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Femme Fatale Review


2013-02-22  Jana  14 Likes  0 Kommentare 
Es gibt Filmtitel, die den Zuschauer ganz schön in die Irre führen können. Man erwartet einfach etwas völlig anderes, als man dann tatsächlich zu sehen bekommt. Das ist zum Beispiel gerne mal so, wenn man dank des Namens denkt, einen Horrorfilm in der Hand zu haben, um dann feststellen zu müssen, dass der Film höchstens als Thriller durchgeht. Aber auch in anderen Genres kommt dieses Phänomen vor, so dass man sich besser informieren sollte, ob "Femme Fatale" wirklich so ist, wie man es wegen des Titels vermuten würde.

Femme fatale ist französisch und heißt auf deutsch übersetzt "verhängnisvolle Frau". Allgemein versteht man darunter eine attraktive Frau, die weiß, wie sie Männer manipulieren kann, sie durch ihre Reize gar in den Abgrund stützen könnte, weil die Herren ihr verfallen sind. Dies hätte sozusagen ein fatales Ende. Hat man nun also einen Film in der Hand, der den Titel "Femme Fatale" trägt, geht man davon aus, einen zumindest erotisch angehauchten Film zu sehen, in dem sicherlich eine Frau, die mindestens einen Mann um den Verstand bringt, die Hauptrolle spielt.

Doch ganz so plump ist die Handlung keineswegs: Laure Ash (gespielt von Rebecca Romijn-Stamos) raubt gemeinsam mit einer Bande bei den Filmfestspielen von Cannes eine sündhaft teure Diamantenkette. Doch der Raub läuft komplett anders als geplant, so dass Laure ihre Komplizen der Polizei überlässt und selbst die Flucht ergreift.

Nachdem Laure zunächst nach Paris geflohen ist und dort die Identität Lily angenommen hat, kehrt sie zurück in die USA, wo sie einen Botschafter heiratet. Gemeinsam mit ihm kommt sie Jahre später wieder nach Paris zurück, wo dummerweise ihr Foto auf der Titelseite einer Zeitschrift landet. Es kann nicht mehr lange dauern, bis ihre ehemaligen Ganovenfreunde ihre Spur aufnehmen...

Im Großen und Ganzen kann man "Femme Fatale" als Verwechslungsthriller sehen. Denn Laure hat die Identität von Lily übernommen, die Laure tatsächlich zum Verwechseln ähnlich sah. Allerdings hat Lily sich kurz nach ihrem Kennenlernen das Leben genommen, so dass Laure sich ihrer Identität annehmen konnte. Der eigentliche Clou des Films kann und darf aber an dieser Stelle nicht erwähnt werden, wir können nur so viel sagen: das Ende ist besonders interessant! Aber auch der Beginn des Films ist mal etwas anders, als man es sonst kennt und ist demnach auch durchaus sehenswert.

Zu verdanken haben wir dies dem nicht unbekannten Regisseur Brian de Palma, der das Publikum schon mit Filmen wie "Carrie - Des Satans jüngste Tochter", "Scarface" und natürlich "Mission: Impossible" begeisterte. Auch bei "Femme Fatale" hat er dem Ganzen wieder seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Zum einen scheint er ja Doppelgänger-Geschichten und Storys, die sich um Voyeurismus drehen sehr zu mögen, zum anderen hat er aber auch Anspielungen auf die Filmgeschichte einfließen lassen, so dass man Hitchcock-Noten hinaus lesen kann.

Letztendlich bekommt der Zuschauer hier einen interessanten Film geboten, der dem Titel nach wie ein Film Noir erscheint und der in den ersten Minuten etwas suspekt daher kommt, bei dem aber dank Rebecca Romijn-Stamos nicht auf Erotik verzichtet wurde und auch für die Mädels gibt es Antonio Banderas zu sehen. Nicht unbedingt Brian de Palma's Meisterwerk, aber auch keins seiner schlechtesten Werke. Er experimentiert hier ein wenig herum, bringt seine Vorlieben mit hinein, mischt Erotik mit Thrill und daraus entsteht eben ein solider Film, den manche grandios finden werden, andere wiederum meinen werden, hier ihre Zeit völlig zu verschwenden. Wer dieses Risiko eingehen möchte, der sollte ruhig zugreifen - es gibt schlimmere Filme, mit denen man seine Zeit wirklich verschwenden würde.

Von diesem Film ist man hin und her gerissen: Gut oder schlecht? Spannend oder einfach nur vorhersehbar? Billige Erotik oder gut eingebundener Voyeurismus? Auf jeden Fall ist "Femme Fatale" anders, hier war man experimentierfreudig!

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   Titel Femme Fatale
   Genre
   Release 2004-02-16
   Systeme
   Publisher Universum Film GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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