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Bis aufs Blut Review


2009-02-22  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
Wer hat nochmal gesagt "Verbrechen lohnt sich nicht"? Michael Weston jedenfalls kann davon leben. Als Profikiller hat er sich bei seinen Kunden einen Namen gemacht, gilt als Perfektionist, plant seine Jobs minutiös und hat auch noch nie ein Ziel verfehlt. Genau der Richtige also, auch für den Job eine bekannte Journalistin, die einigen mächtigen Männern ein Dorn im Auge geworden war, zu ermorden. Doch diesmal, so scheint es, gibt es noch einen weiteren störenden Dorn: Er selbst!

Und plötzlich musste es ganz schnell gehen...
Kaum hatte er den Auftragsmord erledigt, stehen plötzlich die Cops auf der Matte - praktisch mit dem letzten Herzschlag des Opfers. Schnell wird klar: Es war eine Falle, Weston sollte geschnappt werden. Doch die Suche nach dem anonymen Auftraggeber führt ihn immer tiefer in den Sumpf des Verbrechens und einmal quer durch Grossbritannien und die Vereinigten Staaten. Dramatisch und actionreich erzählt der Autor die Geschichte des sympatischen Bösewichts, der nun einmal selbst zum Gejagten wurde. Trotz des rasanten Plots nimmt sich das Buch auf fast 500 Seiten auch die Zeit die Charaktere eingehend zu studieren. Mehrseitige Gedankengänge zu unterschiedlichen Waffentypen und Vorlieben bei der Begehung der Tat gehören genauso dazu wie packend geschriebene Szenen, in denen der "Held" um Haaresbreite seinem Schicksal entkommt.

Unter dem Pseudonym "Jack Harvey" veröffentlichte Ian Rankin im Jahre 1994 den Roman "Bis aufs Blut" (engl. Originaltitel "Bleeding Hearts") und somit gilt das Buch als ein Frühwerk des heuer so beliebten und bekannten Schriftstellers. Der Thriller, der jetzt als deutsche Erstveröffentlichung bei Goldmann erschienen ist, unterscheidet sich dabei qualitativ nicht von seinen aktuellen Bestsellern. "Bis aufs Blut" ist ein typischer Rankin-Thriller, der Nägelkauern und Schreckhaften sicherlich mehr als nur spannende Stunden bereiten wird - und allen anderen Krimi- und Thrillerfans natürlich auch. Charmant wird das Lesen zudem durch einige skurrile Szenen und unterhaltsame Momente. Herrlich!

Auszug und Leseprobe
Sie hatte noch knapp drei Stunden zu leben, und ich nippte in der Hotelbar an meinem Grapefruitsaft mit Tonic. "Sie wissen, wie das heutzutage ist", sagte ich, "nur die Härtesten schaffen es. Kein Platz für blutende Herzen."
Mein Trinkgenosse war selbst Geschäftsmann. Auch er hatte die Hochs und Tiefs der Achtziger überlebt und nickte jetzt so emphatisch, wie der Whisky, den er intus hatte, ihm gestattete.

"Blutende Herzen", sagte er, "gehören auf den OP-Tisch, nicht ins Geschäftsleben."
"Darauf trinke ich", sagte ich, obwohl es in meiner Branche natürlich um nichts anderes als um blutende Herzen geht.

Gerry hatte mich kurz zuvor gefragt, womit ich meine Brötchen verdiene, und ich hatte ihm Import - Export gesagt. Einmal hatte ich nämlich Scheiße gebaut, als ich mir einen Beruf in allen Details zurechtlegte, nur um erfahren zu müssen, dass der Typ, mit dem ich gerade zusammen an der Bar saß, in genau derselben Branche arbeitete. Nicht gut. Inzwischen bin ich besser, viel vorsichtiger, und an einem Abschusstag trinke ich nicht. Nicht einen Tropfen. Nicht mehr. Es hieß, ich würde allmählich nachlassen. Völliger Unfug .

"Bis aufs Blut" ist spannend und atmosphärisch, bewegend und unterhaltsam zugleich. Fast zu spannend um als Bett-Lektüre durchzugehen! Daumen hoch!

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   Titel Bis aufs Blut: Thriller
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Goldmann Verlag
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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