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Grave Infestation – Carnage Gathers Review

Ein rohes Death-Metal-Massaker, das keine Gnade kennt


2025-02-16  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Foto: Anju Singh. Mehr zum Thema Transparenz.

Drei Jahre nach „Persecution of the Living“ entfesseln Grave Infestation mit „Carnage Gathers“ ihren zweiten Langspieler – und liefern genau das, was sich Fans von kompromisslosem, oldschooligen Death Metal wünschen: Eine dreckige, rohe und gnadenlose Soundwand, die sich irgendwo zwischen Autopsy, Nihilist und Repulsion einnistet. Wer auf melodische Einschübe oder moderne Experimente hofft, ist hier völlig fehl am Platz. „Carnage Gathers“ ist ein schmutziges Biest aus der Gruft, das von der ersten bis zur letzten Sekunde auf puren, unverschnörkelten Death Metal setzt.

Eine düstere Produktion und brutale Intensität
Aufgenommen und gemischt von Greg Wilkinson in den legendären Earhammer Studios, bringt „Carnage Gathers“ genau das mit, was ein Old-School-Death-Metal-Album braucht: Eine finstere, aber druckvolle Produktion, die den Songs die nötige Dreckigkeit verleiht, ohne dabei die Details im Klangbild zu verschlucken. Die Gitarren braten unaufhörlich, der Bass wummert mit einem tiefen Grollen, und das Schlagzeug peitscht gnadenlos nach vorne. Dazu gesellt sich ein knurrender, fast schon unmenschlicher Gesang, der die morbide Atmosphäre perfekt abrundet.

Brachiale Songstrukturen ohne Kompromisse
Mit acht Tracks und einer Spielzeit von knapp 40 Minuten hält sich „Carnage Gathers“ nicht mit überflüssigen Spielereien auf. Die Band setzt auf eine direkte, unbarmherzige Attacke, die sich mal im rasenden Blastbeat-Chaos entlädt, mal in zähflüssigen, doomigen Passagen bedrohlich durch den Morast schleppt. Tracks wie „Ritualized Autopsy“ oder „Inhuman Remains“ ziehen den Hörer mit einer Mischung aus kompromisslosem Riffing und fiesen Tempowechseln in den Abgrund, während „The Anthropophagus“ mit seinem schleppenden Mittelpart ein klaustrophobisches Gefühl der Unentrinnbarkeit erzeugt.

Old-School-Einflüsse in modernem Gewand
Grave Infestation haben sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht, indem sie klassischen Death Metal der späten 80er und frühen 90er mit einer eigenen Note versehen haben. Das zeigt sich auch auf „Carnage Gathers“: Während die Einflüsse von Bands wie Autopsy, Grave oder Abhorrence unverkennbar sind, wirkt das Songwriting dennoch frisch und lebendig. Die Riffs sind giftig, das Schlagzeugspiel präzise, aber nie steril – und genau das sorgt für eine gewisse Authentizität, die vielen modernen Death-Metal-Produktionen fehlt.

Tracklist
  1. Living Inhumation
  2. Ritualized Autopsy
  3. Inhuman Remains
  4. Black Widow
  5. The Anthropophagus
  6. Carnage Gathers
  7. Drenched in Blood
  8. Murder Spree


Mit „Carnage Gathers“ beweisen Grave Infestation einmal mehr, dass Old-School-Death-Metal auch 2025 noch eine ungebrochene Kraft entfalten kann. Das Album ist ein roher, gnadenloser Schlag in die Magengrube, der keine Gefangenen macht. Wer auf modernen, überproduzierten Sound steht, sollte einen Bogen um diese Platte machen – alle anderen bekommen ein kompromissloses Death-Metal-Brett.

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