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Dead Reefs Review


2008-09-24  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
Dass aus Russland nicht nur Kaviar und guter Vodka kommt, weiss man als gebildeter Spieler spätestens seit den Adventures "Aura - Tor zur Ewigkeit" und "Aura 2 - Die heiligen Ringe" der Spieleschmiede Streko Graphics. Mit "Dead Reefs" bleibt man nun zwar in der Adventure-Schiene verzichtet aber komplett auf Fantasy-Elemente zugunsten einer spannenden Detektiv-Story. Ob sich die Spannung das komplette Spiel über halten kann zeigt unser Spieletest...

Von Piraten, Flüchen und Detektivspielen

Im Spiel übernimmt man die Rolle des Ermittlungsbeamten Sir Amadey Finvinerro, der beauftragt wurde den mysteriösen Tod des Sohnes von Baron Wyndham aufzuklären. Die Insel "Dead Reefs" auf der die Handlung stattfindet galt seit jeher als Pirateninsel, denn vorbeifahrende Schiffe wurde auf die Klippen gelotst dann geentert und blutig beraubt. Doch nun lastet ein Fluch auf der Insel, nachdem auch einmal ein Schiff von Mönchen, die ein wertvolles religiöses Relikt an Bord hatten, ebenfalls den Piraten zum Opfer fiel. Seither geschieht alle neun Jahre ein Mord auf der Insel. Und Patrick Wyndham, Nachkomme des Inselbarons, war diesmal das Opfer.

Dass der Spieler es übernatürlichen Kräften zu tun hat merkt man reichlich schnell und die Geschichte als solche trägt ordentlich dazu bei den Spannungsbogen weit oben zu halten. Sie wird nicht nur glänzend in Szene gesetzt und erzählt (auch wenn sie nicht mehr so ganz taufrisch ist), sondern auch durch den Hauptcharakter Amadey Finvinerro sehr passend nähergebracht. Die Figur passt zum Pliot wie die sprichwörtliche Faust zum Auge. Soweit zur Story, kommen wir nun zum Spiel als solchem...

Let the Game begin...

Bei dem Game handelt es sich um ein ganz klassiches Point&Click-Adventure mit allem was dazu gehört. Gesteuert wird unser Held aus der 3rd-Person-Sicht allerdings hauptsächlich mit den WASD-Tasten, während die Pfeiltasten für das Benutzen, Untersuchen und sonstige Interaktionen mit Personen und Gegenständen dienen. Sozusagen ein "Point&Press" wenn man so will, allerdings ist die Steuerung so gewöhnungsbedürftig, dass es schon weh tut. Da wird ein Spiel aus dem Boden gestampft, welches in der Storyline und wie man noch sehen wird auch in den sonstigen technischen Belangen durchaus zu überzeugen weiß und dann bekommt es eine Steuerung spendiert, die den meisten Spielern das Grausen lehren dürfte. Wirklich sehr schade.

Natürlich erweist sich die Steuerung auch beim Durchsuchen von Räumen, beim Benutzen des Inventars und beim Kombinieren von Objekten aus demselben als überaus lästig. Es sind doch eine Reihe von Tasten zu drücken, bis man endlich die beiden Objekte da hat wo man sie will. Die Rätsel selbst sind eigentlich nicht besonders kompliziert und auch durchaus logisch nachvollziehbar. Häufiges Speichern ist allerdings Pflicht, da man mit zunehmender Spieldauer die Denksportaufgaben unter Zeitdruck erfüllen muss, was häufig zum Ableben unseres Helden führt.

Grafik und Sound

Während wir uns noch immer über die Steuerung ärgern müssen, kann man die Grafik fast nur lobend erwähnen. Das Spiel präsentiert sich in einer atmosphärisch tollen Art und Weise und kann sowohl mit den Locations als auch bei den Bewegungsabläufen der Protagonisten punkten. Die Grafik wirkt sehr detailverliebt und versetzt den Spieler wirklich mitten ins Spielgeschehen. Auch die Zwischensequenzen, die den Fortlauf der Story näherbringen und die Sprachsequenzen, die vorbildlich realisiert wurden, können sich sehen lassen.

Womit wir bei der Sprachausgabe gelandet wären, die unterm Strich ebenfalls punkten kann. Besonders die Stimme der Hauptfigur kann auf der ganzen Linie überzeugen und auch die anderen Charaktere wissen zu gefallen. Das gilt im Übrigen auch für die passende hintergrundmusik und die schönen Ingame-Soundeffekte und Hintergrundgeräusche.

"Gibts in Russland keine Computermäuse?" möchte man am liebsten fragen. Während sich "Dead Reefs" spielerisch, handlungsmässig und technisch eigentlich in Bestform präsentiert, reicht ein heftiger Patzer aus (hier: die Steuerung), um den Spielspaß gehörig auf Talfahrt zu schicken. Umständliche Bedienung, komplexe, nicht-intuitive Interaktion mit Gegenständen und Personen macht das Spiel zu einem äußerst gewöhnungsbedürftigem Vergnügen. Sehr schade, denn ansonsten bleibt uns eigentlich nur lobenswertes zu sagen: Tolle Grafik, Atmosphäre, Sound. Alles könnte so schön sein. So aber schrammt das Spiel nur ganz knapp am Bronze-Award vorbei.

Punktewertung

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