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Blackwell Bundle Review


2014-12-01  Spielemagazin  13 Likes  0 Kommentare 
Blackwell Bundle (PC)
Es wird gruselig! In dieser Rollenspielreihe schlüpft ihr in die Rolle junger Medien der Blackwell-Familie. Damit sind aber keine CDs, Disketten oder sonst was gemeint, sondern waschechte Geisterflüsterer. Diese begabten Damen können mit der sterblichen Welt und dem Jenseits Kontakt aufnehmen, als Übermittler fungieren und vor allem ungewünschte Geister auch wieder verbannen. Denn manche Seelen sind nach dem eigenen Ableben gerne dazu bereit, ins große, weiße Licht zu treten. Andere sind da. abgeneigter. Eure Aufgabe ist es, die verwirrten Seelen zu beruhigen und in die ewige Ruhe zu geleiten. Einfacher gesagt als getan und oft sehr kompliziert, dafür aber ein Heidenspaß!
Die ersten drei Teile der Serie sind mittlerweile als Bundle erhältlich- Wir haben uns auf Geisterjagd für euch begeben.

Natürlich übernatürlich
In diesem Fall hätte die freiwillige Reporterin Rosangela Blackwell wohl lieber auf das Erbe verzichtet: Nachdem ihre Tante die letzten 20 Jahre ihres Lebens in einem Krankenhausbett verbracht hat, stirbt mit dieser für Rosangela der letzte Angehörige ihrer Familie. Der Zustand der Tante war ein Rätsel. Meistens unter Medikamenten, litt sie in ihren klaren Momenten unter starken Schmerzen und rief immer wieder einen Namen: "Joey".
Während Rosa vorher Kontakt mit Menschen eher unangenehm war, ist sie nun völlig alleine. Denkt sie zumindest. Denn bald schon erscheint unerwarteter und unglaublich stilvoller Besuch. Ein Geist genauer gesagt, "frisch" aus den Vierzigern. Kurzerhand stellt sich dieser als Joey Mallone vor, jahrelanger spiritueller Begleiter der Blackwell-Familie. Der Frauen zumindest. Diese besitzen die Gabe, mithilfe von Joey Geister zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren.
Begeistert ist Rosa von ihrem neuen Begleiter nicht, denn neben ihrer Tante traf auch die anderen Medien kein glimpfliches Ende. Doch eine Wahl bleibt ihr nicht. Es wartet Arbeit.

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Was zu tun ist
Die Geister, mit denen ihr kommuniziert, sind ordentlich durch den Wind. Verständlich, denn der eigene Tod ist nicht mal eben schnell verarbeitet. Darum ist es eure Aufgabe, ihnen genau dabei zu helfen. Durch geschickte Gespräche und über kleine Umwege entschlüsselt ihr Details über das Ableben eurer Klienten. Habt ihr alles zusammen, fehlt nur noch ein persönlicher Gegenstand, um dem verwirrten Verstorbenen wieder auf die Sprünge zu helfen. Und diese lassen sich das meistens auch sehr geduldig ins weiße Licht führen.
Doch nicht nur mit Spukfiguren müsst ihr geschickt umgehen. Auch die Lebenden befragt ihr nach wichtigen Details und bringt sie langsam dazu, unangenehme oder geheime Details rauszurücken.
Auf eurem vertrauten Notizzettel fasst ihr die gesammelten Informationen Stichpunktartig zusammen und sucht Widersprüche. Habt ihr zwei Leitfäden erfolgreich verbunden, könnt ihr selbst dem verschlossensten Geheimnisträger auf die Pelle rücken.

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New York, New York
In den ersten drei Teilen der Serie ist euer Schauplatz der Wahl der Big Apple. Die Metropole steckt natürlich voller interessanter und unterschiedlicher Charaktere, mit denen in unterschiedlicher Art und Weise umgegangen werden muss. Eure Aufgaben bleiben dabei aber relativ gleich. Informationen sammeln, Reden, Informationen sammeln, Rätsel lösen, Geist befreien. Das Gameplay bleibt damit in den drei Teilen recht ähnlich. Leider (!) wurde im dritten Teil die Notizbuchmechanik entfernt. Zwar können Charaktere zu notierten Stichpunkten noch befragt werden, es ist aber nicht mehr möglich, aufgeschriebene Stichpunkte logisch miteinander zu verbinden. Das versetzt eurem "Detektivsein" zwar einen kleinen Stich, ist aber zu verschmerzen.
Was die Story aber zu bieten hat, weiß zu überzeugen. Dabei schlüpft ihr in die Rolle von Rosangela, aber auch Joey und sogar in die eurer jungen Tante. All das umfasst eine große Geschichte mit kleinen Abzweigungen rund um Mord, Flüche, Möwen und unweltliche Dimensionen.

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Steuerung
Point-and-Click-Veteranen sowie Neulingen wird die Steuerung leicht fallen. Ihr braucht nichts weiter als eine Maus, um euch durch die Szenerien, über die Stadtkarte und durch Gassen zu bewegen oder Gegenstände zu untersuchen. Die Steuerung ist dabei genau und angenehm.
Fehlerfrei ist das Spiel allerdings nicht ganz. Im Verlauf der drei Teile treten hin und wieder einige "Macken" auf. Diese beziehen sich hauptsächlich auf den Text oder Aussetzen der Synchro. Nur an einer Stelle, beim Wechseln in das Steam-Overlay und zurück, musste das Spiel neu gestartet werden.

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Grafik und Sound
In der grafischen Gestaltung und den Sounds steht die Blackwell-Serie Vorbildern wie Secrets of Monkey Island in nichts nach. Die einzelnen Hintergründe und Figuren sind farbenfroh und detailreich gestaltet, wirken dabei aber noch "retro" und schön verpixelt. Die Mischung aus animierten und statischen Bildelementen lässt die Umgebung lebendig wirken.
Ähnlich ist es beim Sound. Bewusst wurden für die Lieder "ältere" Klänge ausgewählt. Das wirkt aber keinesfalls billig, sondern könnte auch aus dem goldenen Zeitalter der Adventures selbst stammen.

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Pro
Eine spannende und unterhaltsame Geschichte

Schöne Grafik und Nostalgiesounds

Einfache Steuerung und spaßiges Gameplay

Contra
Einige kleine Spielfehler

Entfernen der Notizbuchfunktion

Aussetzen der Synchro

Wer auf Geister und Detektivarbeit steht, kann hier getrost zuschlagen!

Punktewertung

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