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Melody’s Echo Chamber – Unclouded Review

Zwischen Art-Pop und moderner Psychedelia


26.11.2025  Jacqueline  0 Likes  0 Kommentare 
Melody’s Echo Chamber – Unclouded Review Bild Melody’s Echo Chamber – Unclouded Review Screenshot Melody’s Echo Chamber – Unclouded Review Foto

Mit Unclouded öffnet Melody Prochet ein neues Kapitel ihrer Kunst – eines, das deutlich klarer, fokussierter und bewusster klingt als vieles aus ihrer bisherigen Diskografie. Wo frühere Werke oft zwischen Psychedelia, Tagtraum und verschwommenen Klangräumen schwebten, wirkt dieses vierte Album wie der Blick durch frisch geputzte Fenster: heller, entschlossener und emotional geerdet.

Ein Album voller feiner Details und sanfter Tiefe
Schon die erste Single In The Stars macht deutlich, wie stark das neue Konzept auf Präzision setzt. Enge Vokalharmonien, filigrane Gitarren, elegante Streichersätze – alles verschmilzt zu einem Tonbild, das gleichzeitig leicht und konzentriert wirkt. Statt Eskapismus dominiert hier ein Gefühl von Präsenz: ein bewusstes „Jetzt“, das Prochet musikalisch wie atmosphärisch neu verankert.

Die Liste der Mitwirkenden verstärkt diesen Eindruck. Musiker aus unterschiedlichsten Szenen – Jazz, Avantgarde, Indie, Pop – treffen aufeinander und ergeben einen Klang, der nicht überladen, sondern erstaunlich kohärent wirkt. Gitarrenakzente erinnern an britischen Indie, Bass- und Drum-Grooves an organischen Neo-Soul, die orchestralen Elemente an modernen Art-Pop. Alles fließt zusammen, ohne jemals die Hauptfigur zu überstrahlen: Prochets Stimme.

Der Soundtrack eines reifen, bewussten Neubeginns
Unclouded fühlt sich weniger nach Fantasie an und mehr nach bewusster Konstruktion. Die Songs sind fein verwoben, international geprägt und so arrangiert, dass man stets neue Details entdeckt – manchmal warm, manchmal geheimnisvoll, aber stets kontrolliert. Gerade diese Balance macht das Album besonders: Es träumt nicht mehr, es beobachtet wach.

Auch textlich zeigt sich eine neue Ruhe. Statt Nostalgie oder Flucht dominiert ein reifer Blick auf Veränderung, Bewegung und den Wert des Augenblicks. Die Stücke schweben, aber sie verlieren nie den Boden. Sie öffnen Räume, ohne sich darin zu verlieren.

Unclouded ist ein behutsam leuchtendes, kunstvoll gebautes Art-Pop-Album, das den typischen Dream-Pop-Charme von Melody’s Echo Chamber weiterführt – nur schärfer konturiert und emotional bewusster. Nicht jeder Track bleibt sofort hängen, aber das Gesamtwerk entfaltet über die Laufzeit eine faszinierende Klarheit. Für Fans von warmen, detailreichen und modernen Psychedelic-Pop-Sounds ein nachdrücklicher Hörtipp.

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