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Binary Domain Review


2012-03-09  CloudAC  10 Likes  0 Kommentare 
Third-Person-Shooter sind seltsamerweise nicht so beliebt wie Ego-Shooter. Wieso das so ist, kann einem wohl niemand wirklich so genau sagen. SEGA hat sich davon nicht beirren lassen und hat gleich mal nach "Vanquish" das Spiel "Binary Domain" ins Rennen geschickt. Was wir von diesem Spiel nun halten, könnt ihr jetzt lesen.

Mensch oder Maschine? Darum geht's in Binary Domain
Wir schreiben das Jahr 2080, die Welt wurde von einer Flutkatastrophe heimgesucht und Roboter erleichtern den Menschen das Leben. So scheint es auf den ersten Blick. Doch schnell stellt sich heraus, dass gegen die Genfer Konvention verstoßen wird und der japanische Roboterkonzern "Amada" heimlich damit begonnen hat, Roboter zu entwickeln, die vom Menschen nicht mehr zu unterscheiden sind. Nicht nur äußerlich, sondern auch emotional. So begibt sich die "Rust-Crew" nach Japan, um Amada zu schnappen, damit er seine gerechte Strafe erhält. Doch im Laufe der Story kommen so einige Dinge ans Tageslicht, mit denen man zu Beginn nicht gerechnet hat und schon sieht die Welt wieder ein klein wenig anders aus...

Bei Binary Domain mag es sich vielleicht auf den ersten Blick "nur" um einen weiteren "Third-Person-Shooter" handeln, doch es steckt viel mehr darin. Eine Story, wie man sie aus Hollywood erwarten würde, denn wer den Film "I, Robot" kennt, wird am Anfang an eine Kopie davon denken. Wer sich aber auf das Spiel einlässt und es bis zum Ende spielt, wird danach sagen: "Was für eine coole Story". Das Spiel braucht sich nicht zu verstecken, eher im Gegenteil. Leider ist dieses Spiel im Februar wohl etwas untergegangen, aufgrund der wirklich vielen hochkarätigen Spiele, die erschienen sind, teilweise sogar zeitgleich. Wir hatten allerdings schon länger den Eindruck, dass "Binary Domain" eine tolle Geschichte zu erzählen haben wird und so ist es auch. Daher sagen wir einfach mal, wem "Vanquish" schon gefallen hat, sollte hier unbedingt zugreifen! Alles wird zudem in eine sehr ansprechenden und passenden Grafik präsentiert, die so gut wie immer flüssig läuft, nur ab und zu kam es zu kurzen und leichten Zeitlupen-Effekten. Zum Glück kam dies bei unserem Spieldurchlauf nur 2 oder 3 mal vor.

Die Sprachsteuerung
Es wurde bei diesem Spiel viel damit geworben, dass man mit seinen Kameraden während des Spiels interagieren kann. Entweder über Head-Set oder über Tasteneingabe. Okay, alleine mit dem Fernseher zu reden, mag nicht Jedermanns Sache sein, dennoch haben wir es ausprobiert. Wir können sagen, dass es eigentlich ganz gut funktioniert, allerdings muss laut und deutlich gesprochen werden. Störgeräusche im Hintergrund erschweren die Spracheingabe noch zusätzlich. Nach einer kurzen Weile sind wir dann doch zur Tasteneingabe übergegangen. Und siehe da, auf einmal funktioniert alles viel, viel besser.

Für welche Option man sich auch entscheidet, man sollte diese Neuerung nicht vernachlässigen, ansonsten kann es schnell einmal passieren, dass ein Schieß-Befehl nicht ausgeführt wird. Bei den Antworten, in ruhigeren Momenten, sollte man allerdings aufpassen, wie und was gesagt wird, denn jeder Charakter hat seine eigene Persönlichkeit und so reagiert jeder von ihnen anders auf die paar Antwortmöglichkeiten die einem jeweils zur Verfügung stehen. Dieses Feature ist nett, was dabei dennoch etwas nervt, ist, dass einem immer dieselben Sätze um die Ohren gehauen werden. Schade, hier wäre um einiges mehr drin gewesen.

Wir spielen keine "seelenlosen" Figuren!
Was kann an einem "Ballerspiel" am Schlimmsten sein? Natürlich die Story, bzw. die Figuren die darin vorkommen. Oft kennt man eigentlich nur die Hauptfigur, die man auch selber spielt und die anderen laufen quasi nur mit und brabbeln irgendwelches belangloses Zeug daher. In "Binary Domain" liegt das Hauptaugenmerk eindeutig auf der Story und den Kameraden. Im Laufe des Spieles erfährt man die eine oder andere Hintergrundgeschichte der verschiedenen Charaktere und hegt mal mehr, mal weniger Sympathien ihnen gegenüber. Auch wenn der "Surviver" (der Spitzname des Helden Dan) erst nicht so ganz mit der hübschen Chinesin (Landei Faye) kann, entwickelt sich zwischen den beiden sogar so etwas wie eine kleine Romanze, inmitten der Schlacht gegen den Amada-Konzern und den Heimatschutz. Hat man sie oft dabei und ist das Vertrauen hoch genug, darf man sich zwischen den beiden eine kleine, aber nette Szene anschauen, wofür es auch gleich mal eine Trophäe gibt. Auch sonst wirken alle sehr glaubwürdig und auch die deutsche Synchronisation passt im Großen und Ganzen sehr gut. Dan's Sprecher will man zu Anfang zwar nicht sonderlich ernst nehmen, aber später scheint die Stimme doch gut zu passen.

