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Gothic 2 Gold Edition Review


2012-12-28  Dean  10 Likes  0 Kommentare 

Piranhas machen gute Spiele

"Gothic II" - ein Meilenstein der deutschen Rollenspielgeschichte aus dem Hause Piranha Bytes (1997 in Bochum gegründet) wurde des Öfteren schon "neu" herausgegeben und erschien in diversen Kompilationen zusammen mit anderen Fantasy Games oder aber als "Complete Edition" mit allen bis dato erschienenen Teilen 1-3 und allen Add-Ons sowie Spin-Offs. Warum ist dieses Epos um einen namenlosen Helden in einer Fantasy Welt beherrscht von Orks, Goblins, Menschen und anderen Fabelwesen so faszinierend, dass selbst eine Bauklötzchengrafik die Fans nicht davon abhalten kann nach wie vor Geld für die Neuauflagen auszugeben? Immerhin verkaufte sich die Serie über 3 Millionen mal. Mittlerweile gibt es bereits den 4. Teil "Arcania Gothic IV" (PC, X-Box, PS3), der jedoch unter der sich seit 2001 ausbreitenden Fangemeinde auf starken Widerstand stößt, da bei diesem Teil nicht der alteingesessene Entwickler Piranha Bytes sondern Spellbound Entertainment engagiert wurde, nachdem sich Entwickler und Publisher im Streit getrennt hatten. Außerdem wurde der vierte Teil als letztes Kapitel konzipiert, das durch ein letztes Add-On erweitert wurde, bevor JoWood in die Insolvenz ging. Inwiefern dies der Qualität des Spieles einen Abbruch getan hat sei dahingestellt - die Welt aber ist nach wie vor die gleiche und nach wie vor Kult unter Rollenspielern: das Königreich Myrtana.

Übersicht und erste Klicks

"Gothic II" und das dazugehörige Add-On "Die Nacht des Raben" stammen aus den Jahren 2002 und 2003 - dementsprechend sollte die Systemanforderung sowohl für selbst gebastelte High-End Gamer PCs mit Wasserkühlung sowie für den Discountrechner vom Vorjahr ohne Probleme auf höchster Stufe spielbar sein. Wer über 512MB RAM, Direct X 8.1 und einer Grafikkarte mit herausragenden 64MB RAM verfügt, kann das Spiel auf höchster Einstellung genießen - was nicht heißen soll, dass aus dem 10 Jahre alten Spiel dank der diversen Grafikregler ein HD-Game wird.

Aufgrund von Gewalt und mäßiger Darstellung von Sexualität ist der USK auf 12 und der Pegi auf 16 gesetzt - soweit so gut! Die Installation des Hauptgames sowie des Add-Ons ist dank fixer Hardware in 5 Minuten erledigt; nimmt man sich noch 2 Minuten Zeit für die Einstellungen kann es auch schon losgehen. Hierbei sei erwähnt, dass sich Piranha Bytes die fast schon standardisierten Probleme mit den Videosequenzen nicht nehmen hat lassen: Wie auch schon im ersten Teil und wie auch dann im Dritten kann es gelegentlich passieren, dass die Cut-Scenes sowie der Vorspann nicht abgespielt wird, sondern der Monitor dunkel bleibt. Hier sollte man erst per Rechtsklick die Kompatibilität prüfen (da das Game ja doch eher auf Windows 98/XP ausgerichtet war) und anschließend einen Neustart des PCs einleiten. Sollten die Probleme dennoch bleiben (es sind nicht überragend viele Cut-Scenes in diesem Spiel zu erwarten) müssen nochmals 5 Minuten für eine Neuinstallation investiert werden. Nervig aber machbar.

Wochenlang unter Felsen begraben

Wer "Gothic" gespielt hat, erinnert sich an die epische Ausrüstung, die man sich mühsam erkämpft hatte: Magische Waffe, magische Rüstung, magischer Helm, Armbrust, Ringe und Schnürsenkel (.) - dies alles ist nun verloren! Inklusive aller Fähigkeiten und Magie. Der namenlose Held startet - wie auch im ersten Teil und dann auch im dritten bei Null. Die Erklärung hierfür ist so simpel wie logisch: Nach dem Endboss in "Gothic" wurde der Held unter Steinen begraben und nur die Magie seiner Rüstung und seiner Fähigkeiten hat ihn am Leben erhalten. Nun ist seine Ausrüstung zerstört, seine Magie aufgebraucht und er hat sogar vergessen wie man eine Rolle vorwärts macht! In Anbetracht heutiger Games wie z.B. Infamous2 (PS3 2012) oder Naruto Ultimate Ninja Storm Generations (PS3 2012) in denen man Erfolge und teilweise auch Fähigkeiten alter Spielstände in das neue Game importieren kann, wirkt dieser totale Neustart etwas eingerostet und nervig. Aber wie so vieles im Leben hat auch diese Schattenseite etwas Positives: man kann sich aufs neue seine Kräfte erarbeiten - und das ist ja wohl der Sinn und Zweck eines Rollenspiels.

