Musik » Reviews

Beyond The Black - Break The Silence Review

Ein mutiges Konzeptalbum über Kraft, Verbindung und den Willen, endlich gehört zu werden


26.12.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Beyond The Black - Break The Silence Review Bild Beyond The Black - Break The Silence Review Screenshot Beyond The Black - Break The Silence Review Foto
Foto: Heilemania. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit Break The Silence schlagen Beyond The Black ein neues Kapitel in ihrer Karriere auf – und das mit einer Klarheit, die sofort spürbar ist. Die symphonische Wucht bleibt, ebenso die melodische Eingängigkeit, doch die Band wagt sich 2026 stärker denn je an neue Einflüsse, neue Themen und ein neues Selbstverständnis heran. Jennifer Haben und ihre Mitstreiter präsentieren ein Werk, das nicht nur musikalisch wächst, sondern auch erzählerisch einen roten Faden verfolgt. Es geht um Kommunikation, um das Schweigen zwischen Menschen und um die Hoffnung, dieses Schweigen zu durchbrechen. In einer Welt, die sich immer weiter voneinander entfernt, trifft dieses Album einen Nerv.

Ein Album, das aufbricht – und aufrüttelt
Der Einstieg gelingt mit Rising High: ein kraftvoller Opener, der wie ein Befreiungsschlag wirkt. Der Song kanalisiert alles, was Beyond The Black live so stark macht – treibende Drums, ein hymnischer Refrain, eine Stimme, die zwischen Zerbrechlichkeit und Stärke pendelt. Gleich danach folgt der Titeltrack Break The Silence, der thematisch die Linie vorgibt. Dicht, atmosphärisch, getragen von Chören und orchestraler Breite, zeigt er die Band als selbstbewusste Erzähler einer Geschichte, die über das Persönliche hinausgeht.

Was bereits nach wenigen Minuten klar wird: Die Band hat sich von ihren stilistischen Grenzen gelöst. Das Ergebnis ist ein Album, das vertraut wirkt, aber zugleich überraschend modern klingt. Es atmet Weite, wagt Kontraste und setzt auf unerwartete Brüche.

Ethno-Einflüsse und starke Gäste: Mut zur neuen Farbe
Einer der beeindruckendsten Momente ist Let There Be Rain, eine Zusammenarbeit mit The Mystery of the Bulgarian Voices. Die polyphonen Chöre verleihen dem Song ein nahezu sakrales Flair, das sich grandios mit der Wucht der Gitarren verbindet. Kaum ein anderer Track symbolisiert so klar die Weiterentwicklung der Band wie dieser.

Auch die Gastfeatures sind mehr als reine Namen auf einer Tracklist. In The Art Of Being Alone ergänzt Chris Harms (Lord Of The Lost) die emotionale Spannung des Songs mit seiner dunklen Stimmfarbe – ein Duett, das gerade inhaltlich hervorragend funktioniert. Noch internationaler wird es mit Can You Hear Me, in dem Asami von Lovebites ihre Energie beisteuert. Der Song verbindet zwei Welten und erinnert zugleich an die jüngste internationale Tour-Geschichte der Band.

Kommunikation als Konzept – und als Kampf
Es gibt aber auch die leiseren, düsteren Stücke, die das Album inhaltlich erden. Ravens wirkt mitreißend und hoffnungsvoll, während The Flood als drängender, fast klaustrophobischer Track die Überforderung einer Welt beschreibt, die zu laut und gleichzeitig zu still ist. Beide Songs verdeutlichen, wie sehr Beyond The Black ihre emotionale Handschrift weiter verfeinert haben.

Spätestens bei (La Vie Est Un) Cinéma wird klar, wie breit das Spektrum des Albums tatsächlich ist. Orchestrale Crescendi, ein Hauch von französischem Flair und ein fast theatralisches Storytelling lassen den Track wie eine Filmszene klingen. Ein mutiger Blick über den Tellerrand.

Den Abschluss bildet Weltschmerz, ein berührender, fast schon intimer Abgesang auf das, was bleibt, wenn der Lärm verstummt. Jennifer Haben zeigt hier eine Verletzlichkeit, die dem Album eine letzte große emotionale Tiefe schenkt.

Produktionen auf höchstem Niveau
Produktionstechnisch liefert Break The Silence genau das, was Fans erwarten – und mehr. Die Drums klingen organisch und druckvoll, die Gitarren sind präsent, aber nie überladen. Synthlayer und Orchesterarrangements sind fein platziert und schaffen eine dichte Atmosphäre. Die Gäste wirken integriert, nicht angeflanscht. Und darüber thront Jennifer Habens Stimme, die in ihrer Ausdruckskraft noch vielseitiger geworden ist.

Tracklist
  1. Rising High
  2. Break The Silence
  3. The Art Of Being Alone (feat. Chris Harms)
  4. Let There Be Rain (feat. The Mystery of the Bulgarian Voices)
  5. Ravens
  6. The Flood
  7. Can You Hear Me (feat. Asami – Lovebites)
  8. (La Vie Est Un) Cinéma
  9. Hologram
  10. Weltschmerz


Break The Silence ist ein mutiges Statement einer Band, die sich längst nicht mehr nur auf ihren Erfolgen ausruht. Beyond The Black verbinden hier melodischen Metal mit Ethno-Elementen, laden Gäste ein, erweitern ihr Spektrum und verlieren dennoch nie ihre Identität. Das Album ist emotional, vielschichtig und überraschend modern – und genau deshalb ein starkes Lebenszeichen in einer Zeit, in der echte Verbindung selten geworden ist. Eine klare Empfehlung für Fans und all jene, die Musik suchen, die berührt, antreibt und nicht loslässt.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.