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Magicka: Wizard Wars


2014-07-15  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
"Magicka", das Action-Adventure von den Arrowhead Game Studios, ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Seit dem Release 2011 haben die chaotischen Zauberer in bunter Gewandung mächtig die Runde gemacht. Mittlerweile zählen neben dem Grundspiel und seinen stolzen 21 (!) DLC-Paketen auch noch ein Tablet-Ableger und der ins Haus stehende zweite Teil der "Magicka"-Reihe zur Franchise. Getestet wurde ein weiterer Neuling der Familie: "Magicka: Wizard Wars" startet als Massive Online Battle Arena, kurz MOBA, durch. Macht der Free-To-Play Titel League of Legends Konkurrenz oder stellt das Ganze sich als abgespeckter Multiplayer heraus?

Schwing deinen Stab - Online!
"Wizard Wars" ist momentan in einer Vorab-Version spielbar. Das bedeutet, dass noch nicht alle geplanten Inhalte den Weg ins Spiel gefunden haben, das Grundgerüst jedoch abgeschlossen und testbereit ist. Momentan besteht dieses Gerüst aus:
  • einem Übungsmodus, in dem ihr euch mit Hilfe einer Übungspuppe und Gegnern auf Knopfdruck auf's große Prügeln einstellen könnt

  • einem Duellmodus, der euch in intimer Atmosphäre gegen einen anderen Stabschwinger antreten lässt

  • Und zu guter Letzt der Zaubererschlacht. Dieser 4.vs.4 Modus macht merkbar das Herzstück der MOBA aus. Dabei versuchen beide Teams die auf der Karte verteilten Spawnpunkte zu übernehmen. Sind alle Spawnpunkte übernommen, kann das andere Team nicht spawnen und ihr gewinnt damit.

Da das aber selten kampflos verwirklicht werden kann, schießt ihr mit allen magiermöglichen Elementen um euch, haut den Anderen Geröll um die Kapuzen, beschwört ebenso Meteoritenschauer wie Klohäuser. Dabei sind nicht nur eure Feinde eine Bedrohung. Durch vollständiges Friendly Fire werden grade eure blindlings mit Steinen und Blitzstrahlen feuernden Mitstreiter zu einem ständigen Risiko. Das ständige spawnen von kleinen Computergegnern, Minions, macht die arkane Anarchie komplett. Strategiefreunden mag es beim Gedanken an dieses wirre Chaos vielleicht kalt den Rücken runterlaufen, doch das unkoordinierte, zerstörerische Spielprinzip wird schnell zu einer bemerkenswerten Charaktereigenschaft. Irgendwann erwischt es jeden, man trifft nie nur das, was man möchte und grade das ist herrlich unkompliziert. Es macht einfach Spaß.

Was ist alt?
Dabei ist das hier eingeführte Gameplay bei Weitem keine Revolution. Bereits im Grundspiel kann man online gegen andere Zauberer (oder mit ihnen) antreten, zusätzlich zu einer mehr als spielenswerten Story. Der Großteil der Spielelemente wurde übernommen, vom QWERASDF-Zauberbaukasten, mit dem ihr über Tastenkombinationen Element für Element eure Wunderwaffen zusammenschustert bis zur Grafik. Diese wurde zwar verfeinert und aufgehübscht, bleibt jedoch im Grunde gleich. Der Soundtrack klingt unverändert und untermalt weiterhin Feuerstöße, Kettenblitze ebenso wie den typischen Sprachmix der Kapuzenmänner. Vieles lässt denken, "Wizard Wars" sei eine gekürzte Testversion des Ur-Titels, eine Art Trailer zu "Magicka 2". Doch grade für "Wizard Wars" macht beides, das Beibehalten und das Kürzen,
durchaus Sinn.

