrischen Autohändlers, dessen Namen wir in dem rund 80 seitigen schwarz-weiss Comic nie erfahren werden. Was er gesehen hat, hilft der Polizei allerdings auch nicht weiter.

Zurück an seinem Arbeitsplatz, einem verlassenen Grundstück, irgendwo in der grauen Grossstadt erfahren wir mehr von dem Typen: Kaum echte Freunde (bis auf seinen versoffenen Kumpel, der in seinen Autos zu nächtigen pflegt), seine Ex-Frau Valerie (die auch kein echtes Interesse mehr an ihm hat) und eine skurrile Mordserie in die er nach und nach immer tiefer hineingezogen wird.

Der Comic zeichnet sich vor allem durch seine schönen Detailzeichnungen aus. Ein sich in Wasser auflösendes Aspirin in Grossaufnahme oder auch der Gang unseres "Helden" von zu Hause zu Valerie die ganz plötzlich "dringend mit ihm reden" muss. Ein Blick von oben auf die Schuhe während des Weges, ein Blick auf die Armbanduhr. Sehr schön gemacht, wirkt stellenweise wie im Film. Die 80 Seiten sind aber dann auch wirklich schnell um, unterhaltsam war es allemal.

Nicolas Mahler wurde 1969 in Wien geboren und lebt noch immer dort. Als Comiczeichner hat er in den letzten Jahren bei zahlreichen Verlagen in vielen Ländern veröffentlicht. Seine Zeichnungen und Strips erschienen unter anderem in der "Welt Kompakt", "Titanic", "FAZ", "Strapazin" oder "Lapin". Außerdem veröffentlicht er Kinderbücher und illustrierte Schulbücher, arbeitet an Trickfilmen und betreibt in Wien zusammen mit Rudi Klein und Heinz Wolf den Ausstellungsraum "Kabinett für Wort und Bild".

"Molch" ist ein unterhaltsamer Comic, den man in Windeseile verschlingen wird. Neben der interessanten Geschichte sind es vor allem die Grossaufnahmen die zu gefallen wissen.

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   Titel Molch
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Luftschacht
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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