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Eisenherz - Fluch der Zeit Review


2013-03-17  DasStampa  13 Likes  0 Kommentare 
Prinz Eisenherz, eine Figur von Lob und Adel... und nicht zuletzt von beschissener Frisur. So hat er doch schon viele Abenteuer gemeistert und ist auch der größten Gefahr noch Herr geworden. Doch als er so reitet in finsterer Nacht, geschah etwas Absonderliches. An einem alten Haus ritt er vorbei, die Fensterläden waren geöffnet. Er erhascht im Vorbeireiten einen Blick ins Innere und ihm stockte sein mutiges Herz. Was er da sah, was er da hörte... Verschlug unserem sonst so eloquenten Adelsmann die Sprache. Fassungslos kam er näher, um sich das Szenario genauer zu betrachten. Nackte Leiber bäumten sich auf, rieben sich aneinander und musizierten wie der Teufel. Sie beherrschten Ihre Profession bestens, sodass die Klänge den Prinzen in ihrem Bann hielten. Doch damit nicht genug: Über all dem stand, in großen Lettern verfasst, sein Name: Eisenherz. Voller Ekstase riss der Mann von Ehre seine Kleider auf offender Straße herunter und stürzte in das Szenario. Und so tanzten und musizierten sie also bis ans Ende ihrer Tage.

So oder so ähnlich könnten sich die Studioaufnahmen der deutschen Gothic-Metal-Band Eisenherz wohl zugetragen haben. Mit ihrem Werk "Fluch der Zeit" geht es für die Bamberger in die zweite Runde und das in gewohnt Deutscher Härte. Eingangs überzeugt das atmosphärisch-gesprochene Intro, welches locker aus der Feder des Horror-Altmeisters Edgar Allan Poe stammen könnte. Schön rockig geht es allerdings schon mit "Die Nacht" weiter und überzeugt durch eine starke Hookline. Diesen Song kann man sich im Übrigen gratis bei Amazon herunterladen. Direkt danach kommt "Du liebst mich nicht", ein gut eingespieltes Stück mit wechselnden Tempi und einem unwahrscheinlich hohem Live-Faktor."Fluch der Zeit" ist ein sehr klassisches Gothic-Rock-Lied, welches insbesondere durch das Geigenspiel hervorsticht.

Mit "Racheengel" haben wir eine Ode an die, wie es der Titel schon sachte vermuten lässt, Rache, orchestral in Musik verpackt. "Licht der Welt" ist so zerbrechlich wie Marienglas, melancholisch und doch so voller Hoffnung. "Du bist so kalt" geht gesanglich schon andere Wege. War der Gesang bisher überwiegend düster und klar, ist er nun vielmehr kehlig und rauh. "Vampir" könnte auch ohne Schwierigkeiten in einen eben solchen (wohl bemerkt gut gemachten) Film seinen Platz finden. Ziemlich authentisches Teil. Im nächsten orchestralen Gassenhauer "Schlampenball" heißt es, sich die Klamotten vom Leib zu reißen und sich die Seele aus dem Leib zu tanzen. Mit Scheintot wird es da schon ruhiger. Unserer Meinung nach ist es vom Text her sehr stark. Musikalisch finden wir allerdings nur sehr schwer Zugang zu diesem Stück. "Manipulator" ist da schon wesentlich melodischer und begrüßt uns mit einem starken Gitarrenspiel. Dieses gibt dann auch sogleich die Richtung des Liedes vor. Als vorletztes Stück präsentiert und das Sextett "Schicksal", ein gar zu dramatisches Werk. Als Bonus-Track dürfen wir uns auf "Die Seele brennt" freuen, ein furios-feuriges Meisterstück und krönender Abschluss dieser Scheibe.

Wir sind begeistert und hoffen, dass wir die Bamberger dann mal live sehen können. Es wird sich lohnen, das können wir euch an dieser Stelle sagen.

Tracklist
1. Eisenherz

2. Die Nacht

3. Du liebst mich nicht

4. Fluch der Zeit

5. Racheengel

6. Licht der Welt

7. Du bist so kalt

8. Vampir

9. Schlampenball

10. Scheintot

11. Manipulator

12. Schicksal

13. Die Seele brennt (Bonus)

Atmosphärisches Album der ganz besonderen Art. Empfehlenswert!

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   Titel Fluch der Zeit
   Genre
   Release 2013-01-25
   Systeme
   Publisher Mig-Dott (Sony Music)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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