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Der Diktator Review


2012-05-22  zoggerman168  12 Likes  0 Kommentare 
Sasha Baron Cohen ist bekannt für seine polarisierenden Figuren. Viele finden sie einfach nur genial, andere können nur den Kopf schütteln, wenn sie an Ali G, Borat und Brüno denken. Dies waren die Vorgängerfilme zum am Donnerstag erschienenen Machwerk "Der Diktator". Allerdings unterscheidet sich die neue Komödie Cohens von seinen anderen Werken. Dieses Mal folgt die Handlung einem Drehbuch. Ob der Humor trotzdem noch zündet, oder man den Zuschauer zum Lachen zwingen muss, das erfahrt ihr in der folgenden Kinokritik.

Eine Reise nach New York
Admiral General Aladeen ist der Herrscher über den fiktiven afrikanischen Staat Wadiya. Sein Palast liegt in der Wüste Aladeen und weil man ihn für ungebildet hielt, ließ er kurzerhand 300 Wörter in Aladeen umbenennen, unter anderem positiv und negativ, was zu einiger Verwirrung führt. Er unterdrückt sein Volk, veranstaltet seine eigenen olympischen Spiele, bei denen er zufälligerweise selbst alle Goldmedaillen gewinnt und jeden der ihm nicht passt, lässt er hinrichten. Sei es ein Mann, der ihm nur im Weg steht oder sein Chefraketenwissenschaftler, der eine Atomrakete mit rundem Kopf baut, obwohl der Herrscher unbedingt eine spitze Rakete will.
Da es die UN aber gar nicht gerne sieht, wenn ein Staat, der etwas gegen Israel hat, Uran anreichert, bedrohen die vereinten Nationen sein geliebtes Wadiya, was ihn dazu zwingt, nach New York zu reisen, um dort eine Rede zu halten, damit die Wogen geglättet werden. Und hier fällt er einer Verschwörung zum Opfer. Im Auftrag seines Onkels Tamir (Sir Ben Kingsley) wird er entführt und man schneidet ihm seinen markanten Bart ab. Damit unkenntlich gemacht, irrt er verloren durch New York und will in sein altes Leben zurück. Doch seine Position wurde schon von einem Doppelgänger eingenommen, der das schlimmste Stück Papier unterzeichnen will, das sich Aladeen nur vorstellen kann. Eine Verfassung, die Wadiya die Demokratie bringt!
Nach einem gescheiterten Versuch auf das Gelände der UN zu kommen, wird er von der Bioladenbesitzerin Zoey aufgenommen, die ihn in ihrem Laden arbeiten lässt. Der Tag der Unterzeichnung rückt näher und Aladeens aufkeimende Gefühle für Zoey sind nicht gerade hilfreich für einen Diktatoren, der zurück in sein altes Leben will.

Ist der Film nun Aladeen oder Aladeen?
In einer Komödie ist vordergründig der Humor das Wichtigste. Geht es nach der Gagdichte, dann ist "Der Diktator" ein guter Film. Allerdings muss man den guten Geschmack ausschalten, um diesen Film genießen zu können. Die Witze sind derbe, politisch unkorrekt, frauenfeindlich und metertief unter der Gürtellinie. Wer sich darauf einlassen kann, der hat seinen Spaß im Kino. Jeder, der eine tiefsinnige Komödie sehen will, sollte einen weiten Bogen um den Film machen.
Die Story wird keinen Preis für Kreativität gewinnen, doch trotzdem lässt sich eine Prise Gesellschaftskritik heraushören, vor allem bei Aladeens Rede, in der er die Vorzüge einer Diktatur anpreist. Der Hauptprotagonist ist trotz seines Verhaltens, oder gerade deswegen, keineswegs eine Figur, die man hasst, sondern der Zuschauer baut Sympathien für ihn auf, auch wenn er noch so ein Ekelpaket ist. Das ist vor allem Cohens Schauspielleistung zu verdanken. Man merkt ihm an, dass ihm der Dreh des Filmes ungeheuren Spaß gemacht hat. Auch Anna Faris als Zoey kommt sympathisch rüber, obwohl ihre Figur eigentlich nur dazu da ist, damit der werte Diktator einige harte Sprüche auf ihre Kosten vom Stapel lassen kann. Was ein wenig stört ist die Romanze, die sich zwischen den beiden Hauptfiguren entwickelt. Sie wirkt unglaubwürdig und schon sehr an den Haaren herbeigezogen, aber dies tut dem Spaß im Kino keinen Abbruch.

Abschließend kann man sagen, dass sich der Kinobesuch durchaus lohnt, wenn man Fan der Vorgängerfilme ist und auf pubertierenden, derben Humor steht. Viele Gags zünden, einige verpuffen und hinterlassen vielleicht sogar ein Kopfschütteln beim Zuschauer. Nichtsdestotrotz bietet "Der Diktator" kurzweilige Unterhaltung. Am besten man schnappt sich die Kumpels, holt sich an der Kinotheke ein paar Bierchen und lässt sich von den knapp 80 Minuten Film gut unterhalten. Wer diese Art von Humor nicht leiden kann, der darf bei der Bewertung gedanklich 20 Punkte abziehen.

Derbe Witze, die knapp davor stehen über's Ziel hinauszuschießen. Trotzdem witzig und für einige Lacher gut. Man muss es aber mögen.

Punktewertung

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