Filme » Reviews

Jurassic World: Die Wiedergeburt Review

Spoiler: Es kommen Dinosaurier vor


2025-10-28  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Jurassic World: Die Wiedergeburt Review Bild Jurassic World: Die Wiedergeburt Review Screenshot Jurassic World: Die Wiedergeburt Review Foto

Zehn Jahre nach dem Start von Jurassic World und über dreißig Jahre nach Spielbergs Klassiker will Jurassic World: Die Wiedergeburt das Erbe der Reihe erneuern. Gareth Edwards (Rogue One, Godzilla) übernimmt die Regie, und mit Scarlett Johansson, Jonathan Bailey und Mahershala Ali steht ein starkes Trio im Zentrum. Doch trotz namhafter Besetzung und imposanter Bilder gelingt der große Wurf nicht: Das Abenteuer fühlt sich vertraut an – manchmal zu vertraut.

Zurück zu den Wurzeln – zumindest optisch
Der Film beginnt stark: Weite Aufnahmen tropischer Landschaften, eine Expedition voller Geheimnisse und der schleichende Aufbau von Gefahr – das weckt Erinnerungen an die besten Momente des Originals. Scarlett Johansson spielt die Wissenschaftlerin Zora Bennett, die gemeinsam mit dem Forscher Henry Loomis (Jonathan Bailey) und dem mysteriösen Investor Dr. Green (Mahershala Ali) zu einer verlassenen Insel reist. Ihr Ziel: Proben von drei überlebenden Dinosaurierarten sichern, um medizinische Durchbrüche zu erzielen.

Doch kaum sind sie gelandet, ist klar: Die Insel birgt mehr als alte DNA. Die Tiere sind aggressiver, die Technologie versagt, und die Expedition wird zum Überlebenskampf. Die Idee klingt spannend, das Setup stimmt – doch im Laufe der Handlung verliert sich der Film zunehmend in Routine.

Spektakulär, aber ohne Seele
Optisch beeindruckt Die Wiedergeburt ohne Frage. Edwards inszeniert Dschungel, Flüsse und gigantische Echsen mit einem Auge für Größenverhältnisse und Lichtstimmung. Besonders die Szene, in der ein T-Rex aus dem Nebel eines Wasserfalls bricht, ist pures Kino. Leider wirkt vieles zu glatt, zu digital. Der Mix aus CGI und realen Kulissen, der den ersten Jurassic Park so lebendig machte, fehlt hier fast vollständig.

Was ebenfalls fehlt, ist Spannung. Die Dialoge erklären zu viel und fühlen sich wie reine Exposition an. Die Charaktere handeln selten logisch, ihre Konflikte bleiben an der Oberfläche. Johansson gibt sich Mühe, aus ihrer Rolle etwas Menschliches herauszuholen, aber das Drehbuch lässt ihr wenig Raum. Bailey sorgt für sympathische Momente, und Mahershala Ali bringt zumindest etwas Gravitas in den Plot – doch die Figuren bleiben austauschbar.

Zwischen Nostalgie und Neuanfang
Immer wieder streut Edwards kleine Referenzen an frühere Filme ein: bekannte Melodien, ein paar ikonische Kameraeinstellungen, sogar eine Szene mit einem Raptor-Skelett, das kurz zum Leben erwacht. Doch statt als Hommage wirken diese Rückblicke wie ein Sicherheitsnetz – als traue sich der Film nicht, wirklich Neues zu erzählen. Dabei hätte genau das die Reihe gebraucht.

Die zweite Hälfte verliert sich schließlich in bekannten Mustern: Explosionen, Flucht, Dinos im Dauerlauf, Menschen, die schreiend rennen. Alles schön gefilmt, aber ohne echtes Herzklopfen. Der finale Showdown wirkt eher wie ein Videospiel-Level als ein filmischer Höhepunkt – spektakulär, aber seelenlos.

Jurassic World: Die Wiedergeburt ist kein Totalausfall – aber auch kein Neubeginn. Der Film bietet alles, was man erwarten darf: riesige Kreaturen, wuchtige Soundeffekte und bombastische Bilder. Doch zwischen all dem Staub und Gebrüll fehlt der Zauber, der einst Millionen ins Kino lockte. Man merkt, dass Gareth Edwards die Welt liebt, die Spielberg erschaffen hat. Doch Liebe allein reicht nicht, wenn der Mut fehlt, sie wirklich weiterzuentwickeln. So bleibt Die Wiedergeburt ein solider, aber vorhersehbarer Dino-Blockbuster, der eher an ein Wiederkäuen als an eine Wiedergeburt erinnert.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.