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Game Stick Lite 4K

Whatsko Retro Konsole Spielkonsole Game Stick mit 20000+ Spielen


2025-02-03  Spielemagazin  2 Likes  0 Kommentare 
Game Stick Lite 4K  Bild Game Stick Lite 4K  Screenshot Game Stick Lite 4K  Foto

Was gibt es schöneres als eine Reise zurück in die goldene Ära der Videospiele? Es sind diese Momente, in denen uns eine kleine Melodie, ein vertrautes Pixelbild oder das sanfte Klicken eines Controllers in eine längst vergangene Zeit katapultiert. Eine Zeit, in der wir als Kinder gebannt vor dem Röhrenfernseher saßen, die Kassetten unserer Lieblingsspiele vorsichtig einlegten und jeden Level mit einer Mischung aus Aufregung und Ehrfurcht meisterten. Super Mario hüpfte durch pixelige Landschaften, Sonic raste mit atemberaubender Geschwindigkeit über Loopings, und auf den Straßen von OutRun sausten wir dem Sonnenuntergang entgegen.

Mit dem Game Stick Lite 4K verspricht ein kleines, unscheinbares Gerät, all diese Erinnerungen in einem modernen Format zurückzubringen – eine Konsole, die Tausende von Klassikern aus vergangenen Jahrzehnten in unsere Wohnzimmer bringt. Doch kann dieser winzige Stick wirklich das Gefühl von damals wiederbeleben? Lohnt sich die nostalgische Reise oder bleibt es nur ein billiger Abklatsch der guten alten Zeiten? Wir haben uns das Gerät genauer angesehen.

Lieferumfang und Aufbau
Reden wir zunächst über den Lieferumfang. Der Game Stick Lite 4K wird mit zwei drahtlosen Controllern, einer 64-GB-Speicherkarte, einem HDMI-Verlängerungskabel und einem USB-Adapter für die Verbindung mit den Controllern geliefert. Und weil die Anleitung ungefähr so hilfreich ist wie eine Wärmflasche bei Fieber sag ich euch kurz wie das alles funktioniert.

Der Stick selbst wird direkt an den HDMI-Port des Fernsehers angeschlossen. Falls der Platz begrenzt ist, erleichtert das mitgelieferte HDMI-Verlängerungskabel den Anschluss. Den kleinen Dongle steckt man in den GameStick, der sorgt für die Verbindung mit den Controllern. Die Stromversorgung erfolgt über einen USB-Anschluss des Fernsehers. Dann noch kurz ein paar AAA-Batterien in die Controller eingelegt und schon kann es losgehen.

Ran ans Eingemachte
Nach dem Anschließen und Einschalten präsentiert sich ein übersichtliches Menü mit einer Liste der verfügbaren Spiele. Und sind es tatsächlich viele Spiele. SEHR viele sogar. Über 20.000 Spiele verspricht der Hersteller und auf den ersten Blick stimmt das auch. Wir sehen links eine Auswahl von 10 Spielen und rechts oben die Angabe, dass es 2.031 Seiten Seiten gibt, die man durchscrollen kann. Scrollt man an das Ende der Liste sieht man eine stattliche Anzahl von 20.304 Spielen. Nicht schlecht, Herr Specht. Aber Moooment. Es gibt einen Haken. Dazu am Ende mehr.

Immerhin neun unterschiedliche Systeme bietet der Game Stick Lite 4K als Emulation an:
  • Mame (ein Multiemulationssystem)
  • Famicom (FC)
  • Gameboy (GB)
  • Gameboy Advance (GBA)
  • Gameboy Color (GBC)
  • Megadrive (MD)
  • SNES (hier: SFC)
  • Playstation (PS1)
  • Atari VCS (Atari)


Über die Schaltfläche "History" wird der Verlauf der gespielten Spiele angezeigt, über "Collect" hat man Zugriff auf seine persönlichen Favoriten. Die Suche erweist sich leider als wenig hilfreich. Zwar funktioniert diese schon, allerdings nur bezogen auf den Anfangsbuchstaben. Sucht man nach "Super" findet er Super Mario Bros. Sucht man nach "Mario" findet er es nicht. Nicht so wahnsinnig clever.