Eine Insel mit...

...nicht zwei Bergen, aber immerhin einer Strafkolonie, die durch eine magische Barriere von der Außenwelt abgeschirmt war - das ist die Insel Khorinis. Im ersten Teil hat es der namenlose Held geschafft sich von einem mittellosen Neuankömmling dieser von Verbrechern bewohnten Kolonie hoch zum angesehenen Kämpfer einer der drei großen Gruppen zu arbeiten. In der finalen Schlacht gegen den sog. "Schläfer" wurde dann auch die Barriere zerstört und die Gefangenen somit befreit.

"Gothic II" beginnt mehrere Wochen nach diesem Ereignis: Die Sträflinge haben die Insel überrannt und sich entweder in den Bergen als Banditen verschanzt, oder aber in den Städten und bei den Großbauern als Söldner anheuern lassen. Dieser Ausbruch an potentieller Gewalt und trainierten Kämpfern hat die Fronten der drei Parteien der Insel verschärft: Die Miliz, die für die Sicherheit der Städte und Dörfer, vor allem aber der Hauptstadt sorgt will die alte Ordnung wieder herstellen und die Macht der Königs auf dem Eiland repräsentieren. Der Zirkel der Feuermagier studiert die alten Mächte der drei Götter insbesondere aber ihres Hauptgottes Inos und sucht nach Relikten seiner Macht um wiederum ihre Position in der Welt zu festigen. Im Gegensatz zum ersten Teil der Reihe muss man sich hier nicht zwischen 3 Arten der Magie entscheiden sondern kann im Zirkel des Feuer alle Zauber erlernen. Zudem ist man nicht gezwungen ein Magier zu werden, um Zauber wirken zu können. Wer sich gerne mit Schwert und Feuerball durch die Horden kämpft, kann dies Dank Spruchrollen auch tun. Zu guter Letzt wären da noch die Söldner, die größtenteils aus alten Bekannten der Strafkolonie bestehen. Sie haben sich zusammengeschlossen und bilden eine Privatarmee der Großbauern, die durch diese neue Streitmacht die Kontrolle über die Insel an sich reißen wollen. Zu wem man sich letztens bekennt, hat im zweiten Teil der Reihe nicht so erhebliche Auswirkungen wie im ersten. Während man sich in der Kolonie entscheiden musste zwischen Feuermagie, Wassermagie und die Magie des Schläfers bzw. schlichtem Schwertkampf, kann man in "Gothic II" gut und gerne einen Mix verwenden. Dies bietet sich auch an, da die Kämpfe und Gegner einen ganzen Zahn härter sind als im vorangegangenen Spiel.

Das Auge Innos

Xardas - ein dunkler Magier der Aufgrund seiner Macht in der Kolonie eingesperrt war, befreit den Held aus seinem Grab, nachdem sie zusammen über den Schläfer gesiegt hatten. Der Held freut sich zum Einen natürlich darüber, dass er noch lebt und zum Anderen, dass der Schläfern besiegt und alle nun befreit sind. Xardas jedoch bremst seine Euphorie, denn die Barriere zu zerstören hat etwas anderes, noch schrecklicheres als den Schläfer erweckt: die Drachen. Noch sind sie schwach und auf ihren Bergen versteckt, doch ihre Macht wächst und bald werden sie alles in Schutt und Asche legen, so wie sie es schon im Minental gemacht haben. Von seinem Turm aus beobachtet Xardas jeden Winkel der Insel und hat die Dunkelheit, die sich vom Minental aus auf den Rest der Insel ausgebreitet hat, lange beobachtet. Die Orks haben den Schauplatz von "Gothic" überrannt und nur eine handvoll Paladine leisten erbitterten Widerstand im alten Lager. Eingepfercht hinter dicken Mauern bekämpfen sie Schwall um Schwall an Orks am Boden und gleichzeitig die Luftangriffe der Drachen. Dies ist jedoch nur ein Vorzeichen etwas viel Größerem, was fernab irgendwo im Meer wächst und bald bereit ist, die gesamte Welt zu verwüsten. Xardas berichtet, dass Beliar selbst das Königreich brennen sehen will und hierfür seinen treusten Diener auf die Erde geschickt hat. Wo dieses Etwas jedoch ist und wie man es vernichten kann wissen nur die Drachen; die jedoch lieber Menschen grillen als mit ihnen zu sprechen. Wie soll man also eine Armee Orks, jede Menge wütender Feuerspucker sowie ein unbekanntes Böses aufhalten, wenn man alle seine Kräfte verloren hat?

