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Jonsi - Go Review


2010-04-20  NextFlo  5 Likes  0 Kommentare 
Wohin führen die Solopfade, die die Frontmänner einzigartiger Bands zeitweise einschlagen? Diese Frage werden sich bestimmt einige Anhänger von Sigur Rós gestellt haben. Die 1994 im mystischen Island gegründete Band hat die Liebhaber ehrlicher und authentischer Musik auf ihrer Seite. Und nicht nur die: Sigur Rós Songs bereichern außerdem die Soundtracks von "BenX" und "Vanilla Sky".

Nachdem die Songs zum Großteil aus Jónsis Feder stammen, ist die Antwort bereits vorgegeben. Jònsi ist wie seine Band, ohne die Band zu sein. Also schlicht - wunderschön. Das Album "Go" ist durchaus mit den Kompositionen von Sigur Rós vergleichbar, jedoch wesentlich positiver.
Jónsi, der die Welt bereits von Geburt an durch ein Auge erblickt meinte dazu, "er sei froh Mono zu sehen, da Stereo ihn überfordern würde". Gut möglich, dass seine optische Einschränkung ihn erst zu seinen akustischen Meisterleistungen beflügelt. Dank seines zerbrechlichen Gesangs kann er die Vertonung von Melancholie, der Freude am Traurigsein, wohl für alle Zeit für sich in Anspruch nehmen.

Ready? Go!
Der Titel der Platte sowie die erste Singleauskopplung "Go Do" ist der Aufruf zum Aufbruch. Die vorwärtsdrängenden Stücke, meist begleitet von treibenden Beats, verleihen der Aufforderung Nachdruck. Dazu passt Track Nummer zwei, "Animal Arithemitc". Die ruhigeren Titel bestechen vor allem durch die beindruckend arrangierten Streicher. So auch prägend in "Kolnidur". Wie nicht anders gewohnt, sind Begleitinstrumente wie Flöte und Harfe in fast allen Liedern vertreten. Die verspielte Art, mit der Jónsi seine Werke veredelt, wirkt weder aufgesetzt noch überladen. Mal Englisch, mal in seiner Muttersprache Isländisch gesungen, für das Radio vielleicht zu experimentell, dürften sich noch weitere Regisseure animiert fühlen, seine Musik zur Untermalung ihrer Filme zu verwenden.

Melancholie und ein Stück Frühling sind auf dem Album enthalten. Nicht nur für Fans von Sigur Rós ist diese Scheibe ein Ohrenschmaus.
Freunde der Indie-Richtung werden ebenfalls Spaß daran haben, dem "Go" zu folgen und die Reise durch neun großartige Songs anzutreten.

Anspieltipps:
1. Go Do
3. Boy Lilikoi
6. Kolnidur

Tracklist:
1. Go Do
2. Animal Arithmetic
3. Tornado
4. Boy Lilikoi
5. SInking Friendships
6. Kolnidur
7. Around Us
8. Grow Till Tall
9. Hengilás


Ein grandioses Album. Hier kommt die positive Melancholie, die uns allen zuweilen fehlt und viele schöne Bilder wider die Traurigkeit im Kopf entstehen lässt - Takk. Danke.

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   Titel Go
   Genre
   Release 2010-04-02
   Systeme
   Publisher Parlophone (EMI)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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