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Adorned Brood - Kuningaz Review


2012-11-24  DasStampa  9 Likes  0 Kommentare 
Schmuck repräsentiert im Alltag und/oder zu besonderen Anlässen eine Form von Wohlstand und/oder Mode. Man möchte mit dem jeweiligen Kleinod zur Schau stellen, was man hat, welche Interessen man vertritt, etc. Es gibt aber auch Musikgruppen, die sich mit geschmückten Wörtern schmücken, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein gutes Beispiel hierfür ist eine der dienstältesten Pagan-Bands, die unsere wundervolle Republik zu bieten hat - Adorned Brood. Denn diese beiden, aus dem Englischen entstammenden Vokabeln bedeuten wörtlich übersetzt "Geschmückte Brut". Und soweit ab von unserem eingänglichen Thema "Schmuck" ist die Band gar nicht, kann sie doch auf eine große Schar begeisteter Musikfans zurückblicken, mit denen sie sich schmücken kann. Seit 1993 haben sich die Mannen plus Dame an der Querflöte Rang und Namen ersungen und erspielt. Vielerlei Festivals und Konzerte konnten sie bisher verzeichnen. Das heute vorgestellte Album "Kuningaz" ist das mittlerweile neunte reine Studioalbum der Grevenbroicher. Ob sich dieses Schmuckstück in die Reihe der qualitativ hochwertigen Vorgängeralben einreiht oder als bloßer Modeschmuck eine Eintagsfliege bleibt, lest ihr hier.

Lagerfeuer, Met, Schlachten und so weiter...
... könnte man in kurzer Form die Szenarien des Albums beschreiben. Doch zunächst beginnt dieses Album mit dem sehr atmosphärischen, von der Querflöte dominiertem Instrumentalstück "Einkehr" und stimmt uns auf die bevorstehende Schlacht für die Ohren ein. Diese lässt nicht lange auf sich warten, denn mit "Kuningaz" haut uns schon der erste Track direkt aus den Socken. Die krehlige Stimme des Fronters steht im krassen Kontrast zu den weichen Tönen der Querflöte. Wahnsinn.

"Call Of The Wild" bricht wie ein Wildschwein durch's Dickicht eines Waldes und verlässt gesanglich nie seine klare Linie, seinen roten Faden. Und doch ist es stellenweise so weich wie das Fell eines frischgeborenen Katers. Eine wundervolle Abwechslung. "Victory Of Wallhall" sind mehr als 5 Minuten "sich-das-Gehirn-aus-dem-Kopf-bang"-Musik. Sehr überzeugend und schnell. Eher besinnlich geht es mit "Hugin" weiter, ein weiteres Instrumentalstück. Qualität ganz oben, ganz großes Kino.

Krieger und Walküren, bereitet euch nun auf das unserer Meinung nach reelle Highlight des gesamten Albums vor: "Men" ist sowas von brutal gut und bietet alles, was ein gutes Lied braucht: Eine Hook mit enormen Ohrwurmcharakter, Sequenzen zum herrlichsten Headbangen und Instrumentaletappen. Hier hat nicht nur eine Muse geküsst, sondern gleich alle sieben... den Beischlaf ausgeführt.

"Kreuzeslast" ist wieder eine Spur härter umd auch kompromissloser. "Just A Fight" geht da schon andere Wege und hört sich wesentlich folkiger an. Wo Hugin ist, darf "Munin" natürlich nicht fehlen. Dieses ebenfalls tief verträumte Instrumentalstück ist ein Beweis dafür, dass Träumen sich noch lohnt. "A War Poem" bleibt vom Stil her zunächst seinem Vorgänger treu, geht dann aber im Laufe des Songs stark in gewohnte Gefilde. Der im wahrsten Sinne krönende Abschluss bildet der Mitsing-Gassenhauer "We Are Legion".

In diesem Sinne reiht sich auch dieses Machwerk des Sextetts sich in die Reihe derer ein, die in Valhalla bei Gelage Gehör finden darf. Wir finden: Definitiv zurecht.

Lupenreines Paganalbum mit Herz und Verstand - wenn Text und Melodie zur Einheit werden...

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   Titel Kuningaz (Ltd.Digipak)
   Genre
   Release 2012-11-23
   Systeme
   Publisher Massacre (Soulfood)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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