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Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan Review


2013-10-23  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 
Die Etrian Odyssey - Reihe ist hierzulande fast nicht bekannt, was sehr schade ist, denn in Japan und auch in den USA ist sie sehr beliebt. Bereits 2007 erschien in diesen Ländern der erste Teil der Reihe und brauchte anderthalb Jahre, bis er auch in europäischen Gefilden zu erstehen war. Der zweite Teil, der bereits 2008 erschienen ist, schaffte es nicht einmal nach Europa, ebenso wie der 2010 erschienene dritte Teil der Serie. Nun erscheint mit "Etrian Odyssey 4: Legends of the Titan" der vierte Teil nun endlich auch in Europa und schafft damit einen Schritt, den seine beiden direkten Vorgänger eben nicht gehen konnten. Das japanische Role-Playing-Game (jRPG) konnte sich bereits innerhalb der ersten Woche fast 100.000 mal in Japan verkaufen und ist damit der bisher erfolgreichste Teil der Reihe überhaupt, was wohl auch dazu geführt hat, dass sich Entwickler und Publisher dazu entschlossen haben, Teil Vier nach Europa zu bringen. Wir haben für euch getestet, ob sich eine europäische Version tatsächlich gelohnt hat oder ob Etrian Odyssey lieber in Japan geblieben wäre.

Für Yggdrasil und das Volk von Tharsis
Die Geschichte in Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan mag zunächst ein wenig verwirrend klingen, doch wenn man sich auf sie einlässt, reißt sie den Spieler mit: Für Jahrhunderte hat der große Baum Yggdrasil das Leben der Menschen in Tharsis, einer großen Stadt mit vielen Einwohnern, beeinflusst, obwohl sich die Wurzeln des Baumes in einem sehr weit entfernten Land befinden. Trotzdem war der Baum allgegenwärtig, denn seine Größe und seine Präsenz haben den Menschen immer wieder Halt gegeben. Eines Tages jedoch finanziert eine Organisation eine Forschergilde, deren Aufgabe darin besteht, Yggdrasil zu finden und seine Geheimnisse zu erkunden. Als Spieler übernehmt ihr nun die Rolle der neuesten Gruppe, die sich auf den Weg zu dem großen Baum macht und begebt euch auf die Suche nach den mysteriösen Sagen, die sich um den alles überragenden Baum ranken. Dabei sucht ihr zunächst lediglich nach Ruhm und Reichtum, doch erkennt ihr schon bald, dass es um wesentlich mehr geht und ihr in etwas hineingeraten seid, dass von euch wesentlich mehr abverlangt, als ihr es euch jemals zu träumen gewagt hättet.

Bevor ihr euch jedoch in das Abenteuer stürzt, müsst ihr zunächst eure Gruppe zusammenstellen, die aus fünf Charakteren bestehen kann, die ihr euch aus zwölf verschiedenen Berufungen zusammenstellen könnt. Da es sich bei der Etrian Odyssey - Saga um einen klassischen Dungeon-Crawler handelt, bei dem ihr eure Partie aus der Ego-Perspekte heraus steuert, ist es wichtig, dass ihr eine ausgewogene Gruppe zusammenstellt, die in der Frontlinie mit starken Charakteren besetzt wird, die entweder viele Schläge aushalten oder dazu in der Lage sind, den Angriffen der Gegner auszuweichen. Dazu gehören zum Beispiel den Fortress, bei dem es sich um einen starken Ritter handelt, der unter anderem die Fähigkeit besitzt, Gegner dazu zu bringen, dass sie sich auf ihn konzentrieren und die anderen Gruppenmitglieder nicht angreifen. Oder den Tänzer, der auf der einen Seite selbst ordentlich Schaden austeilen kann, auf der anderen Seite in der Lage ist, sowohl den eigenen Gruppenmitgliedern sogenannte Buffs zu geben, bei denen zum Beispiel der Angriff verstärkt wird oder langsam die Lebenspunkte geheilt werden, als auch den gegnerischen Schlägen ausweichen kann. Ein weiteres Beispiel für einen Frontkämpfer wäre der Nightseeker, der einem Ninja ähnelt und nicht nur mit zwei japanischen Schwertern gleichzeitig kämpfen kann, sondern auch sonst über diverse Spezialfähigkeiten verfügt, die dafür sorgen, dass sie unter anderem kurzzeitig keinen Schaden nehmen kann, wenn sie angegriffen wird.