Aber egal, das wichtigste sind ja ohnehin die Spiele. Legen wir also direkt mit ein paar Klassikern los. Wie wäre es mit einer Partie "Metal Slug 5". Das Spiel ist ein klassischer Run-and-Gun-Shooter, der 2003 veröffentlicht wurde und bietet actionreiche Kämpfe, detailreiche Pixel-Art-Grafik und rasantes Gameplay. Und tatsächlich es funktioniert. Das ist ein ziemlich gelungener Start und das macht auch tatsächlich Laune. Zwar gibt es keinerlei Hinweise zur Tastenbelegung, so dass man mit dem Start jedes Spiels erstmal ein "Spiel im Spiel" hat, bei dem es gilt herauszufinden, welche Buttons man drücken sollte, aber mit etwas Geduld kein Problem. Super. Auf zum nächsten Game.

Wir reisen zurück in der Zeit ins Jahr 1942. Naja, eigentlich ja ins Jahr 1984, denn in dem Jahr, in dem Madonna "Like a virgin" veröffentliche und der "Terminator" ins Kino kommt, veröffentlicht Capcom das Spiel "1942". Der Vertikal-Scrolling-Shooter wurde für Arcade-Automaten entwickelt und war Capcoms erster großer Arcade-Hit. Ein zeitloser Klassiker und der Gamestick Lite 4K macht auch hier eine gute Figur. Alles läuft reibungslos und wenn man mal davon absieht, dass man viel Übung braucht, kann man insgesamt nicht meckern. Auf zum nächsten Game.

Ich sehe "Arkanoid" in der Liste aufblitzen und klicke darauf. Ick freu mir. "Arkanoid" ist ein Breakout-Klon, der 1986 von Taito entwickelt und veröffentlicht wurde. Der Spieler steuert das Raumschiff "Vaus", das als Paddle fungiert, und muss einen Ball benutzen, um Blöcke am oberen Bildschirmrand zu zerstören. Ziel ist es, alle Blöcke in einem Level zu entfernen, ohne den Ball durch den unteren Bildschirmrand zu verlieren. Dumm nur, dass es nicht funktioniert. Das Paddle bewegt sich keinen Millimeter. Egal, was ich tue. Neben der US-Version ist auch die Version des japanischen Markts auf dem Stick, aber auch hier: Dasselbe Ergebnis. Ein erster kleiner Dämpfer für mich, aber nun ja. Bei über 20.000 Spielen kann sowas schon passieren. Auf zum nächsten Game.

Tetris. Noch so ein Klassiker. Tetris ist eines der bekanntesten und einflussreichsten Videospiele aller Zeiten. Entwickelt wurde es 1984 von dem russischen Programmierer Alexei Paschitnow, während er am Moskauer Computerzentrum der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften arbeitete. Das Spielprinzip muss ich sicher nicht erklären und siehe da: Wir sind wieder in der Spur, alles funktioniert reibungslos. Also: Auf zum nächsten Game.

Nachdem ich mich zunächst an "B.C. Story" versuche und später dann auch an "Commando" bekomme ich Lust auf ein Rennspiel. Oder was man damals eben so "Rennspiel" nannte. Ich starte "Drift Out", ein Arcade-Rallye-Rennspiel, das 1991 von Visco Corporation entwickelt und veröffentlicht wurde. Es gehört zu den frühen isometrischen Rennspielen, bei denen der Spieler ein Rallye-Fahrzeug aus einer schrägen Vogelperspektive steuert. Ich merke schnell: Etwas stimmt nicht. Alles ruckelt und das Spiel läuft viel zu langsam. Auch der Ton macht mich wahnsinnig. Schnell weiter.

