Olli Schulz - SOS - Save Olli Schulz Review

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2012-04-22  Matthias Kraut  10 Likes  0 Kommentare 

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Da ist er wieder, der Geschichtenerzähler: Olli Schulz! Drei Jahre nach seinem ersten Soloalbum "Es brennt so schön" (2009) meldet sich Herr Schulz zurück und legt mit "SOS - Save Olli Schulz" kräftig nach.

"Pass auf, bist du bereit?", fragt Olli Schulz zu Beginn der Platte und die Antwort lautet: "Alter, Jo!" Und los gehts mit dem Opener"Wenn es gut ist". Wenn man Olli Schulz' angenehmer Stimme lauscht, erwischt man sich immer wieder beim zustimmenden Kopfnicken, was einerseits an den mitreißenden Melodien liegt, aber auch an dem, was Olli oftmals singt: Es ist einfach nur wahr. Im Opener geht es halt einfach darum, dass das Leben manchmal schon ziemlich auf die schiefe Bahn geraten kann. Gleichzeitig gibt es aber auch schöne Momente und man denkt sich: Man, ist das Leben geil! Komischerweise hat man sich über solche Sachen davor nie Gedanken gemacht oder diese verdrängt - da musste einen schon Olli Schulz darauf hinweisen, dass es halt nun mal so ist. Und so ist er eben: humorvoller Erzähler oder ernster Dichter. Mal so, mal so.

Das arg ironische "Ich kenn' da einen" beispielsweise handelt von diesen typischen Typen, die ja jeden kennen und auf ganz dicke Hose machen, in Wirklichkeit aber nur nach Aufmerksamkeit dürsten. Um die ganze Ironie noch zu unterstreichen, singt Olli mit gepflegeter Auto-Tune-Stimme und zieht alles schön durch den Brei. Ganz nebenbei ist das Lied eigentlich dann doch recht tanzbar und ein Ohrwurm ist auch in nächster Nähe, wenn Olli singt: "Ich kenn da einen / Ich kenn da einen / Ich kenn da einen / Der bringt uns da rein!"

Dann ist da aber wieder das Lied "Ich dachte, du bist es", das mit treibendem Schlagzeugbeat und einem wunderschönen Refrain von einer Reise über den Verkauf der Seele und - wie so oft - von Liebe erzählt. Ernst ist das Album in solchen Momente wieder und ein starkes Songwriting zeichnet sich ab! Auch "Old Dirty Man" ist ein sehr emotionales Lied. Für drei Minuten sieht man die Welt aus der Sicht eines schmutzigen, alten Mannes, dem "Old Dirty Man" eben. Verträumte, hallende Gitarren umgeben Ollis sanften Gesang und stimmen doch etwas traurig - aber im positiven Sinne.

Ganz im Gegensatz zu "H.D.E.K.K". Man muss schon sehr schmunzeln, wenn Herr Schulz einer kleinen, nervigen - man muss es so formulieren - Tussi dezent darauf hinweist, dass sie ihn doch bitte in Ruhe lassen und endlich mal auf ihr Leben klar kommen soll. Ein ironisches Zwinkern inklusive: natürlich alles nicht böse gemeint.

Diese harmonische Abwechslung, die irgendwo zwischen Humor, Ironie, und dann doch wieder recht emotionalen Texten wie beispielsweise in "Koks & Nutten", das in ganzen sechs Minuten vom Aufstieg und Fall eines Musikers berichtet, wandert, das ist ganz großes Kino für die Ohren und für die Seele!

In "Der kleine Bär" singt Olli dann von einem - wer hätte es gedacht? - kleinem Bären, der den ewigen Nörgler karikatiert, der ja immer nur im allen das Schlechte sieht. All das aber auf eine sehr charmante und melodische Weise, sodass man unweigerlich nach kurzer Zeit mitsingen muss: "Und er denkt sich /ja er denkt sich /Ich bin nur einer kleine Bär/Und das Leben ist nicht fair /Wär gern tapfer, wär gern klüger /wär gern stark wie ein Tiger / Oder irgendwer..."Wenn Olli Schulz dann noch am Schluss in "Danke an alle" das komplette Ensemble, das am Album mitgewirkt hat, auf die Bühne bittet und sich unter besagten Mitwirkenden das komplette Alphabet, die Gitarre und sogar das Sofa befindet, in dem alle während der Aufnahmen gesessen haben, und Olli mit Enthusiasmus sowie überschwänglicher Begeisterung alle diesen Gestalten dankt, dann drückt man doch gern auf die Repeat-Taste.

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Fazit

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