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Keith Emerson Band - Moscow Review


2011-03-12  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Keith Emerson gilt als einer der progressivsten Keyboarder unserer Zeit. Diesen Ruf hat er sich im Laufe seiner fast 50 jährigen Bühnenkarriere in vielen Bands erarbeitet. Zu nennen sind da insbesondere "The nice", "Emerson, Lake and Palmer" und natürlich die "Keith Emerson Band", die der Virtuose 2008 aus der Taufe hob. Dass das natürlich nichts für Jedermann ist dürfte klar sein.

Progressive-Rock auf Tastenanschlag
Keith Emerson erlangte als Gründungsmitglied und Keyboarder von Emerson, Lake & Palmer große Popularität und auch als Solokünstler gelang es ihm, Rock mit klassischen, jazzigen und poppigen Elementen zu verbinden. Dieses außergewöhnliche Können wird auch bei den Liveaufnahmen aus Moskau deutlich, die Emersons Bandbreite auf eine grandiose Art und Weise demonstriert. Auch Marc Bonilla tut sein Bestes, damit der Auftritt in Moskau explosiv und unvergesslich wird. Bonilla, der schon für Toy Matinee Gitarre spielte und zwei eigene Alben veröffentlichte, unterstützt Keith Emerson sowohl im Gesang als auch als Co-Arrangeur bekannter Emerson, Lake & Palmer-Klassiker.

So entstanden neue Versionen der Songs "Bitches Crystal", "Tarkus", "Karn Evil 9", "Lucky Man" und "The Barbarian", in denen es insbesondere die neuen Gitarrenarrangements sind, die den ursprünglichen Vorstellungen und Ideen von Keith Emerson näher kommen und den Klassikern dabei noch mühelos neues Leben einhauchen. Weiterhin enthält das Konzert Songs aus dem hochgelobten Album "The Keith Emerson Band Featuring Marc Bonilla", die den Abend gelungen abrundeten. Überaus gekonnt und sicher werden Emerson und Bonilla von dem Schlagzeuger Tony Pia sowie von dem Bassisten und Backgroundvocalisten Travis Davis unterstützt.

Herausgekommen ist ein rasantes Album wie aus einer anderen Welt. Es kommt einem fast so vor als wäre irgendwo ein Ufo gelandet, die Herren Emerson, Bonilla & Co. sind ausgestiegen haben kommentarlos ihr Equipment aufgebaut und dann das musikalische Feuer eröffnet. Den Geschmack der breiten Masse wird es vermutlich nicht erreichen, aber insbesondere Fans von "ELP" werden mit dem Album ihre Freude haben, denn es greift die Wurzeln jener Jahre ganz offensichtlich auf und verfeinert dies mit aktuellen Einflüssen. Nicht selten obstrus, aber immer gewaltig. Es nimmt einen mit, schüttelt einen durch, stellenweise will man sich losreissen, aber schon im nächsten Moment ist man gefangen. Genauso dramatisch wie diese Beschreibung klingt beispielsweise auch der zweite Track "Piano Concerto (3rd Movement)", der problemlos auch als Soundtrack für einen Action-Horrorstreifen herhalten könnte.

Die ganz große Kunst. Ein Album wie von einem anderen Stern. Aber es lohnt sich hier ausnahmsweise, sich entführen lassen. Aber schnallen Sie sich an...!

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   Titel Moscow
   Genre
   Release 2011-02-25
   Systeme
   Publisher Edel Recor (Edel)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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