Meine Lust auf Rennspiele ist nicht befriedigt. Ich starte "F1 Grand Prix Part 2". Das Spiel aus dem Jahr 1992 gehört eigentlich zu den besseren F1-Spielen der frühen 90er, aber in Falle des Gamestick Lite 4K will es nicht so recht funktionieren. Dasselbe Problem wie auch zuvor. Es ruckelt und zuckelt ziemlich. So macht es keinen Spaß.

Ich spiele noch eine Weile weiter und kann durchaus erkennen, dass die überwiegende Anzahl an Spielen funktioniert, angefangen "Super Street Fighter" bis hin zu "Space Invaders" funktioiert vieles. Die Rennspiele "Konami GT" und der Klassiker "OutRun" verweigern mir den Spielspaß, weil man nicht lenken kann. Nicht mit den Buttons, nicht mit dem Stick. Selbst eine Runde Strip Poker mit den "Poker Ladies" endet im Fiasko, weil ich meine Karten nie behalten kann, sondern nur ein Button funktioniert, der mir stets neue Karten gibt.

"Pitfall II" ist wiederum sehr unterhaltsam, das PS1 Spiel "Wipeout" wiederum weniger. Und eigentlich wäre es nun Zeit für ein Fazit, aber...

Da war doch noch was.
Schaut man sich die Liste der Spiele mal genauer an, sieht man schnell, dass manche Spiele mehrfach in der Liste auftauchen. Manchmal sind es einfach nur länderspezifische Versionen, also beispielsweise die japanische, die US-amerikanische und die europäische Version des Spiels. Zudem gibt es zahlreiche Varianten ein und desselben Spiels, so dass man wohl nicht von 20.000 Spielen sprechen kann. Aber ein paar Tausend Spiele werden es schon sein, aber was hilft es, wenn so viele wiederum nicht korrekt funktionieren.

Ist das eigentlich legal?
Die rechtliche Lage rund um die Spiele auf dem Gamestick könnte man als "Grauzone" bezeichnen. Zumindest als Nicht-Jurist. Eine Vergütung für die Rechteinhaber der Spiele wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gegeben haben. Offiziellen Support gibt es jedenfalls nicht – stattdessen finden sich oft veraltete oder unvollständige ROM-Dumps in wechselnden Sprachversionen, teils sogar als Beta benannt. Deutsche Fassungen sind selten.

Strafbar macht man sich durch den Kauf nicht. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die "Whatsko Retro Spielkonsole", die bei Amazon zum Zeitpunkt dieses Reviews bei stolzen 42,99 Euro liegt bei AliExpress gerade mal 12,79 Euro kostet. Wer die Konsole allerdings dort bestellt darf sich nicht beschweren, wenn der Zoll die Ware beschlagnahmt.

Der Game Stick Lite 4K ist ein zwiespältiges Produkt. Einerseits lockt er mit einer riesigen Auswahl an Retro-Spielen und einfacher Plug-and-Play-Funktionalität, andererseits gibt es erhebliche Schwächen in der Emulation und bei der Controller-Kompatibilität. Während viele Klassiker problemlos spielbar sind, gibt es ebenso viele Titel, die fehlerhaft laufen, ruckeln oder gar nicht funktionieren. Das Konzept, eine ganze Ära der Videospielgeschichte auf einem kleinen Stick wiederzubeleben, ist verlockend. Doch die mangelnde Qualitätssicherung, die willkürliche Spielauswahl und das Fehlen jeglicher Anpassungsmöglichkeiten trüben das Gesamtbild. Hinzu kommt die rechtliche Grauzone, denn die Spiele sind unlizenzierte ROM-Dumps, die ohne Zustimmung der Rechteinhaber vertrieben werden. Unterm Strich ist der Game Stick Lite 4K eine günstige Möglichkeit, in die Welt der Retro-Games einzutauchen, wenn man keine hohen Ansprüche hat. Wer jedoch echtes Arcade-Feeling mit sauberer Emulation und präziser Steuerung sucht, sollte lieber zu Alternativen wie einem Raspberry Pi mit RetroPie oder offiziellen Retro-Konsolen greifen.

Punktewertung

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