Was ist neu?
Denn "Wizard Wars" legt seinen Fokus weniger auf Spieltiefe als auf den Spaß am Spiel. Am Deutlichsten zeigt das die neue, vereinfachte Steuerung. Tastenkombinationen für AoE-Zauber sind kürzer, meist reichen zwei Tasten völlig aus Zauber werden mittlerweile aus 3 Elementen zusammengestellt, vorher waren es 5. Der Heilzauber kann jetzt als Selbstzauber über längere Zeit ausgeführt werden, wodurch man sich schneller zurück ins Getummel wagen kann. Magkien müssen nicht mehr aus Elementen zusammengesetzt und dann mit der Leertaste aktiviert werden, sind dafür nun aber MOBA-typische Skills, die mit den Tasten 1-4 schnell aktiviert werden können. Ein klassischer Cooldown schützt vor dem Skill-Spam. Das mag zu Anfang befremdend wirken, ist aber im Eifer des Gefechts Gold wert. Anders als im Rollenspiellastigen "Magicka" baut "Wizard Wars" auf einfache und schnelle Steuerung, die bereits zu Spielbeginn in einem 5-minütigen Tutorial schnell erklärt wird.
Die übersichtliche grafische Darstellung des Spiels wurde beibehalten und hat keine große Revolution nötig. Das Geschehen bleibt schön anzusehen, trotzdem gut überschaubar und kontrollierbar. Ähnlich mit dem Soundtrack, der vom Anfang der Serie an stimmig sowie stimmungsvoll war, noch immer erfüllt er seine Aufgabe tadellos, ohne durch Komplexität den Spieler abzulenken."Wizard Wars" macht richtig, woran viele Spiele gescheitert sind, es verbessert, wo es spieltechnisch Sinn macht und behält, was bereits gut war.

Bau dir deinen Zauberer!
Dem kompetitiven Spielprinzip kommt besonders eins zu Gute: Ihr könnt euren Kampfmagier theoretisch frei gestalten. Bei der Ausrüstung gibt es eine wachsende Auswahl, die dem Humor des originalen "Magicka" in Nichts nachsteht. Von der Bauernkleidung bis zum Assassinen (Was könnte hier wohl gemeint sein.?) ist alles dabei, unabhängig davon können ebenfalls Waffe, Stab und die Skills, Magkien genannt, zusammengestellt werden. Die Anpassung eures Charakters an euren Spielstil (und umgekehrt) bleibt dynamisch.

Alles eine Geldfrage (?)
Wie die Meisten kostenlos spielbaren Titel hat auch "Magicka: Wizard Wars" einen In-Game Shop, mit dem ihr euren Magier einen Nachschub neuer Ausrüstung garantieren könnt. Besagte Ausrüstung kann entweder durch die Spielwährung (welche ihr neben Erfahrungspunkten beim mehr oder weniger erfolgreichen Abschluss einer Partie erlangt) oder durch Echtgeld bezahlt werden. Die gekauften Gegenstände haben neben dem kosmetischen (Ihr könnt ja nicht unordentlich auf's Feld gehen!) noch einen anderen Zweck. Und hier schrillen bei Onlinespielern die Alarmglocken. Die Gegenstände verändern nämlich eure Stats, d.h. wie stark ihr bestimmte Elemente zaubert.
Was?!
Schnell werden böse Rufe laut, man verteufelt "Pay to Win!" und glückliche, reiche kinder zücken verzückt die schwarze American Express. Nein, keine Panik. Verändert ein Gegenstand eure Stats zum Positiven, sagen wir einen Bonus auf Feuer, kriegt ihr gleichzeitig einen ähnlichen Malus auf ein anderes Element. Sprich: Mit Gegenständen kauft ihr euren Charakter zwar nicht zum Master oft he Universe, könnt ihn aber spezialisieren und weiter auf euren Spielstil einstimmen. Obendrein bietet der Shop ein spezielles Item an, dass die Ausrüstungsboni für euch annulliert und euch mit nichts als einem verdammt heißen Look zurücklässt.
Was das bringt?
Fairness.
Und einen goldenen Rand für euer Profilbild.

Magicka: Wizard Wars ist die gelungene Umsetzung des einzigartigen Magicka-Kampfsystems in einen vielversprechenden MOBA-Titel. Anzocken!

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