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Dream Evil – Thunder In The Night Review

Heavy Metal mit Charme, Schmackes und ganz eigenem Donner


2025-04-11  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Dream Evil – Thunder In The Night Review Bild Dream Evil – Thunder In The Night Review Screenshot Dream Evil – Thunder In The Night Review Foto

Nach dem energiegeladenen Comeback mit dem Album Metal Gods legen die Schweden von Dream Evil nun nach – und zwar mit einem Kurzformat, das es in sich hat. Die neue EP Thunder In The Night umfasst zwar nur vier Songs, bringt aber dennoch alles mit, was Fans klassisch geprägten Heavy Metals hören wollen: donnernde Riffs, markante Refrains, Double-Leads und eine Produktion, die ordentlich Wumms auf die Boxen bringt. Dass das Material ursprünglich aus den Sessions zu Metal Gods stammt, merkt man zwar, doch an der Qualität gibt’s wenig zu rütteln. Dream Evil liefern hier keine B-Ware, sondern kleine Kraftpakete, die allein stehen können.

Stilistisch irgendwo zwischen Vengeance, Dokken – und Göteborg
Schon der eröffnende Titeltrack „Thunder In The Night“ bringt die Marschrichtung auf den Punkt: treibend, hymnisch, aber nie überproduziert. Das Gastsolo von Andy LaRocque (King Diamond) ist dabei die Kirsche auf dem ohnehin recht fett gebackenen Metal-Kuchen. Der Sound erinnert an den melodischen Metal der späten 80er, mit Reminiszenzen an Vengeance oder Dokken, jedoch im modernen Soundgewand. Dream Evil schaffen es, diese klassischen Zutaten nicht einfach zu kopieren, sondern ihnen mit ihrer typischen Spielfreude eine eigene Note zu verleihen.

Peter Stålfors

„Es macht unglaublich viel Spaß, ein neues Album aufzunehmen – manchmal vielleicht sogar ein bisschen zu viel Spaß… und plötzlich hat man mehr Songs aufgenommen, als auf ein Album passen! Genau das ist passiert, als wir letzten Sommer Metal Gods veröffentlicht haben. Aber jetzt ist endlich der Moment gekommen, die übrigen vier Songs aus den Metal Gods-Sessions auf dieser brandneuen EP Thunder in the Night zu veröffentlichen. Haltet Ausschau nach den Gastgitarrensoli: Andy LaRocque (King Diamond) auf dem Titeltrack Thunder in the Night und Pontus Norgren (Hammerfall) auf Fight for Glory. Das ist nicht nur Heavy Metal – das ist Thunder in the Night!“


„Calm In The Storm“ überrascht mit etwas mehr Tiefe – ein Midtempo-Track mit starker Gesangslinie und einem dezenten Keyboard-Teppich im Hintergrund, der für die nötige Dramatik sorgt. Hier zeigt Sänger Niklas Isfeldt, warum er seit Jahren als eine der markantesten Stimmen des europäischen Metal gilt: kraftvoll, melodisch, dabei aber nie zu glatt.

Klassische Attitüde mit moderner Power
Spätestens bei „Fight For Glory“, das ursprünglich nur als Japan-Bonustrack erhältlich war, wird klar: Diese Songs hätten problemlos auch auf dem Album Metal Gods Platz gefunden. Mit dabei: Pontus Norgren (HammerFall), dessen Gitarrenarbeit dem Song eine zusätzliche Prise Heroentum verleiht. Hier regiert der klassische Kampfgeist, wie man ihn aus Power-Metal-Schmieden der frühen 2000er kennt – nur etwas knackiger und kompakter produziert.

Den Abschluss macht „Criminal“ – ein Song, der fast schon ein bisschen sleazig daherkommt und an frühere US-Hardrock-Acts erinnert, allerdings mit metallischer Schlagseite. Die Refrains sitzen, das Riff ist eingängig, der Song macht einfach Spaß. Und das ist ohnehin eine der größten Stärken dieser EP: Sie nimmt sich nicht zu ernst, strahlt aber dennoch eine gewisse Ernsthaftigkeit in der Umsetzung aus.

Tracklist
  1. Thunder In The Night
  2. Calm In The Storm
  3. Fight For Glory
  4. Criminal


Thunder In The Night ist eine gelungene Ergänzung zum letztjährigen Album Metal Gods. Dream Evil liefern vier knackige Tracks ab, die Lust auf mehr machen – oder zumindest auf einen ordentlichen Nackenmuskelkater. Das Songwriting ist klassisch, aber niemals altbacken, und die Produktion verleiht dem Ganzen eine zeitgemäße Wucht. Wer auf melodischen Metal mit Oldschool-Feeling und modernen Sounds steht, wird hier bestens bedient. Klar, die EP erfindet das Genre nicht neu – aber sie feiert es mit Überzeugung und Stil. Und manchmal ist genau das alles, was man braucht.

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