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Before The Dawn - Deathstar Rising Review


2011-05-14  DasStampa  6 Likes  0 Kommentare 
Ein dunkel-idyllisches Cover ziert die Front des mittlerweile 6. Studio-Ablegers des Quartetts aus finnischen Landen. Ein melancholisches Versprechen? Eine Abkehr vom Metalcore-lastigen Sound hin zu neuen, düsteren Ufern? Der Frontmann selbst betitelt die Musik seiner Band als "Melancholic Scandinavian Metal", somit ist diese These gar nicht so abwegig. Ob dieses Machwerk aber nun in Melancholie versinkt oder ob der Baum auf dem Cover irgendwann Blüten trägt, lest ihr hier.

Wie die Finnen, so der Sound
Zunächst kann ich die geneigte Hörerschaft beruhigen - Before the Dawn haben nichts von ihrer Kraft eingebüsst und kehren keine Reise zu absolut neuen Ufern an. Wenngleich man sagen muss, dass dem wissenden Ohr auffällt, dass in den Liedern komplett auf Keyboard verzichtet wurde. Was, wie ich denke, ein absoluter Bonus und dementsprechend ein Gewinn für die Band ist. Diese Tatsache führt die 4 fröhlichen Finnen nämlich zu den Wurzeln des Metal zurück. Das Album strotzt nur so vor Energie und Kraft. Nach einem doch eher halb-balladigem Akkustik-Intro (welches mich persönlich an die guten alten Empyrium-Scheiben erinnert hat) gehts mit brachialer Gewalt auf zu neuen Nackenschmerzen. Denn diese wird man nach dem Hören dieses Albums definitiv haben! Ein Kracher jagt den anderen, kaum eine Minute Verschnauf-Pause. Über 40 Minuten Dark Metal pur werden auf 10 Tracks verteilt.

Schnelle Gitarrenriffs wechseln mit lagsamen, aus glasklarem Gesang wird eher Metalcore-typisches Growl-Singing. Dramatische Abfolgen von Gitarren-Lines schmeicheln die Gehörgänge und Synapsen gleichermaßen. Ich bin wirklich begeistert! Mein persönlicher Favorit ist "Deathstar Rising", dicht gefolgt von "Winter Within". Schwermütig und doch leichte Kost, technisch gut abgemischt und zum Hören geboren. Normalerweise versuche ich, Vergleiche mit allseits bekannten Musikgruppen anzustellen, damit die Hörerschaft, die die zu rezensierende Band noch nicht kennt, einen ungefähre Eindruck hat, was sie erwartet. Doch hier fällt mir das Vergleichen schon deshalb schwer, weil die Stimme des Frontmanns Tuomas Saukkonen so markant ist, dass es förmlich nach Referenz in diesem Bereich stinkt - im positiven Sinne, versteht sich. Leider sind auf der mir vorliegenden Standard-Version wieder nur 10 Tracks vorhanden, sodass ich sagen muss, dass mir das nicht reicht. Wenn mir etwas gefällt bin ich gierig und dann will ich verdammt nochmal mehr davon! Ein Wermutstropfen ist die Limited Edition, die immerhin mit 4 (Bonus-)Songs mehr aufwarten kann.

Die Texte sind düster, aber nicht gejammert. Man kann also ohne selbst in einen melancholischen Strudel gefangen zu sein getroßt zuhören. Es gibt ja auch Bands, die ebenfalls eine eher düstere Schiene fahren und denen es nicht gelingt, die textliche Trauer in eine gute Symbiose mit dem Sound zu bringen. Dies ist hier jedoch gelungen. Thematisch geht es weiterhin um das Besiegen persönlicher Dämonen, diversen Klagen im Leben und sowieso und überhaupt ist alles Scheisse. Nein, das ist nicht so. Dieses Album versteht es, zu rocken und wird in spätestens 10 Jahren mit ziemlicher Sicherheit zu einem Standard in jedem CD-Regal (sofern es dann noch CDs gibt).

Sehr kräftig-energetisches Album mit dem Hang zur Ohrwurmbildung. Nicht gejammerte Melancholie trifft sanfte Brachialgewalt!

Punktewertung

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   Titel Deathstar Rising
   Genre
   Release 2011-02-25
   Systeme
   Publisher Nuclear Blast (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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