Musik » Reviews

Masters Of Reality - The Archer Review

Ein mutiges Comeback, das nicht jeden überzeugt


2025-02-21  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Masters Of Reality - The Archer Review Bild Masters Of Reality - The Archer Review Screenshot Masters Of Reality - The Archer Review Foto

Nach 16 Jahren Funkstille kehren Masters Of Reality mit The Archer zurück. Chris Goss, das kreative Mastermind hinter der Band, wagt eine musikalische Neuausrichtung. Statt des gewohnten schweren Riff-Rocks dominieren bluesige und psychedelische Klänge, die nicht immer die erwartete Wucht entfalten. Während einige Momente faszinieren, hinterlassen andere Passagen das Gefühl, dass die Band nicht ganz sicher ist, wohin die Reise gehen soll.

Ein stilistischer Richtungswechsel
The Archer markiert eine bewusste Distanzierung von früheren Alben. Die bekannten Desert-Rock-Elemente wurden reduziert, stattdessen setzt Goss auf introspektive Texte und eine entspanntere, fast experimentelle Klanglandschaft. Während einige Songs mit atmosphärischer Tiefe punkten, fehlt es anderen an Dynamik, um wirklich mitzureißen.

Die erste Single Sugar wurde 2024 als Vorbote veröffentlicht – ein melancholischer, hypnotischer Song, der emotionale Tiefe besitzt, aber nicht zwingend ein Ohrwurm ist. Titel wie Mr. Tap n' Go oder Barstow zeigen das Talent der Band für eigenwillige Kompositionen, doch nicht jeder Track entwickelt den Sog, den man von Masters Of Reality erwartet.

Licht und Schatten in der Tracklist
Der Titeltrack The Archer eröffnet das Album mit bedächtigen Gitarrenlinien und nachdenklichen Texten. I Had A Dream erinnert an die sanfteren Momente der Bandgeschichte, während Chicken Little mit verspielten Arrangements überrascht. Powder Man entfaltet sich düster und langsam, bleibt aber eher unscheinbar. Dagegen liefert It All Comes Back To You eines der stärksten Momente – ein Song, der lyrische Tiefe mit einer stimmigen Melodie verbindet.

Die Produktion unter Goss’ eigener Regie ist solide, aber stellenweise etwas zu zurückgenommen. Klanglich klingt das Album hochwertig, doch einige Songs hätten mehr Biss vertragen können.

Tracklist
  1. The Archer
  2. I Had A Dream
  3. Chicken Little
  4. Mr. Tap n' Go
  5. Barstow
  6. Sugar
  7. Powder Man
  8. It All Comes Back To You
  9. Bible Head


Masters Of Reality beweisen mit The Archer, dass sie sich weiterentwickeln wollen. Doch während einige Stücke mit ihrer Atmosphäre überzeugen, fehlt es dem Album insgesamt an Energie und einprägsamen Momenten. Fans der frühen Werke könnten enttäuscht sein, da die gewohnte Härte und Direktheit nicht immer gegeben sind. Trotzdem ist es ein solides, wenn auch nicht brillantes Comeback.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.