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Blade Symphony Review


2014-07-20  Spielemagazin  15 Likes  0 Kommentare 
Woran kann ein gutes Actionspiel scheitern? An vielem natürlich, aber was einem den Spielspaß besonders raubt, ist eine nicht durchdachte Steuerung. Es mag so gut aussehen wie man will- Wenn Combos und Trefferserien nur durch einen Button zusammengeklickt werden, ist das Feeling schnell weg. Irgendwann kennt man die Charaktere in und auswendig, bis es nur noch drauf ankommt, wer seine Schläge schneller spammen kann, von Taktik keine Spur.
Wer das in "Blade Symphony" versucht, den holt der Multiplayer-Actiontitel schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. In den skilllastigen Schwertkämpfen will jeder Schlag perfekt platziert sein; und wird dadurch einzigartig intensiv.

Kein Bock auf Buttonmashing
Wenn ihr hier einen Schwertkämpfer herausfordern wollt, solltet ihr wissen was ihr tut. "Blade Symphony" kommt mit einem extrem komplexen Kampfsystem daher, das den Spielern ermöglicht, ihre Waffe unglaublich genau zu führen. Das wird gleich zu Beginn klar. Es wird strengstens empfohlen, das in mehrere Kapitel gegliederte Tutorial durchzuspielen- mehrfach. Denn es gibt viel zu lernen, bevor ihr euch mit eurem Charakter in die Schlacht begeben solltet.

Das Spiel lässt sich entweder mittels Tastatur und Maus oder per Gamepad steuern. Auch wenn das Spiel keine Anzeige von Buttoneingaben unterstützt, daher es werden immer nur die entsprechenden Tasen der Tastatur angezeigt, empfiehlt es sich grade für neue Spieler, zum Gamepad zu greifen. Die Steuerung bleibt wesentlich kompakter, die Knöpfe sind schnell gelernt, zur Not kann unter den Einstellungen in die Tastenbelegung eingesehen werden.
Habt ihr euch für eine Steuerungsoption entschieden, schwingt ihr euch ins Tutorial , um diese gleich einmal auszuprobieren. Schritt für Schritt führt euch das Spiel in das Bewegungs- und Kampfsystem ein. Schnell merkt man: Im Grunde steuert sich das Spiel wie bereits ähnliche Nahkampfspiele aus der dritten Person, auch Bewegungsmuster sind ähnlich. Interessant wird es, wenn ihr zum ersten Mal euer Schwert schwingt: im Grunde schlagt ihr nämlich nur über eine Taste. Nicht sehr komplex.
Schlagt ihr, während ihr euch nach links bewegt, schlagt ihr auch nach links, bewegt ihr euch nach rechts, nach rechts. Für jede Bewegungsrichtung gibt es eine unterschiedliche Schlagtechnik, was schon sehr beeindruckend aussieht. Besonders spannend ist für den Kampf ein bestimmtes System: Über eine blaue Lichtspur in der Luft könnt ihr den genauen Klingenverlauf eures Schlages voraussehen und so überprüfen, ob und wo ihr den Gegner trefft,
zusätzlich können Vorwärtsstöße ausgeführt werden. Das ist aber erst die Spitze des Eisberges. Noch interessanter wird es, wenn eure Kampfhaltungen ins Spiel kommen. vier gibt es an der Zahl:
  • Fast: ein agiler, schneller Kampfstil: kurze Schläge und ständige Attacken übersähen den Gegner mit Angriffen.

  • Balanced: Ein Mix aus beiden Kampfstilen. Flinke, kräftige Schläge bilden einen ausgeglichenen Kampfstil

  • Heavy: Verheerende Schwinger setzen eurem Gegner mächtig zu und verursachen heftigen Schaden.

  • Air: Auf dem Boden ausgeführte Angriffe mit einem anschließenden Sprung lassen euch einen Sprungangriff ausführen.

Jeder dieser Kampfstile hat einen eigenen Knopf zum schnellen Wechseln zwischen den Kampfstilen: Hier kommt eure Technik ins Rollen.
Denn abhängig vom Kämpfer verfügt jede Kampfhaltung mehrere Level, über die Attacken ausgeführt werden können. Entweder durch einzelne Schläge oder eine aufgeladene Attacke, die mit jedem Stadium ein Level mehr einnimmt. Die Verkettung von Schlägen ist dabei aber nicht an einen Kampfstil gebunden. Durch geschicktes Timing wechselt ihr innerhalb einer Combo zwischen schnellen und harten Schlägen fliegend aus, jedes Level jedes Kampfstiles ist eine andere Attacke. Dabei noch zu blocken, den Gegner zu greifen oder die feindliche Attacke durch einen gezielten Gegenschlag zu kontern macht dabei den perfekten Schwertkämpfer aus. So kompliziert das alles auch klingt, die Steuerung ist im Grunde so, wie die Steuerung eines Actionspiels sein sollte: Einfach zu lernen, schwer zu meistern.