Action und ruhige Momente
In "Vanquish" ging es ziemlich hektisch zu und in Binary Domain ist es oft nicht viel anders. Von überall her scheinen die Feinde her zu kommen. Neben dem Ausmerzen der "Blechdosen" wie sie liebevoll genannt werden, muss man sich auch noch darum kümmern, wie sehr die Kameraden einem vertrauen. Ist das Gröbste fürs Erste überstanden, befindet man sich ab und zu in kleinen Gebieten, in denen irgendeine Kontaktperson getroffen werden soll oder auf ein anderes Team gewartet werden muss. Zwar sind diese Bereiche leider sehr klein und selten, geben einem aber ein wenig das Gefühl vom erst letztes Jahr erschienenem "Deus Ex". Diese Parts tragen allerdings viel zur Atmosphäre und der Situation in Japan bei. Einmal befindet man sich z.B. in der Unterstadt, den Slums, ein andermal befindet man sich in der Oberstadt, wo sich die Reichen und Schönen ein bequemes Leben machen und nichts von den tatsächlichen Ereignissen zu wissen scheinen.

Roboter Recycling?
In vielen Spielen wird sich genau über dieses Phänomen beschwert, wenn einem immer wieder dieselben Gegner vor die Linse laufen. Gut, nun strotzt Binary Domain auch nicht gerade von Hunderten von verschiedenen Robotertypen, doch die Mischung stimmt. Einmal könnte man meinen, dass in Areal X nur eine Sorte sich einem entgegen stellt, in Areal Y dagegen scheint das ganze Amada Arsenal vor einem zu stehen. Gegen Ende des Spiels kommt dann doch nochmal das eine oder andere noch unbekannte Robotermodell auf die Bühne.

Auch die Boss-Roboter sind jedesmal anders. Hier wurde scheinbar mehr darauf geachtet, dass es nicht wie bei "Vanquish" der Fall ist, da es jedesmal ein anderer Robotertyp ist. In Binary Domain sind sie nicht nur abwechslungsreich, sondern sehen dazu noch verdammt cool aus. Sie erinnern das eine oder andere mal an Animes wie z.B. Appleseed, Ghost in The Shell, mit ihren Kampfmaschinen.

Level Up!
Was? Nein, keine Angst, man muss nicht wieder seine Figuren leveln, damit man bis ans Ende kommt, sondern seine Waffen. In üppig vorkommenden Shops kann man jederzeit seine Waffen upgraden (Schussrate, Feuerkraft usw.), was das Leben etwas leichter macht, aber eine Menge Credits kostet. Wo bekomme ich nun Credits her? Ganz einfach: während die Feinde bis ins kleinste Detail zerlegt werden, bekommt man sie. Also keine Bange, ihr bekommt genug zusammen um die Wummen aufzurüsten. Doch nicht nur die Waffen darf man stärken, nein, auch seine Mitstreiter. Im Shop befinden sich auch Nano-Upgades die den Figuren angelegt werden können, die z.B. dafür sorgen, dass die Abwehr steigt, oder mehr Lebensenergie zur Verfügung steht. Das ganze Upgrade/Level System ist zudem auch sehr übersichtlich aufgebaut. Top!

Quick-Time-Events und Railgun Action
Auch diese Dinge kommen wieder vor und machen recht viel Spaß und wirken dabei nie aufgezwungen. Natürlich müssen diese inzwischen sein, sie sorgen schließlich dafür, dass die Story spannender wirkt. Für alle Verächter von Quick-Time-Events können wir sagen, dass sie nicht allzu oft vorkommen und auch nicht übertrieben sind. Und die Rail-Gun Einlagen machen genau so viel Spaß, wie in anderen Spielen auch. Hier hat man die richtige Mischung gefunden!

Online Modus
Ist vorhanden, doch nicht sonderlich der Rede wert. Es stehen einem unter anderem die Optionen Deathmatch, Capture the Flag und Domination zur Verfügung. Diese Runden können Spaß machen, aber seien wir ehrlich: Dieses Spiel kauft man sich wegen der Story.

Weitere Infromationen
  • Sprachausgabe Deutsch, Texte in Deutsch

  • Preis: ca. 50 - 60 Euro

  • Online Modus: Ja

  • Onlinezwang: Nein

  • Wiederspielwert: Ja

  • Spielzeit: ca. 7 - 9 Stunden, je nach Schwierigkeitsgrad

  • DLC's: Bisher nur als vorbesteller


Hier geht es zum ""Erste 15 Minuten"-" und "Ending" Video.

Aufgrund der gelungenen Story, der interessanten Interaktion mit den Kameraden und der Atmosphäre die Binary Domain ausstrahlt, kann man dieses Spiel empfehlen. Für diejenigen, die auch schon den einen oder anderen Anime/Film rund um das Thema Roboter gesehen haben und diese gefallen haben, werden hier ihre Freunde haben.

Punktewertung

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   Titel Binary Domain
   Genre Actionspiele
   Release 2012-02-24
   Systeme PlayStation 3
   Publisher SEGA
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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