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Bila – Bezzalart Review

Ein wütendes Manifest zwischen Lärm, Wucht und Wahnsinn


11.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Foto: Maria Baldacchino. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit Bezzalart legt das maltesische Trio Bila ein Debüt hin, das alles andere als gefällig ist. Elf Tracks, aufgenommen im legendären Temple Studio mit Produzent Wayne Adams, bilden eine Soundwand aus Wut, Schmutz und verzerrter Energie. Es ist Hardcore-Punk, Noise und rohe Kunst in einem – ein Sturm, der keine Richtung kennt, aber alles mitreißt, was sich ihm in den Weg stellt.

Was hier passiert, lässt sich schwer kategorisieren. Bezzalart ist weder klassischer Punk noch kontrolliertes Chaos – es ist eine Grenzerfahrung. Zwischen Groll, Witz, Lärm und kathartischer Raserei brennt das Album wie eine offene Wunde. Songs wie A Thousand Wolves oder Drowner wirken, als würden sie dich gleichzeitig anbrüllen und erlösen wollen. Tlebliba hingegen zieht sich mit über fünf Minuten durch ein Klanglabyrinth aus Feedback, rhythmischem Bruch und dissonanter Wucht.

Zwischen Genie und Zerstörung
Der Sound ist absichtlich ungeschliffen. Jeder Schlag, jedes Riff klingt, als wäre es direkt aus einem übersteuerten Verstärker ins Herz der Zuhörer gerammt. Diese rohe Kraft ist faszinierend – aber auch anstrengend. Bezzalart verlangt Aufmerksamkeit, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, Schönheit in der Hässlichkeit zu suchen.

Es gibt Momente, in denen Bila fast geniale Strukturen andeuten, nur um sie im nächsten Atemzug zu zerschlagen. Dieses Wechselspiel aus Kontrolle und Kontrollverlust zieht sich durch das gesamte Album – und macht es gleichzeitig zu einem herausfordernden, aber ehrlichen Werk.

Tracklist
  1. A Thousand Wolves – 1:38
  2. Drowner – 2:50
  3. Habbagozz – 1:56
  4. Pre Drinkers – 2:10
  5. Tlebliba – 5:25
  6. Brain Cake – 1:32
  7. Boltera – 2:20
  8. Bezzalart – 1:43
  9. Everything + Nothing – 4:12
  10. Bla Buzz – 1:48
  11. Sin Eaters – 2:22


Bezzalart ist kein Album, das sich anbiedert. Es stößt, kratzt und explodiert – zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen Punk und Noise, zwischen Wut und Selbstzerstörung. Was für manche wie purer Krach wirkt, entfaltet für andere eine rohe, kompromisslose Ehrlichkeit. Bila schaffen mit ihrem Debüt ein Werk, das so dreckig wie faszinierend ist. Es ist nicht für jeden – aber für jene, die sich trauen, in den Lärm einzutauchen, ist Bezzalart ein wilder, kathartischer Ritt.

Punktewertung

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