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Emeli Sandé - Live At the Royal Albert Hall Review


2013-03-23  Dean  13 Likes  0 Kommentare 

Zur Künstlerin

Spätestens seit sie bei den diesjährigen BritAwards die Preise für "Best British Female" und "Best British Album" absahnte, sollte Emeli Sandé jedem Musikliebhaber ein Begriff sein. 1987 in Schottland geboren schrieb sie bereits mit 11 ihren ersten Song und wurde mit 15 von Radiosendern in Großbritannien herumgereicht. Noch während der Schulzeit wurde ihr angeboten professionell zu singen, doch sie lehnte zugunsten der akademischen Laufbahn der Medizin vorerst ab. Bis zu ihrem Durchbruch arbeitete sie hauptsächlich im Hintergrund als Songwriter oder Komponistin und sang auch schon in den ein oder anderen Songs ihrer jeweiligen Bands im Hintergrund mit. Erst als die Sängerin Adele endgültig die britische Musik, insbesondere den Pop international gemacht hatte, traute sich auch Emeli Sandé auf die Bühnen dieser Welt, wo sie gefeiert aufgenommen wurde. Neben ihren Studiotiteln spielte sie auch diverse Konzerte und gab Gastauftritte u.A. bei den Olympischen Sommerspielen 2012 sowie dem Britischen X-Faktor Format. Mit ihrem 2012 erschienen Studioalbum "Our Vision of Events" (CD) erreichte sie in Deutschland Platz 7 der Charts; in Großbritannien thronte sie zeitgleich sogar auf der Nr. 1. Ihre 2011 sowie 2012 erschienen Singels - immerhin 7 an der Zahl, schafften alle den Einstieg in die britischen Charts und blieben dort auch sehr lange eisern sitzen.

Die Royal Albert Hall

Am 29.3. 1871 eröffnet gehört dieses Monument der Londoner Musikszene zu den Gedenk- und Ehrenmählern des Prinz Albert, dem Ehemann von Königin Victoria. Berühmt für ihre riesige Orgel, die zur Bauzeit mit 111 Registern die größte der Welt war, gaben sich schon u.A. Pink Floyd, Die Beatles, The Who sowie der komplette Eurovision Song Contest 1968 ( damals noch "Grand Prix de la chanson") die Ehre. Und nun eben auch die BritAward gekürte Emeli Sandé.

Die CD

Auf zwei CDs verteilt mit insgesamt 16 Titeln gibt Emeli Sandé auf dieser Live CD mehr als nur ihr Bestes. Die gut aus tangierte Akustik der Royal Albert Hall in Kombination mit ihrer doch sehr Volumen prächtigen Stimme lassen selbst Operettenpop Muffel kurz aufhorchen. Der Ton ist klar und sauber und die Kb/s lassen nichts zu wünschen übrig - Qualität stimmt also. Da die Sängerin aber bisher erst ein Album raus gebracht hat, sucht man auf dem Livealbum wohl vergeblich nach neuen Titeln. Sie begnügte sich hier mit dem Altbewährtem, im klassisch-neuen Kleid. Ihr Markenzeichen, neben der Frisur, ist ja ihre kräftige, volle und vergleichsweise dunkle Stimme, die "auf Live" wesentlich mehr an Kraft gewinnt. Jedoch musste hier die Sauberkeit der Wörter und Aussprache sowie die Konstanz der Töne drunter leiden. Dies soll nicht heißen, sie singe schief, sondern nur, dass sie auf dem Livealbum anders als auf dem Studioalbum singt - was aber völlig in Ordnung ist.

