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Metro 2033: Das marmorne Paradies Review


2011-10-21  zoggerman168  11 Likes  0 Kommentare 
In der letzten Ausgabe unseres schmucken Heftchens haben wir euch mit "Die Resie ins Licht" das erste Buch aus dem Metro 2033-Universum vorgestellt. Mittlerweile erschien auch das nächste Band im Handel, welches auf den Namen "Das marmorne Paradies" hört. Ob der Ausflug in die Metro ein Paradies für den Leser ist, das erfahrt ihr in der folgenden Buchkritik.

Der Vater mit dem Sohne
Im Zentrum der Geschichte stehen Sergej und dessen Sohn Denis. Beide leben in einer Kolonie außerhalb von Moskau. Für den Vater läuft die Zeit allerdings langsam aber sicher ab. Er leidet an einer künstlich erzeugten Strahlenkrankheit, an welcher die Mutter von Denis bereits starb. Die Ärzte geben Sergej nur noch wenige Wochen, da hört er von einem Fremden, dass der Doktor, dem er diese Krankheit zu verdanken hat, in einer Moskauer Metro-Station lebt und möglicherweise ein Heilmittel zur Verfügung hätte. Kurz darauf wird die Kolonie von einer Art Killer-Hummeln angegriffen und nur mit viel Glück können Sergej und sein Sohn mit der Hilfe des Fremden namens Max an die Oberfläche fliehen, wo neben der Radioaktivität noch viel größere Gefahren auf sie warten. Schafft es der kleine Trupp bis nach Moskau in die rettende Metro oder werden sie Opfer mutierter Tiere und Menschen? Und welche Geheimnisse verbirgt Max vor seinen Mitstreitern?

Ganz interessant, aber verschenkt Potenzial
Das Buch ist unterteilt in drei Teile, welche "Vertreibung aus der Hölle", "Reise zum Paradies" und "Abstieg ins Paradies" heißen. Im Groben erzählt der Erstgenannte die Geschichte über das Leben in der Kolonie, der zweite Abschnitt beschreibt die Abenteuer auf dem Weg nach Moskau, während der letzte Teil die Erlebnisse der Protagonisten in der Metro darstellt. All die Beschreibungen über das Leben der Kolonisten sind recht interessant und animieren zum Weiterlesen, allerdings fragt man sich bei Beendigung des ersten Abschnitts warum so viele Figuren eingeführt wurden, wenn sie nach dem Angriff der Mutanten-Hummeln ohnehin sterben. Der Rest des Buches wirkt routiniert heruntergeschrieben. Die Szenarien bieten allesamt ein gewisses Potenzial, welches leider nicht ganz ausgenutzt wird. Die Erlebnisse des ungleichen Trupps werden spannend dargestellt, es fehlt aber ab und an das gewisse Etwas. An mancher Stelle driftet der Autor allerdings zu weit ab und der Roman erhält einige schwachsinnige Momente, die zwar erzählerisch einigermaßen überzeugen können und dafür sorgen, dass der Leser am Ball bleibt, aber auch einen faden Beigeschmack hinterlassen und sich nicht so recht in das gesamte Universum einfügen wollen. So wird beispielsweise beschrieben, dass der junge Denis übernatürliche Kräfte und hierdurch die Gabe der Heilung und des Hellsehens hat. Mutierte Viecher und Menschen machen in einer postapokalyptischen Welt, wie sie in Metro 2033 dargestellt wird, noch Sinn, aber übersinnliche Fähigkeiten nagen doch sehr an der Glaubwürdigkeit. Vor allem die halbgare Erklärung, wie der Junge zu diesen Kräften kam, kann die Fragen des Lesers kaum befriedigen. Gut gelungen ist dem Autor allerdings der Blick in die Psyche des Hauptprotagonisten Sergej. Der Leser erfährt viel über dessen Vergangenheit, seine Gefühlslage und seine Ängste, was dazu führt, dass man jederzeit mit der Figur mitfühlt.

Der Roman muss sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, dass er es nicht schafft, die beklemmende Atmosphäre des Hauptbuches, aus der Feder von Dmitry Glukhovsky, zu übertragen. Die Szenen plätschern vor sich hin, bieten hier und da ein bisschen Action und Geheimnisse über die man sich Gedanken machen kann und gipfeln in einem spannungsarmen Finale, dessen Auflösung nicht so ganz zu überzeugen weiß. Wie gesagt, es hat Potenzial, aber Sergej Kusnezow, der Autor des Romans, schafft es nicht, dass man als Leser wirklich mitgerissen wird. Das Buch ist keineswegs schlecht, es hat durchaus seine Qualitäten und weiß zu unterhalten, über den gehobenen Durchschnitt kommt es allerdings nicht hinaus.

Interessante, aber streckenweise etwas langweilige Geschichte aus dem Metro-Universum. Fans der Serie können aber durchaus einen Blick riskieren.

Punktewertung

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   Titel Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Heyne Verlag
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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