Musik » Reviews

Danko Jones - Leo Rising Review

Rock’n’Roll-Statement


20.11.2025  Jacqueline  0 Likes  0 Kommentare 
Danko Jones - Leo Rising Review Bild Danko Jones - Leo Rising Review Screenshot Danko Jones - Leo Rising Review Foto
Foto: Ole Martin Wold. Mehr zum Thema Transparenz.

Kaum eine Band verkörpert den unerschütterlichen Glauben an echten, handgemachten Rock so konsequent wie Danko Jones. Seit fast drei Jahrzehnten ballert das kanadische Trio mit eiserner Ausdauer durch die Clubs und Festivals dieser Welt – und Leo Rising zeigt einmal mehr, warum sie zu den beständigsten Rock-Acts unserer Zeit zählen. Das zwölfte Studioalbum ist ein In-die-Fresse-Manifest, das sich nicht hinter Konzepten oder Trends versteckt, sondern alles auf das Wesentliche reduziert: Riffs, Energie, Attitüde – und jede Menge Spaß.

Pure Rock’n’Roll ohne Kompromisse
Schon der Opener What You Need macht klar, was die Stunde geschlagen hat. Druckvoll, trocken, mit diesem typischen Danko-Jones-Selbstbewusstsein, das sofort an die besten Momente von We Sweat Blood erinnert. Keine Spielereien, keine Intros, kein Schnickschnack – die Band geht sofort in die Vollen. Diamond In The Rough, mit einem bemerkenswerten Gastsolo von Marty Friedman, kombiniert oldschooliges Rock’n’Roll-Feeling mit einer Hook, die tagelang im Kopf bleibt.

Every Day Is Saturday Night schlägt die Brücke zum Power-Pop – leichtfüßig, hymnisch, perfekt für laute Autofahrten. Anschließend kommt mit I Love It Louder ein punkiger Knaller, der ein wenig nach frühen Social Distortion klingt, aber trotzdem unverkennbar nach Danko Jones riecht. Alles wirkt kompakt, scharfkantig und auf den Punkt produziert. Eric Ratz liefert erneut einen Sound, der fett, direkt und voller analoger Hitze steckt.

In der Album-Mitte wird es persönliche: Hot Fox und Pretty Stuff zeigen die schelmische, dreckige Seite der Band und sind kleine Hommagen an sleazigen 80er-Glam – aber stets mit dem typischen Danko-Humor, der nie ins Alberne abrutscht. Gotta Let It Go und I’m Going Blind geben einen Einblick in die Höhen und Tiefen eines Musikerlebens: Tourstress, Selbstzweifel, Reflektion – verpackt in wuchtigen Rocknummern, die trotz ernster Untertöne nie ihre Energie verlieren.

Danko Jones liefern ihren stärksten Stadion-Sound seit Jahren
Der spätere Höhepunkt It’s A Celebration macht seinem Namen alle Ehre: Es ist schlicht ein Rocksong, der dazu gemacht ist, live kollektiv abgefeiert zu werden. Und genau das ist der rote Faden des Albums: Leo Rising klingt wie Musik, die schon beim Schreiben für die Bühne gedacht war. Kein unnötiger Ballast, nur reine Spielfreude.

Große stilistische Überraschungen gibt es nicht, aber das ist genau der Punkt: Danko Jones erfinden sich nicht neu – sie perfektionieren das, was sie seit Jahrzehnten machen. Und wenn eine Band in dieser Konsequenz abliefert, wirkt es weniger wie Stillstand und mehr wie eine Meisterschaft in der eigenen Disziplin.

Leo Rising ist ein durchgehend starkes, tightes und mitreißendes Rockalbum ohne Füllmaterial. Danko Jones bleiben einer der wenigen Acts, die kompromisslosen, ehrlichen Rock’n’Roll immer noch mit voller Überzeugung leben. 85 Punkte – und jede Menge Gründe, die Lautstärke hochzudrehen.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.