Filme » Reviews

Afterburn Review

Postapokalyptische Action mit guten Ideen – aber schwacher Umsetzung


23.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Afterburn Review Bild Afterburn Review Screenshot Afterburn Review Foto

Afterburn bringt eigentlich alles mit, was ein frischer Endzeit-Actionfilm braucht: eine packende Prämisse, charismatische Darsteller und ein Setting, das sofort neugierig macht. Zehn Jahre nach einer gigantischen Sonneneruption ist die Welt technologisch zusammengebrochen – ein Szenario, das viel Raum für Spannung und kreative Weltgestaltung bietet.

Der Einstieg wirkt vielversprechend, doch anstatt den Zuschauer organisch in diese neue Realität zu führen, erledigt der Film das Wichtigste in einem kurzen Monolog. Danach geht es schnell zur Sache, was zwar Tempo bringt, aber auch Tiefe kostet. Man merkt dem Film an, dass in ihm eigentlich viel mehr steckt.

Dave Bautista liefert ab – trotz Limitierungen
Bautista ist ein physisch eindrucksvoller Darsteller und nimmt seine Rollen immer ernst. Auch hier trägt er den Film mit Präsenz und Spielfreude. Doch die Figurenzeichnung lässt ihm wenig Raum: Sein Schatzjäger Jake bleibt recht eindimensional, und einige Dialoge sind so schlicht gehalten, dass er sie kaum retten kann.

Olga Kurylenko bringt Energie und Härte in ihre Szenen, wirkt allerdings ebenfalls manchmal so, als würde sie gegen das Drehbuch anspielen. Samuel L. Jackson hat einen kleinen, aber unterhaltsamen Auftritt – zu kurz, um echten dramaturgischen Druck aufzubauen, aber immerhin ein Highlight in seinen Momenten.

Eine Welt voller Möglichkeiten – aber mit technischem Stolperstein
Visuell ist Afterburn ein zweischneidiges Schwert. Manche Sets haben Atmosphäre und wirken liebevoll gestaltet. Gleichzeitig fallen aber die CGI-Effekte unangenehm auf: Rauch, Explosionen und manche Hintergründe erinnern oft eher an TV-Produktionen als an Kinoniveau.

Das reißt niemanden aus dem Film, aber es hindert ihn daran, die volle Wucht seines Szenarios zu entfalten. Gerade weil die Grundidee so stark ist, wünscht man sich einfach hochwertigere Umsetzung.

Ordentliche Action, aber wenig Überraschungen
Die Actionszenen sind solide: gut getimt, nicht überladen, stellenweise angenehm oldschool. Doch gerade im Mittelteil verliert der Film an Schlagkraft. Die Story bleibt vorhersehbar, größere Wendungen bleiben aus, und manche Entscheidungen der Figuren wirken eher zweckmäßig als nachvollziehbar.

Dennoch: Wer einfach abschalten und sich von ein paar kernigen Szenen unterhalten lassen will, wird hier nicht unglücklich.

Ein Konzept, das als Serie brilliert hätte
Mehrere Ansätze des Films schreien förmlich nach mehr Raum: Wie hat sich die Gesellschaft nach dem Sonnensturm verändert? Welche Machtstrukturen haben sich gebildet? Wie sieht die Welt jenseits der wenigen Schauplätze aus?

Vieles davon wirkt angerissen, aber nicht vertieft – ein klarer Hinweis darauf, dass der Stoff in einer Miniserie wesentlich besser zur Geltung gekommen wäre.

Afterburn ist kein Desaster – er ist ein Film, der gute Ideen hat, aber nicht genug Zeit oder Mut, sie komplett auszuspielen. Dave Bautista macht seine Sache solide, Samuel L. Jackson sorgt für kurze Glanzmomente, und die Action hält den Film über Wasser. Wer einen unkomplizierten Endzeit-Abend sucht, findet hier durchaus unterhaltsame Kost. Alle anderen werden vermutlich wünschen, dass der Film ein wenig mehr „Feinschliff“ bekommen hätte.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.