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Kaya's Prophecy (PC) Review

Ein Kartenspiel trifft auf Dorfbau


2025-10-29  Jacqueline  0 Likes  0 Kommentare 
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Kaya’s Prophecy ist ein Spiel für all jene, die Lust auf ein bisschen Kartenstrategie haben, ohne dabei gleich in stressige Roguelike-Gefilde abzutauchen. Stattdessen setzt das Spiel auf eine gelungene Mischung aus entspanntem Kartenstapeln, leichten Deckbuilding-Elementen und einem Hauch Ressourcenmanagement.

Die Idee ist simpel, aber effektiv: Du verwaltest dein kleines Dorf mit Hilfe von Karten, sammelst Rohstoffe, kombinierst sie zu nützlichen Objekten und verteidigst dich gegen Bedrohungen – natürlich ebenfalls mit Karten. Alles wirkt durchdacht und angenehm reduziert, sodass du dich voll auf das Wesentliche konzentrieren kannst: die stetige Weiterentwicklung deines Decks und deiner kleinen Welt.

Stacken, bauen, kämpfen – aber bloß nicht hetzen
Der eigentliche Reiz liegt im friedlichen Aufbauen: Du ziehst Karten, platzierst sie sinnvoll und kombinierst sie logisch – etwa Ressourcen mit Handwerkern, um neue Gegenstände zu erschaffen. Der Tag-Nacht-Rhythmus bringt ein leichtes Zeitgefühl ins Spiel, ohne dabei Druck zu erzeugen. Das Spiel rechnet mit, wie viel Nahrung du pro Tag brauchst – je mehr Karten du ausspielst, desto mehr hungrige Münder. Ein netter Kniff, der dich automatisch dazu bringt, Effizienz statt Masse anzustreben.

Die Kämpfe dagegen laufen in klassischen Runden ab, mit einem kleinen, aber stetig wachsenden Kartendeck. Neue Karten schaltest du durch Kämpfe oder Aktionen frei, stärkst so deinen Charakter und bekommst ein Gespür für einfache, aber wirkungsvolle Synergien.

Ein Spiel zum Runterkommen – und das ist gut so
Was auffällt: Kaya’s Prophecy ist durch und durch entspannt. Die Kämpfe sind nicht sonderlich schwer, die Lernkurve flach, der Wiedereinstieg jederzeit möglich. Wer frustige Permadeath-Systeme scheut, kann hier aufatmen. Und genau das macht den Charme des Spiels aus – es nimmt dich an die Hand, ohne dich einzuengen.

Auch das Spieldesign wirkt rund: Die farbenfrohe, leicht märchenhafte Optik unterstreicht die zugängliche Ausrichtung. Die Musik plätschert ruhig im Hintergrund, die Steuerung ist präzise und funktioniert komplett mit Maus. All das ergibt ein Spiel, das gerade durch seine Unaufgeregtheit besticht.

Aber reicht das für Langzeitmotivation?
Hier trennt sich die Spielerschaft vermutlich in zwei Lager: Wer eine kleine, abgeschlossene Erfahrung sucht, wird zufrieden sein. Mit einer Spielzeit von rund 5–6 Stunden bietet das Spiel genug Inhalte, um einen verregneten Sonntag sinnvoll zu füllen. Wer allerdings hofft, sich über Wochen hinweg strategisch zu vertiefen, wird merken, dass sich viele Abläufe bald wiederholen.

Die Mechaniken sind solide, aber nicht besonders tief. Der Deckbau etwa ist funktional, aber bietet nur eine Handvoll strategischer Optionen. Und auch beim Aufbau deines Dorfes fehlt es langfristig an Überraschungen. Dennoch: Gerade diese Begrenztheit macht das Spiel überschaubar und somit ideal für Genre-Neulinge.

Für wen ist Kaya’s Prophecy gedacht?
Wenn du Stacklands magst, aber gern etwas mehr Struktur hättest – oder wenn du einfach ein kleines Spiel suchst, das du entspannt und ohne Druck erleben kannst – dann ist Kaya’s Prophecy genau richtig. Es richtet sich an Spielerinnen, die Lust auf ein zugängliches Kartenspiel mit leichten Aufbau- und Deckbuilder-Elementen haben, ohne gleich in komplexe Systeme abtauchen zu müssen.

Kaya’s Prophecy ist kein Spiel, das die Karten neu mischt – aber eines, das mit viel Herz bei der Sache ist. Es überzeugt durch seine zugängliche Mechanik, eine ruhige Atmosphäre und ein Gameplay, das weder überfordert noch langweilt. Perfekt für eine Auszeit vom Gaming-Alltag, aber wohl nichts für Strategietüftler, die das letzte Prozent aus einem Deck herausquetschen wollen. Ein rundes, kleines Erlebnis, das Lust auf mehr macht – auch wenn es nicht besonders lange anhält.

Punktewertung

Gameplay
77
Grafik
75
Sound
75
Steuerung
80

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