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F1 2015 Review


2015-09-22  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
Die Formel 1 steht ja im Moment mehr im Fokus als je zuvor. Weniger weil es läuft wie am Schnürchen, sondern durchaus, weil es eine ganze Reihe an Problemen gibt. Die Finanzierung der Rennteams ist schon seit langem ein Problem, doch die damit verbundenen Sparmaßnahmen wie beispielsweise der V6 Motor waren keine Spaßmaßnahmen und wurden von einer Vielzahl der Fans abgelehnt. Hinzukommen Rennen, bei denen die Fahrzeuge hintereinanderh herfahren wie an der Perlenkette aufgereiht, Regeln und Technik, die ein Ottonormalverbraucher nicht mehr verstehen kann und vieles andere, über das man trefflich diskutieren könnte.

F1 2015
Warum wir all das erwähnen? Nun, "F1 2015" aus dem Hause Codemasters Racing und Bandai Namco Entertainment unterliegt auch denselben Regeln der Formel 1 und so könnte mna meinen, dass es auch hier eventuell zu gewissen Diskussionen kommt. Tatsächlich aber - und das können wir an der Stelle schonmal vorwegnehmen - macht "F1 2015" so ziemlich alles richtig und bietet Rennsport, wie man ihn sich auch vom Vorbild wünscht. Ganz nebenbei kann sich das Spiel im Vergleich zur Vorgängerversion auch noch steigern. Inwiefern?

Erstmal natürlich optisch, ist der Titel nun erstmalig auf der Playstation 4 unterwegs. Und da beißt die Maus keinen Faden ab: Optisch ist es einfach ein kleiner Meilenstein. Besonders beeindruckend in diesem Zusammenhang ist auch das Gameplay-Feeling das rüberkommt, wenn man von seinen Mechanikern rückwärts in die Box geschoben wird oder wenn man einen Blick auf die volle Rennstrecke kurzvor dem Start erhält. Das gibt dem Ganzen eine Authentizität, die man sonst gerne mal vermisst. Beispiel gefällig?

Adelaide. Es regnet. Dennoch gute Rundenzeiten, immerhin Platz 6 im Training, wenn auch mit dem Messer zwischen den Zähnen, weil man hier und da wertvolle Zehntel liegengelassen hat. Erstmal zurück in die Box, vielleicht lässt der Regen gleich nach. In der Box werde ich von meinen Mechanikern rückwärts in dix Box gerollt. Ein Mechaniker kümmert sich um den Monitor und stellt diesen vor mir auf. Ein anderer Mechaniker bläst mir von rechts Luft aus einem Ventilator zu. Der Blick des interessierten Redakteurs fällt auf die Cockpitbegrenzung. Ein schmaler Streifen, der an sich nicht besonders auffällt, doch was ist dort zu sehen? Genau. Wassertropfen.

Ok, zugegeben: Wegen virtueller Wassertropfen kauft kein Mensch ein Spiel. Dennoch ist es ziemlich sinnbildlich dafür, mit welchem Detailgrad hier gearbeitet wird.

Noch mehr Details?
Schön ist auch ein Feature, das sich seine Updates zur Saison aus dem Netz zieht. Dank der frühen Veröffentlichung im Rennkalender und kostenlosen digitalen Updates bleibt das Spiel während der Saison immer auf dem neuesten Stand.

Fahrerisch ist auffällig, dass man unheimlich schnell Zugang zum Spiel bekommt. Auch eher ungeübte Spieler, kommen schnell zu den ersten Ergebnissen und können ohne Frustration alsbald erste kleinere und größere Erfolge einfahren. Die Boliden fühlen sich zudem auch überzeugend an, es entsteht wirklich so etwas wie ein Fahrgefühl, das zu gefallen weiß.

Kritikpunkte
Mal eben schnell eine Saison spielen? Eher nicht. Wählt man den Saison-Mode kann man zwar die komplette Saison fahren, aber der Zeitaufwand ist durchaus spürbar. Kein Wunder, muss man doch mindestens 25% der Runden fahren. Das klignt nach wenig, aber 15 Runden zu je 2 Minuten, Training und Qualifying noch obendrauf - es wird deutlich, dass man mehr zeit einplanen muss, als ein paar Stunden.

Nun unterliegt die Formel 1 gewissen Sparzwängen, überall wo es geht wird Geld eingespart. So auch bei "F1 2015" wie es scheint. Nur so lässt sich erklären, wieso man nur noch aus den Reihen der lizensierten F1 Fahrer wählen kann? Wo bitte kann ich mein virtuelles Alter Ego anlegen? Machen wir es kurz: Geht nicht mehr. Wegrationalisiert.

Karrieremodus? Gibts nicht. Eigentlich wäre genau das aber das Feature, für das die Spieler am ehesten Geld in die Hand nehmen würden. Anfangen als echter Rookie in einem Hinterbänkler-Team, mit einzelnen Leistungen auffallen, dann sich hocharbeiten, neuer Vertrag, neues Team, erste Punkte, neuer Vertrag, neues Team, erstes Podium, erster Sieg, womöglich die Weltmeisterschaft gewinnen, wenn man clever wechselt. Aber nein. Gibts nicht.

Pro Saison? Enttäuschend. Warum? Weil es nicht reicht alle Fahrhilfen auszuschalten, in die Cockpitperspektive zu wechseln und dann das Ganze als Pro Saison zu verkaufen. Das ist nur ein Bündel an Einstellungen, die viele der Spieler nicht mal nutzen werden.

Mit "F1 2015" ist den Machern ein Knaller gelungen, der allerdings dennoch Luft nach oben lässt. Vielleicht kommt ja in den nächsten Jahren noch das eine oder andere Feature hinzu, so dass man dann auch mit einem Gold-Award jenseits der 90 Punkte rechnen darf, so aber fehlt uns irgendwie etwas.

Punktewertung

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   Titel F1 2015 - [PlayStation 4]
   Genre Rennspiel
   Release 2015-07-10
   Systeme PlayStation 4
   Publisher Bandai Namco Entertainment Germany GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ohne Altersbeschränkung Jahren
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