Little Brother - Homeland Review

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2013-10-05  Spielemagazin  11 Likes  0 Kommentare 

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Spätestens nach der Affäre um Edward Snowden weiß jeder, dass eine totale Überwachung durch den Staat keine Fiktion mehr ist. Das Buch "Little Brother - Homeland" greift diese Tatsache in beängstigender Realität auf. Sicher fühlt man sich unweigerlich an George Orwells "1984" erinnert, was auch durchaus erwünscht ist. Dennoch ist in diesem Buch die Handlung näher an der Realität, als es dem Leser recht ist.

Little Brother - Homeland
Marcus Yallow ist zwar noch jung, aber er ist bereits ein Held. Ein Hacker und Untergrundheld, um genau zu sein. Denn Marcus hat zusammen mit anderen Jugendlichen beschlossen, den Kampf gegen einen scheinbar allmächtigen Überwachungsstaat aufzunehmen. Als Marcus eines Tages einen USB-Stick voll streng geheimer Regierungsdaten zugespielt bekommt, steht er vor der Entscheidung seines Lebens - denn wenn er diese Daten veröffentlicht, bricht die Hölle los.

Seitdem der junge Marcus als Hacker und Aktivist aufgetreten ist, hat er überall in den Vereinigten Staaten Fans und Nachahmer. Inzwischen ist er ein Held des Widerstands gegen die allgegenwärtige Überwachungstechnologie der Heimatschutzbehörde. Gleichzeitig arbeitet er als Webmaster für einen aufstrebenden Politiker, der genau diesen Zustand verändern will. Doch dann bekommt Marcus von Masha, einer früheren Gegenspielerin, einen USB-Stick mit brandheißen und streng vertraulichen Daten zugesteckt, die er nun veröffentlichen soll. Er zögert, denn wenn er sich dazu bekennt, kostet ihn das seinen Job - und wenn er nicht mitspielt, machen die Behörden einfach weiter. Was soll er tun? Und dann sind da auch noch die verdächtigen Gestalten, die Marcus immer engmaschiger beschatten. Kann er die Bombe platzen lassen? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden .

Unbehaglich
Zeitweilig bereitet einem die Lektüre dieses Buches etwas Unbehagen, weil du dich fragen musst, inwieweit Du in der digital medialen Welt erfasst und durchleuchtet bist. Was weiß der Staat über dich und kannst du Dich überhaupt noch dagegen wehren. Vor mehr als 25 Jahren gab es in Deutschland erheblichen Widerstand gegen die seinerzeit durchgeführte Volkszählung. Heute finden sich mehr Daten in sozialen Netzwerken des Internets über dich, als damals im den Fragebögen ermittelt wurde. Datenschutz? Kein Thema. Trotzdem versuchen die Protagonisten in diesem Buch sich gegen die totale Überwachung zu wehren.

Sie bilden eine Widerstandsbewegung, welche aus dem Untergrund agieren muss. Wer ist am Ende der Gewinner in diesem Spiel um gläserne Menschen? Gibt es überhaupt Gewinner? Bemerkenswert ist noch, dass es im Internet eine interaktive Variante des Buches gibt, welche dich sehr schnell vergessen lässt, was denn nun schon Realität und was Fiktion ist. Das Buch ist ein "Muss" für alle, die sich fragen, wie weit ein Staat in der Überwachung seiner Bürger zu gehen bereit ist. Aber auch Verschwörungstheoretiker finden hier einen fruchtbaren Boden. Das Buch spricht dich direkt an und spielt auf perfide Art mit deinen Ängsten vor totaler Überwachung. Du wirst nach der Lektüre des Buches sicherlich über deine Accounts in sozialen Netzwerken nachdenken.

Über den Autor
Cory Doctorow, 1971 in Toronto geboren, ist Schriftsteller, Journalist und Internet-Aktivist. Er wurde vom Forbes-Magazin unter die fünfundzwanzig einflussreichsten Personen im Web gewählt. Mit seinem ersten Jugendroman Little Brother hat er einen internationalen Bestseller geschrieben. Cory Doctorow ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in London.

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Fazit

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