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Give em Blood - Seven Sins Review


2012-08-15  Spielemagazin  12 Likes  0 Kommentare 
Kennt ihr das? Ihr lauscht einem Album, gerade eben ertönen die ersten Takte und ihr denkt: Boaaaah, wie geil ist das denn? Ihr seid völlig geflashed, der Kopf beginnt zu Wippen, die Zehen spielen Bassdrum. So ging es mir bei "Beautiful Black Heart", dem eigentlichen Opener des nun folgenden Albums. "Seven Sins" nennt sich das gute Stück und es kommt von der österreichischen Band "Give em Blood". So formten sich vor meinem geistigen Auge schnell 80 Punkte, vielleicht sogar mit Tendenz nach ganz oben. Aber dann...

Give em Blood - Seven Sins
Kommen wir erstmal zur Band. Anfang 2009 gegründet sind die Jungs gerade dabei mit dem vorliegenden Album "Seven Sins" eine erste echte Duftmarke zu setzen (nach einer Split-CD mit "Dos Dias De Sangre" aus dem Jahr 2010). Die Band aus dem österreichischen Graz ist vor allem live überaus aktiv und versucht mit ausgedehnten Tourneen sowohl den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern wie auch das eigene Profil zu schärfen. Rein spielerisch haben es die Jungs aber jetzt schon drauf - und genau das ist irgendwie das Problem.

Die Gitarrenparts und auch die kongeniale Rhythmus-Sektion können nicht darüber hinwegtrösten, dass insbesondere die gesanglichen Leistungen nicht zu überzeugen wissen. Bald jeder Track auf "Seven Sins" ist vom Songwriting her mit herausragenden Momenten gespickt. Beispielsweise das bereits erwähnte "Beautiful Black Heart", das zurecht am Bug des Albums steht. Aber auch das darauffolgende "Lifeless" hat enormes Potential. Das darauffolgende "Interlude" zeigt dann schönes Gitarrenspiel auf und vermag es zu fesseln. Aber das ständige Geschrei geht einem irgendwann einfach auf den Keks. Es wirkt eben nicht wie bei Phil Anselmo und hat auch nichts von Slayer. Für meinen persönlichen musikalischen Horizont klingt es wie eine Kreuzung von "Pantera", "Slayer" und "Alter Bridge" nur dann mit einem Sänger aus der Death Metal-Fraktion. Das muss man mögen. Für mich hat es den Unterschied gemacht zwischen möglichen 90 Punkten und realistischen 70 Punkten.

Das Album "Seven Sins" wird am 07.09.2012 via BASTARDIZED RECORDINGS erscheinen.

Tracklist
1. Introduction (1:33)
2. Beautiful Black Heart (3:05)
3. Lifeless (3:59)
4. Interlude (3:59)
5. Love 2.1 (3:26)
6. Brakish Rain (4:30)
7. Sinking (3:30)
8. Save Me... (3:13)
9. Heroical Demise (4:41)

Eigentlich hätte ich "Give em Blood" gerne mehr Punkte gegeben und das wäre auch durchaus drin gewesen. Aber irgendwie wollte ich dann doch nicht. Da hilft auch kein Geschrei. Aber Fans der härteren Gangart sollten dennoch ein Ohr riskieren und die Band im Auge behalten. Ich weiss nicht, ob man von Österreich aus die Welt erobern kann, aber die Jungs haben von einem eine ganze Menge: Potential.

Punktewertung

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