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Chroniken des Cthulhu-Mythos II Review


2012-02-14  DasStampa  10 Likes  0 Kommentare 
Der Meister des Horror schlägt wieder zu. Nach dem ersten sehr ansehnlichen und gut lesbaren Sammelband geistiger Irrungen und Wirrungen des Herrn Lovecraft hat der FESTA-Verlag nun den zweiten Sammelband auf den Markt geworfen, wobei werfen angesichts dieser wieder einmal wunderschönen Machart viel zu brutal klingt. Sanft in den Markt gebettet ist da definitiv passender. Auch wie beim ersten Teil kommt er 460 Seiten starke Schmöker im hübsch aufgemachten Leder-Design um die Ecke, passenderweise mit Cthulhu persönlich auf dem Cover.Ein weiterer Clou, gerade fürs Auge, ist der Buchrücken, der, stellt man ihn neben den ersten Teil, zusammen den Meister des Horror ergibt - Howard Philips Lovecraft. Eine Augenweide in jedem Bücherregal. Die positiven Eigenschaften des ersten Bandes sind auch wieder hier zu eigen. So ist die Schrift in einer sehr angenehmen Größe gehalten und man muss nicht nach 5 Seiten sich die Augenreibend erstmal eine Lesepause einegen, vielleicht gerade dann, wenn es spannend wird.

Und mit Spannung wird in den Geschichten von Lovecraft nicht gegeizt. Nur allzu subtil kriecht die Furcht zwischen die Synapsen, nur um sich einzunisten und im richtigen Moment ihre Brut leben zu lassen. Das Ergebnis sind Schauder um Schauder, etwaige Paranoia und/oder der Verlust des, wahrscheinlich sowieso bereits lädierten, Verstandes. Es sind 2 meiner Lieblingsgeschichten im Buch enthalten, "Schatten über Innsmouth" und "Die Berge des Wahnsinns". Weiterhin enthalten sind das obligatorische Vorwort, "Träume im Hexenhaus", "Das Ding auf der Schwelle", "Die Schatten aus der Zeit" sowie die Kurzgeschichte "Jäger der Finsternis".

Wie auch bereits im ersten Buch kommentiert der deutsche Cthulhu-Fachmann schlechthin, Marco Frenschkowski, die jeweiligen Geschichten im Vorfeld. Das Interessante daran ist, dass sowohl eingefleischte Fans als auch blutige AnfängerInnen detaillierte Informationen erhalten, wie welche Geschichte in etwa warum geschrieben wurde, was Lovecraft mit den Geschichten sagen wollte, wie sehr diese Geschichten die nachfolgende fantastische Literatur prägte, etc.

Ich muss sagen, dass ich dieses Buch und seinen Vorgänger als absolut gelungen halte. Wenn ich diese Bücher mit denen aus dem Suhrkamp-Verlag vergleiche, schneiden Letztere bedeutend schlechter ab, allein schon, was die Machart der äußeren Gestaltung anbelangt. Renommierte Horror-Autoren huldigen H. P. Lovecraft nicht zu unrecht, und meines Erachtens darf er ruhig in einem Zug mit Edgar Allan Poe und Ambrose Bierce bzw. ETA Hoffmann genannt werden. Lovecraft ist ein klarer Platz im Fantastischen Olymp sicher, wenn er sich nicht bereits dort befindet.

Subtiler Horror ohne Splatter und ohne Effekte, alles passiert in Deinem Kopf. Er spielt mit den Urängsten, schafft latentes Entsetzen, jongliert mit der Furcht. Beim ersten Lesen wirken die Texte nahezu unzusammenhängend, ja in vielen Fällen sogar verstörend, sodass mancher Leser sich denken mag, dass dieses Buch ihn vielleicht nicht erreiche. Menschen jedoch, die sich auf die Welt und den ganz eigenen Schreibstil Lovecraft einlassen können, sei dieses Buch, im Idealfall mit seinem Vorgänger, wärmstens ans gruselige Herz gelegt.

 

Absolut gelungenes Meisterwerk, sowohl vom Autor, als auch vom Verlag.

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   Titel Chronik des Cthulhu-Mythos II
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Festa Verlag
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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