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Dead Space 3 Review


2013-03-07  Uhltak  14 Likes  0 Kommentare 
Wer ist Isaac Clarke? Klingt nun nicht nach einem Actionhelden, der mit dicker Knarre und coolen Sprüchen die Herzen der Frauen zum Schmelzen bringt und hartgesottenen Männern ein Lächeln im Mundwinkel abringen kann. Nein, Issac Clarke ist ein Schrauber und Tüftler, ein ganz normaler Typ, der zur falschen Zeit am falschen Ort war und nun irgendwie klar kommen muss. Nun muss er wieder in den Kampf gegen Fanatiker, Nekromorphs und andere Dinge ziehen, es geht um die Menschheit und auch um eine Frau.

Suchen, basteln, ballern

Im Vorfeld wurde über "Dead Space 3" sehr kontrovers diskutiert. Aussagen wie:
- EA (Electronic Arts) hat das Spielprinzip zerstört!
- Das ist kein Dead Space mehr, dass ist ein Action Shooter!
- Boah, es fehlt der Horror!

Gleich vor weg, wir lassen uns nicht von diesen Aussagen anstecken und werden das Spiel für sich selbst sprechen lassen. Allein und keinen Bezug auf die ersten Teile nehmen. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal kann man ein neutrales Urteil bilden, darum auf Anfang.

In dem kurzen Tutorial, erlernen wir, mit einem jungen Soldaten die Grundsteuerung, das Zielen, Rennen, Schießen, Gegenstände aufheben, Nachladen - das übliche. Gleichzeitig ist dieser Abschnitt auch der Aufmacher für die Story. Noch immer beeinflussen die mysteriösen "Marker" schwarze Obelisken, die Energie liefern das Interesse der Menschheit. Zwar liefern diese Energie, doch genau diese Marker verändern die Menschen, treiben sie in den Wahnsinn und verwandelt Menschen in die gefürchteten Nekromorphs, eine Art Zombie-Alienrasse, die grotesk aussieht.
Hier kommt Isaac Clarke ins Spiel, der Protagonist aus den letzten Teilen, der viel über die Marker gelernt hat und die Geheimnisse um diese Monolithen kennt. Eine düstere Zukunft steht der Menschheit bevor, wenn es nicht gelingt die Marker zu beseitigen.

Isaac kann mit Hilfe zweier Soldaten - Norten und Carver - von der Mondbasis fliehen. Hier übernehmen wir die Steuerung und vertiefen das Gelernte aus dem Tutorial. Bewaffnet mit einem Karabiner und einem Plasmacutter, beseitigen wir Fanatiker, die sich um den Markerkult gebildet haben. Gegen Ende des Kapitels kommen die ersten Nekromorphs vor unser Fadenkreuz.

Diese kleine Gruppe macht sich zu dem Eisplaneten Tau Volantis auf. Hier soll die Quelle der Marker sein und hier soll es enden! Doch einfach auf den Planeten landen ist nicht, da das Raumschiff, die Eudora, direkt in ein Minenfeld gerät und zerstört wird. Hier wartet ein weiteres spielerisches Element von "Dead Space 3", schwerelos steuern wir Isaac durch das All, der mittels Schubdüsen an Füßen und Rücken navigieren kann und sich so fortbewegt. Dabei ist auf die Sauerstoffanzeige zu achten. Geht diese zur Neige, sehen wir nur noch eine der vielen schick animieren Todessequenzen ablaufen.
Die Crew der Eudora konnte sich gerade so retten, in einem kleinen Raum, den wir in einer der wenigen Rästel im Spiel freibekommen müssen. Über die Kinesis Fähigkeit - also eine Art Telekinese - mit der Isaac Türen öffnet, aber auch Gegenstände aufhebt und wieder weg schießen kann, ziehen wir zwei Haltebolzen auseinander (man muss ja schließlich den Bezug wahren, dass Isaac kein Soldat ist, sondern Ingenieur), damit wir den den Raum / Container, zu einem der intakteren Raumschiffwracks bringen können, welche im Orbit von Tau Volantis sind. In dem Fall das Raumschiff Roanoke. Warum gerade dieses, wo doch einige Raumschiffe im Orbit liegen? Zum einen sendete gerade dieses Schiff SOS Signale und zum anderen befindet sich Ellie, die Ex von Isaac und neue Freundin von Norten auf diesem Schiff und braucht Hilfe.

Hier wandelt sich das Spielgefühl! Nachdem es auf dem Mond eher actionlastig zuging, Deckungswechsel, schnelles Abducken und Feuern, kommt nun ein Horrorelement dazu. Kaum Licht und wenn es Licht gibt, dann flackert eine einzige Lampe in der Ferne. Man kann sich nur auf die Lampe seiner Waffe verlassen und darauf, was man hört! Oftmals kündigen sich Nekros an, stöhnen, ächzen, wimmern, aber auch plötzlich aus dem Nichts stehen sie vor einem, sodass sich die Nackenhaare vor Schreck aufstellen. Man agiert vorsichtig auf den Raumschiffen. Behutsam, hinter jeder Ecke kann ein Feind lauern und vor allem im Nahkampf sind die Viecher am Anfang im Vorteil! Vor allem die Hunter, die sich regenerieren und unkaputtbar scheinen, so dass ein taktischer Rückzug vor Munitionsverschwendung kommt. Gerade bei Huntern empfiehlt es sich die zweite Spezialfähigkeit von Isaac einzusetzen, die Stasis. Mit Stasis "frieren" wir den Gegner für ein paar Sekunden ein. Genug, um Abstand zu gewinnen oder systematisch Gliedmaßen abzuschießen.