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Vier Kämpfer und jede Menge Schwerter
Jeder Spieler hat einen anderen Stil, soviel ist klar. Aber wenn das Kampfsystem für den nicht ausreicht, wird im Customize-Bildschirm nochmal einer draufgesetzt. Vier Charaktere habt ihr zur Auswahl, jeder hat ein anderes Kampfverhalten. Von aggressiv bis distanziert dürft ihr wählen, auch eine weibliche Schwertmeisterin ist zur Verfügung. Euren Charakter könnt ihr natürlich noch mit freischaltbaren Masken, Rüstungen und Capes verzieren, wie ihr wollt.

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Heimlich fällt der Blick aber auf die linke Seite des Fensters. Dort könnt ihr nämlich unter vielen, freischaltbaren Modellen, das Schwert eurer Träume aussuchen. Eingeteilt sind die in mehrere Kategorien. Vom Katana bis zum Langschwert ist alles dabei, jedes natürlich auch mit einem eigenen Kampfverhalten und Vorschlägen zum Spielstil. Ihr wolltet schon immer mal einen Ninja mit einer Papprolle verhauen? In "Blade Symphony" kein Problem!
Wird die Auswahl im Spiel euch dann aber doch zu langweilig, erwarten euch noch Tonnen von Usercontent, auf den ihr kostenlos zugreifen und im Spiel verwenden könnt

Klinge an Klinge - Der Multiplayer
Habt ihr euch im Übungsmodus genug gegen Computergegner bewiesen, lockt der Multiplayer an. Sehsüchtig wartet ihr darauf, euer Können anderen Spielern unter die Klinge zu reiben. Ihr öffnet also den internen Serverbrowser, tretet einem privaten oder offiziellen Server bei. Ein Spieler fordert euch zum Duell heraus und ihr nehmt ehrgeizig an. Die nächsten fünf Minuten schlägt euer Gegner euch wie einen Federball über die Karte. Dabei werdet ihr aus allen Richtungen getroffen und liegt, ohne einmal geblockt zu haben, plötzlich am Boden. Da kommt ein kleiner Nachteil im Multiplayer ans Licht: Das Spiel filtert nicht nach Können, jeder tritt gegen jeden an. Wollt ihr euch zum ersten Mal online beweisen, kann es sein, dass ihr direkt an den Leaderbordkönig geratet und schnell zum menschlichen Fußball werdet.
Aber, was einen nicht umbringt macht nur härter, darum trainiert und trainiert ihr, verliert und verliert, bis euch zum ersten Mal ein Anfänger in die Finger kommt der noch schlechter ist als ihr.

Natürlich könnt ihr auch eigene Server hosten. Das geht direkt im Spiel, ihr könnt einen Modus auswählen, entweder Duell oder Free For All. Ersteres benötigt zum Kampf Einladung und Bestätigung, im Free For All ist alles auf der Karte Freiwild. Auch Karten werden mitgeliefert, alle sind schön gestaltet und vor allem groß. Bis zu 32 Kämpfer können sich gleichzeitig auf einer Karte befinden, Bots können ebenfalls eingestellt werden. Da entwickelt sich das ganze schnell zu einem mordslustigen Spektakel.

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Scharfe Waffen, scharfe Bilder
Die grafische Darstellung eures Kämpfers und seiner Umgebung lässt nichts zu wünschen übrig. Optisch kann der Indietitel locker mit Vollpreisspielen mithalten und übertrumpft manche sogar. Trotz der schönen Grafik bleibt das Spiel ressourcenschonend, auch auf Mittelklassesystem laufen die Kämpfe gestochen scharf und flüssig ab.

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Soundtechnisch fällt "Blade Symphony" ironischerweise nicht auf. Das kommt aber vor allem daher, dass die produzierten Tracks sich perfekt ins Spielgeschehen einblenden und die asiatische Kampfkulisse schön untermalt.

Pro
  • Ein geniales Kampfsystem, dass dem Spieler einzigartige Schwertkontrolle ermöglicht

  • Eine leicht erlernbare Steuerung, die jedoch stark trainiert werden muss

  • Große Freiheit beim Individualisieren des Charakters und des Kampfstils

Contra
  • Leider kein lokaler Modus- mit Freunden kann nur online gespielt werden

  • Keine Filterung nach Rang bei der Serverauswahl- mit schmerzhaften Folgen

  • Keine grafische Darstellung der Controllertasten bis auf eine Tastenmap


Gameplaytechnisch gehört "Blade Symphony" wohl zu den interessantesten Multiplayertiteln auf dem Markt. Wer Schwerter mag, wird das hier lieben!

Punktewertung

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