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Ewigheim - Bereue nichts Review


2012-07-10  DasStampa  14 Likes  0 Kommentare 
Es gibt Bands deutscher Herkunft, die muss man nicht zwangläufig kennen. Es gibt Musikgruppen, die hier und da vor sich herklampfen, -singen oder -trommeln. Und es gibt die Jungens von Ewigheim. Allan B. Konstanz und Schwadorf, auch bekannt unter der absolut genialen, fulminanten Horror Metal-Combo "The Vision Bleak" sowie Eisregens Drummer Yantit haben sich nach ca. 8 Jahren wieder zusammengesetzt und ein neues Album unter dem Projekt "Ewigheim" herausgebracht. Yantit greift allerdings nicht zu seinen Sticks, sondern bedient die Klampfe elektronischer Natur. Die Schießbude wird bedient vom musikaischen Multitalent Konstanz.

Ich finde, die Kunst als HörerIn an solchen Projekten ist es, nicht zu erwarten, dass dieses Album klingt wie diese oder jene Band, denn diese Vermutung liegt nahe, fliessen doch die Stile verschiedener Bands, in denen die Mannen ebenfalls ihrer Kunst Anmut verleihen, zusammen. Dies ist nicht Eisregen, dies ist nicht The Vision Bleak oder Empyrium, dies ist nicht Marienbad, dies, meine Damen und Herren, sind Ewigheim. Vorhang auf, die Vorstellung beginnt.

Eines haben alle Bands und MusikerInnenkonstellationen gemein - die Texte sind so wortgewaltig, so intelligent, teilweise grenzwertig, teilweise weit über die Grenzen hinaus gehend... Morbide, zum Nachdenken anregend... Ich könnte diese Liste hier endlos weiter führen. Und ebenso brachial wie sanft beginnt "Bereue Nichts". "Heimkehr/Bereue Nichts" heißt das erste Lied, ist erst ruhig, und nimmt im Verlaufe an Geschwindigkeit und textlicher Härte zu. Mit "Staub" geht es ebenso morbide wie kompromisslos weiter. "Stahl trifft Kopf", gemächlich, schwerfällig, überrollt die Menge mit einer reisen Portion Lethargie, während "Morgenrot", unter anderem dank seiner Keys, erfrischend wie ein Mord im Morgengrauen sein daherkommt. Melancholischer wird es wieder mit "Schatten". Pianolastig, von schweren Riffs begleitet, von groteskem Text - herrlich! "Schmutzengel" ist ein lyrisches Angebot, stets an der Seite des Einen zu sein, in einer bösen Welt, in der man "Freunde" braucht.

"Was bleibt", düsteres Pianointro, sehr, sehr atmosphärisch, entspannen, zurück lehnen, Gedanken schwer baumeln lassen... Bis der Gesang einsetzt, melodisch, klar, verstörend... Der absolute Wahnsinn, im mehrfachen Sinn. Es folgt die erste Single-Auskopplung, "Dürrer Mann". Ich empfehle jedem Menschen mit empfindlichem Magen, diesen Song nicht beim Essen und/oder Ähnlichem zu hören... Die Konsequenz dürfte jedem an dieser Stelle ob der lyrisch-subtilen Grausamkeit der Realität bewusst sein. Falls nicht - viel Spaß, Versuch macht klug.

Mit "Der letzte Mensch" präsentieren uns Ewigheim ein wahres Epos. Ein brachialer Song in jedweder Hinsicht, inkl. Hidden Track. Wer sich im Besitz des Digipaks befindet, darf in den Genuss eines Bonustracks kommen. "Mal ehrlich" ist eher untypisch, weniger episch, dafür um so rotziger.

Ich denke, mit dem neuen Album ist dem Trio ein echter Clou gelungen, der in jede Sammlung eines Metalfans gehört. Ewigheim sind ab August 2012 auf Tour und es macht durchaus Sinn, diese Band einmal live zu sehen. Also, auf auf, Album kaufen, geniessen und in eine Welt eintauchen, die vielleicht mehr mit der Unseren zu tun hat als uns wirklich lieb ist...

Mit dem neuen Album ist dem Trio ein echter Clou gelungen, der in jede Sammlung eines Metalfans gehört!

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   Titel Bereue Nichts (Limitiertes Digipak inkl. Bonustrack)
   Genre
   Release 2012-05-25
   Systeme
   Publisher Massacre (Soulfood)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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