Die Titel neigen zum Schmachten; von der Thematik eher in die melancholische Sparte gerutscht eignet sich die CD sehr gut für einen ruhigen Abend zu Zweit vor dem Kamin (oder wahlweise einer "Kamin DVD" im Player), oder aber als Hintergrundmusik bei künstlerischen Aktivitäten wie Zeichnen, Malen, oder Badezimmerfliesen anbringen. Die Thematik der einzelnen Lieder lässt sich stets gut heraushören und für sich selbst interpretieren. Vor allem Track 2 "Where I sleep" und Track 14 "Beneath your Beautiful" sind hier zu empfehlen, da sie im Grunde in unser aller Leben passen. Allgemein hören sich ihre Texte teilweise allumfassend multifunktional an - manche nennen es Menschennähe, andere Horroskoptexte - doch Kritiker wie Fans sind sich über die Kraft ihrer Lunge einig.

Fazit

Technisch absolut einwandfrei sowohl in der Aufnahme als auch der Produktion, muss man eben ein Fan des "starke Frauen" - Pop sein. Wer Whitney Housten - möge sie in Frieden ruhen - oder Mariah Carey mochte wird auch Sandé mögen. Wem diese Musik zu weichgespült ist dem sei gesagt: So weich ist es gar nicht. Man muss nur gut hinhören.

Und diejenigen die grundsätzlich nur auf Musik stehen, bei denen der/die Sänger in das Mikrofon Schreien, Brüllen oder anderweitige Körpergeräusche digital verstärken, werden mit der guten Emeli rechtlich wenig anfangen können. Aber das wird ihr wohl auch gänzlich recht sein.

Tracklist:
Disk 1:

  1. Daddy (Live At the Royal Albert Hall)
  2. Where I Sleep (Live At the Royal Albert Hall)
  3. Breaking the Law (Live At the Royal Albert Hall)
  4. Enough (Live At the Royal Albert Hall)
  5. My Kind of Love (Live At the Royal Albert Hall)
  6. Clown (Live At the Royal Albert Hall)
  7. River (Live At the Royal Albert Hall)
  8. I Wish I Knew How It Would Feel to Be Free (Live At the Royal Albert Hall)
  9. Suitcase (Live At the Royal Albert Hall)
  10. Read All About It, Pt. III (Live At the Royal Albert Hall) [feat. Professor Green]
  11. Wonder (Live At the Royal Albert Hall)
  12. Mountains (Live At the Royal Albert Hall)
  13. Heaven (Live At the Royal Albert Hall)
  14. Beneath Your Beautiful (Live At the Royal Albert Hall) [feat. Labrinth]
  15. Maybe (Live At the Royal Albert Hall)
  16. Next to Me (Live At the Royal Albert Hall)

Disk 2:
  1. Menu Screens (Read All About It, Pt. III)
  2. Daddy (Live At the Royal Albert Hall)
  3. Tiger (Live At the Royal Albert Hall)
  4. Where I Sleep (Live At the Royal Albert Hall)
  5. Breaking the Law (Live At the Royal Albert Hall)
  6. Enough (Live At the Royal Albert Hall)
  7. Pluto (Live At the Royal Albert Hall)
  8. My Kind of Love (Live At the Royal Albert Hall)
  9. Abide With Me (Live At the Royal Albert Hall)
  10. Clown (Live At the Royal Albert Hall)
  11. River (Live At the Royal Albert Hall)
  12. I Wish I Knew How It Would Feel to Be Free (Live At the Royal Albert Hall)
  13. Suitcase (Live At the Royal Albert Hall)
  14. Read All About It, Pt. III (Live At the Royal Albert Hall) [feat. Professor Green]
  15. Wonder (Live At the Royal Albert Hall)
  16. Mountains (Live At the Royal Albert Hall)
  17. Heaven (Live At the Royal Albert Hall)
  18. Beneath Your Beautiful (Live At the Royal Albert Hall) [feat. Labrinth]
  19. Maybe (Live At the Royal Albert Hall)
  20. Next to Me (Live At the Royal Albert Hall)
  21. End Credits (Lifetime (Instrumental))
  22. Our Version of Events (From the Road)



Gute Pop-Musik in einer beeindruckenden Akkustik mit einer immensen Stimme.

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