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50/50 Freunde fürs Review


2012-03-22  Manuel a.k.a. Fulli  11 Likes  0 Kommentare 
Diagnose: Krebs, je mehr Silben der Krebs hat desto "Fuckt up" ist er. "50/50 - Freunde fürs (Über)leben" erzählt die Story von Adam (Joseph Gordon-Levitt, Inception, 500 Days of Summer) der den schweren Weg dieser Diagnose gehen muss. Dabei ist "50/50" nicht die Komödie die man nach dem Trailer erwartet, er ist mehr. Das Buch wurde von Will Reiser geschrieben, der in seinen frühen 20igern selbst an Krebs erkrankte, der Film ist somit an wahren Begebenheiten angelehnt, die er selbst erfuhr. "50/50" überrascht vor allem wegen seinem Charakter, der etwas unpassende deutsche Titelzusatz "Freunde fürs (Über)leben" ist fehl am Platz denn es geht um die Situation selbst und wie Adams Umgebung damit umgeht.

Sein Name ist Skeletor!
Die Story beginnt mit Adam, dem eigentlich glücklichen Journalist. Adam ist mit Rachel (Bryce Dallas Howard, The Help) zusammen, auch wenn das nach Ansicht von Kyle (Seth Rogen, The Green Hornet, Superbad, Beim ersten Mal) verschwendete Zeit ist, da die beiden keinen Sex mehr haben. Wegen andauernder Rückenschmerzen geht Adam zum Arzt, der sagt ihm, ohne groß Emotionen zu zeigen, dass Adam einen Tumor an der Wirbelsäule hat. Adam kommt mit der Diagnose erst mal gut zurecht, er googelt die Diagnose und erfährt, dass er 50% Überlebenschance hat, sein Umfeld reagiert nicht so gelassen. Kyle muss sich beinahe übergeben, seine Mutter wird hysterisch, Rachel will es ihm so angenehm wie möglich machen. Zu Rachels Wohlfühlprogramm gehört auch der Kauf eines Hundes, Skeletor, den Adam nur annimmt, weil sie ihm erzählt "Er wird sonst zurück ins Tierheim gegeben, wo er von anderen Hunden vergewaltigt wird".

Mir geht es gut.
Adam bekommt, um mit der Situation umgehen zu lernen, eine Therapeutin zugewiesen. Dr. Katherine (Anna Kendrick, Up in the Air, Twilight) ist neu in ihrem Beruf und Adam ist ihr 3. Patient. Sie versucht ihr Bestes, um Adam zu helfen aber schnell wird klar, dass Adam ihr genauso helfen muss, da sie mit der Situation etwas überfordert zu sein scheint. Erst als es Adam nach der Chemo beginnt schlechter zu gehen wird seine Welt aus den Fugen gerissen und er beginnt zu merken, dass er vielleicht sterben muss.

Spiel mit den Gefühlen
50/50 nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch Adams Welt und wie diese sich verändert durch die Diagnose Krebs. Dabei ist die Berg und Talfahrt aus Lachen und Tränen in den Augen keinesfalls anstrengend, sondern erfrischend anders zu den Filmen wie "The Descendants", die versuchen mit solch ernsten Themen umzugehen. 50/50 schafft es in einem Moment witzig zu sein und 2 Sekunden später den Kinosaal in ehrfürchtiges Schweigen zu hüllen und den Atem zu rauben mit seinen dramatischen Wendungen und Dialogen.

Wie geht es nun aus?
Jeder der den Film googelt (was ich nicht empfehle, der Film sollte ungespoilert geschaut werden) wird das Ende schnell erfahren. Aber hier sei nur gesagt, dass es das bestmögliche Ende für den Film ist, da es wirklich überraschend kommt, denn der Film vermittelt die 50/50-Chance besonders gut. Alle Schauspieler, aber vor allem Joseph Gordon-Levitt leisten überzeugende Arbeit und bringen die nötigen Emotionen gekonnt zum Publikum rüber. Auch die Nebenrollen bis hin zu den Statisten machen ihre Sache gut. Die beiden älteren Herren die Adam bei der Chemo kennenlernt könnten genauso gut ihren eigenen Film drehen so viel "leben" steckt in den beiden vorgestellten Personen.

Sterben war nie schöner.
Um den Weg von Adam gekonnt in Szene zu setzen wurden glaubhafte Schauplätze geschaffen die den Situationen auf den Leib geschneidert wurden. Dazu gibt es einen exzellenten Soundtrack, welcher ebenfalls von vorne bis hinten packend ist und 50/50 den letzten emotionalen Touch gibt, er macht so das Filmerlebnis komplett. Wenn jetzt noch die deutsche Synchronisation gelingt kann sich jeder in den Kinosessel zurücklehnen und 100 Minuten beste unterhaltung genießen!

Kinostart: 3. Mai 2012
Homepage: www.50-50-film.de

Es ist lange her, dass ich im Kino saß und feuchte Augen hatte, vor Lachen genauso wie vom weinen. 50/50 Freunde fürs (Über)leben ist ein Werk, welches den Umgang mit der Diagnose Krebs respektvoll und gleichzeitig humorgeladen vermittelt. Der Film ist uneingeschränkt empfehlbar: fürs 1. Date, für den Männerabend, Familienabend oder einfach nur um mal wieder ins Kino zu gehen, niemand wird die Kinokarte bereuen und keine Angst, von dem Film haben wir hier nur ein kleinen Teil seines Potentials beschreiben können, da wir sonst zu viel spoilern würden!

Punktewertung

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