Kämpfen für Ruhm, Ehre und Erfahrungspunkte
Für die zweite Reihe gibt es eine ganze Reihe von klassischen Berufen, wie zum Beispiel einen Medic, der die Heiler-Klasse in Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan und sorgt dafür, dass Lebenspunkte geheilt und negative Statusveränderungen negiert werden. Außerdem gibt es noch den sogenannten Sniper, der mit einen Bogen agiert und mehrere Feinde gleichzeitig angreifen kann. Außerdem besitzt er einige Eigenschaften eines Diebes und kann diese zu verschiedenen Gelegenheiten einsetzen. Außerdem gibt es drei "geheime" Berufe, die erst während dem Spielen nach und nach gefunden und freigeschaltet werden. Dabei bleibt es grundsätzlich euch überlassen, wie ihr eure Charaktere bei einem Stufenaufstieg verbessert und für welche Eigenschaften ihr eure Skillpunkte ausgebt. Natürlich gibt es Eigenschaften, die eher zu einer bestimmte Klasse passen, doch wenn ihr eurem Heilmagier lieber die Lebenspunkte statt Manapunkte erhöhen möchtet, dann ist das absolut möglich - ob das sinnvoll ist, ist wiederum eine andere Sache.

Wie in den klassischen Dungeon-Crawlern üblich bewegt ihr euch durch labyrinth-artige Gebiete und trefft dort immer wieder auf Monster, wobei es normale Gegner gibt, die ihr relativ einfach besiegen könnt und die euch kaum vor eine Herausforderung stellen. Dann gibt es wiederum schwierige Gegner, die stark zuschlagen und denen ihr erst einmal aus den Weg gehen solltet, bis ihr euch stark genug fühlt, um es mit ihnen auszunehmen. Da ihr Gegner schon von einer gewissen Entfernung aus sehen könnt, ist es durchaus möglich, besonders starken Gegnern lange genug auszuweichen. Die dritte Gattung von Feinden, die ebenfalls recht stark sind, aber denen ihr euch irgendwann stellen müsst, sind die Zwischen- und Endgegner, die in der Story auftauchen und euch tiefer in die Geschichte ziehen. Außerdem ist ein neues Feature im vierten Teil der Reihe, dass ihr nun mit einem Luftschiff herumfliegen könnt und dort auch auf Gegner trefft - manchmal sogar auf Drachen, denen ihr jedoch lieber ausweichen solltet, denn sie können mit ihrem Feueratem das gesamte Schiff zum Absturz bringen - was dann "Game Over" bedeuten kann. Außerdem nutzt ihr den Touchscreen außerhalb der rundenbasierten Kämpfe, um auf ihm selbst die Karte zu zeichnen. Das macht sehr viel Spaß und dürfte für Rollenspielfans eine beliebte Abwechslung zum sonstigen Trott sein.

Etrian Odyssey 4: Legends of the Titan macht Spaß. Es ist gut gezeichnet, wenn auch die grafische Leistung nicht überragend ist. Doch die Story überzeugt absolut und ist in typisch japanischer Videospieltradition leicht verrückt, doch immer emotional und interessant. Das Kampfsystem ist wirklich gut und auch wenn manche Monster zu stark sind, gibt es doch immer eine faire Chance, solange ihr nur genug trainiert und euch zunächst mit den "normalen" Gegnern beschäftigt. Das Klassensystem ist erfrischend und gibt euch einen großen Freiraum. Alles in allem ein sehr gutes Spiel, das glücklicherweise auch in Europa eine Chance bekommt. Nutzt diese und kauft euch den Titel, denn er macht Laune!

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   Titel Etrian Odyssey 4: Legends of the Titan
   Genre
   Release 2013-08-30
   Systeme Nintendo 3DS
   Publisher NIS America
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 6 Jahren Jahren
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