"Dead Space 3" ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Es geht blutig und brutal zu. Gliedmaßen können abgeschossen werden, abgetrennte Stachelarme fungieren sogar als Geschosse und können mittels Kinesis aufgenommen und wie ein Pflock verschossen werden. Die Nekromorphs sind einfach nur krank anzusehen: Als ob man Freddy Krüger, Stephen King und Hanibal Lector in einen Raum gesperrt hätte und ihre Alpträume in Monster gegossen hätte. Laufende Rückräder mit spitzen Rippen, die auf uns einstechen, beinlose auf uns zu kriechende Zombieverschnitte ohne Kopf, einfach gesagt - echt krankes Zeug! Aber so bekommt man eine Ahnung, warum die Marker zerstört werden müssen, wer will schon ein laufendes Rückrad als Nachbar haben?

Natürlich retten wir Ellie und ihre Crew! Man hat sich an den Mix aus kleinen Minispielen (Hacken, mit Kinesis Dinge von A nach B bewegen, oder Stromkreise öffnen und schließen), vorsichtigem Agieren und schießen gewöhnt. Souverän schlagen wir uns zum Wrack der Terra Nova durch, wo wir ein Landungsboot wieder flott machen, das uns endlich auf den Planeten bringt.

Auf Tau Volantis kommt ein weiteres Element dazu, nämlich dass man in einem Abschnitt auf seine Körperwärme achten muss. Die Anzeige, die sonst für Sauerstoff im Weltraum da ist, zeigt dann Isaacs Körpertemperatur an. Wird es zu kalt, so sollte man schnell ein Feuerchen aufsuchen und sich wieder aufwärmen. Gelingt das nicht, nun ja, das kann man sich sicher denken, Fischstäbchen.

Eines der Features, das wohl am meisten begeistern kann, ist die Möglichkeit sich seine eigenen Waffen zu bauen. Im Spiel findet ihr allen möglichen Kram, Wolfram, Altmetall, alles was man brauchen kann, um sich einen Tesla-, Plasmacutter zu bauen, der automatisch Munition einsaugt und Gegner im Nah- wie Fernkampf in einen Haufen Matsch verwandelt. Hierbei sind euch wenig Grenzen gesetzt. Je nach Griff und verfügbaren Material, baut ihr euch eure Traumwaffe und passt diese euren Bedürfnissen an. Granatwerfer mit Karabiner der Stromprojektile verschießt? Kein Problem!
An Werkbänken, die überall verteilt herumstehen, könnt ihr diesem motivierenden Element frönen. Ebenfalls stellt ihr Computerchips her, mit denen ihr die Feuerrate, Nachladegeschwindigkeit und Durchschlagskraft erhöht, bzw. verringert. Munition und Heilpakete stellt ihr hier her und was nicht in Isaacs Inventar passt, lagert ihr auf der Bank, mit bereits hergestellten Waffen.
Bei der Rohstoffjagd unterstützt euch ein kleiner Roboter, den ihr zum Suchen nach Rohstoffen losschickt und der dann nach ein paar Minuten beim nächsten Werkbankterminal auf euch wartet.

Neu ist nun auch im Koop- Modus, sprich mit einem Kollegen zusammen, sich gegen Nekromorphs und menschliche Gegner zu erwehren. Mit Unterstützung geht auch alles viel einfacher!

Buh oder yeah?

Quo vadis Electronic Arts? Haben sich ein paar Spieler gefragt. Vor allem und wie oben erwähnt, da sich Teil 3 im Gegensatz zu Teil 1 anders entwickelt hat. "Dead Space 3" ist ein solider Action-Horror-Shooter mit Rätsel-Passagen. Die Story ist in Ordnung, die Charaktere sind dagegen flach und man nimmt die Dringlichkeit der Sache in den Dialogen nicht ab. Farblos ist da eines der Wörter, das da spontan in den Sinn kommt. Technisch gesehen kann man absolut nicht meckern. Der Sound ist äußerst schick. Grafisch macht "Dead Space 3" auch eine gute Figur, das Spiel aus Licht und Schatten, das Flackern der Lampen, die widerlich aussehenden Nekros - es passt gut.
Man gibt sich Mühe eine gewisse Abwechslung zu schaffen, mit verschiedenen Features und Spielelementen. Sieht man also "Dead Space 3" als eigenständiges Spiel, so hat man einen Titel vor sich, der Spaß macht, fordert - vor allem beim Sammeln und Entdecken, was zum Basteln von Waffen führt und in diesem Punkt überzeugt.
Von der Seite der Fans von Teil 1 und 2 beleuchtet muss man aber auch sagen, dass der reine Horroranteil zu gering geworden ist. Die aufgestellten Nackenhaar-Momente sind zu kurz und wenig ausgefallen. Isaac ist mehr ein Actiondarsteller geworden, der sich leider so oft in der deutschen Synchronisation weinerlich anhört, anstatt der Kerl zu sein, der zur falschen Zeit am falschen Ort war.

Dead Space 3 erzählt ein weiteres Mal die Geschichte von Isaac Clarke, der sich gegen fiese Nekromorphs wehren muss. An und für sich begeistern die 10 - 20h Spielzeit, da die Action zeitgemäß ist, leider der Horroranteil aber zu kurz kommt. Gerade Fans der Serie müssen umdenken, wenn sie richtig viel Spaß haben wollen. Trotzdem ist "Dead Space 3" ein solider Titel mit Wiederspielpotential, da Waffen bauen, Kooperationsmodus und verschiedene Schwierigkeitsgrade dazu animieren, von vorne zu beginnen.

Punktewertung

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   Titel Dead Space 3 - Limited Edition (uncut)
   Genre Actionspiele
   Release 2013-02-07
   Systeme PlayStation 3
   Publisher Electronic Arts
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
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