Die Antwort (neben hartem und ausdauerndem Training): Das Auge Innos. Innos, der Gott des Lichts und des Feuers hinterließ den Menschen dieses Relikt, damit sie sich gegen die Horden seines Erzfeindes Beliar verteidigen können. Das Auge ist eine Halskette, die die Drachen zähmen und sie zwingen kann die Fragen des Helden zu beantworten. Wo das Auge jedoch ist, wie man es bekommt und wie es letztendlich einzusetzen ist muss der Spieler selbst heraus finden.

Reden ist Silber - Noch mehr Reden ist Gold

Man kann Gothic gut und gerne als Urgestein der alten Schule der Rollenspiele bezeichnen. Zwar gibt es viele Kämpfe und Abenteuer, man muss kleine Rätsel lösen und Dinge in einer riesigen, frei begehbaren Welt finden, jedoch besteht der Hauptteil des Spieles darin sich mit den Menschen zu unterhalten. Man redet und redet und redet und redet... Hierbei wird es jedoch nie wirklich langweilig, da die Entwickler viel Witz, Charme und Ironie in die Dialoge gesteckt haben. Die gut gemachte Vollsynchro zudem lässt die Gespräche, die sich teilweise auf bis zu 10 Minuten ausdehnen lassen, eher wie ein Kurzfilm wirken als wie nerviges "finde die richtige Antwort". Zudem erfährt man in scheinbar unwichtigen Nebensätzen wo sich Schätze befinden und wie man am besten Eindruck bei den Parteien der Insel macht. So fällt ein Wort über Korruption bei der Miliz oder einen Verräter bei den Söldnern und man hat einen kleinen Nebenquest für sich entdeckt, dessen Ende teilweise blutig, teilweise lustig und teilweise recht nichtssagend ist. So wie das echte Leben nun mal ist.

"Hol mir mal", "Mach doch mal"

Rollenspiele bestehen aus Quests. Diese unterteilen sich in Haupt- und Nebenquests. Während die Aufgaben der Hauptgeschichte oftmals lange brauchen und mit vielen Kämpfen verbunden sind, sind die vielen Nebensächlichkeiten oftmals reine "bringe mir 10 Säcke Mehl" oder "töte 250 Eber" - Aufgaben. Seit World of Warcraft (MMORPG) kennen wir das Prinzip und seitdem nervt es uns auch. Wir sind epische Helden, die mit ihrem Schwert und ihrer Magie die Welt retten sollen! Warum zum Teufel soll ich die Puppe der Tochter des Metzgers vom Feld holen?

Nun ja... zum Einen weil es EXP und kleine Belohnungen gibt und zum Anderen, weil man dadurch im Ansehen des Metzgers (oder wahlweise einer der Parteien der man sich anschließen will) steigt.

Ist "Gothic" so? Ja... leider ist "Gothic" auch so und die erste Quest die man erhält ist tatsächlich die Aufgabe "Kaufe eine Bratpfanne für die Frau des Bauern" und "hole das Weizen vom Feld"...

Nichtsdestotrotz sind die Quests in "Gothic II" gut ausbalanciert zwischen Kämpfen, Rätseln und Aufgaben, in denen man durch Engelszungen die NPCs manipulieren muss. Es wird nie langweilig und die Frage "und was mache ich jetzt?" stellt sich selten bis nie. Zudem sind die Arten der Aufgaben auf die Gruppen der Inseln angepasst und passen auch in deren Welt. So braucht ein Feuermagier das Fleisch einer Feuerechse für einen Trank, während der Söldner auf dem Hof einen Konkurrenten verjagen will. Ein Punkt über den man diskutieren kann ist, dass das Erfüllen von Aufgaben für die eine Partei und der damit verbundene Anstieg des Ansehens nicht zu einem Abfallen des Ansehens der anderen Gruppen führt. Während man sich oft bei vergleichbaren Titeln von Anfang an entscheiden muss zu wem man eine gute Beziehung aufbauen will, lässt "Gothic II" dies dem Spieler frei bis zum Ende des ersten Kapitels. So kann man bei allen drei Parteien Aufgaben erfüllen und so sehr viel Spielzeit verbringen, bis man sich dann schließlich (nach vorherigem Speichern des Spielstandes auf einem Sonderspeicherstand) für eine Gruppe entscheidet.

Hack'n Slay mal anders

Das Kampfsystem der Gothic Reihe ist... nennen wir es mal "ruppig" und "klobig". Zwar lassen sich Schwertkombinationen ganz bequem mit der linken Maustaste durchführen, jedoch wirken diese sehr ungelenk und starr. Zudem kann man selbst zu Beginn des Spiels fast jeden Gegner töten, indem man während dem Schwertkampf zusätzlich die Tasten für "Rechts" und "Links" drückt, da der Held dann mit dem Schwert von einer Seite zu anderen streicht. Dies bildet eine anscheinen undurchdringbare Barriere (sei es auch nur mit einem Stück Holz bewaffnet) die keinen Nahkampftreffer des Gegners zulässt. Manche nennen es einen Bug, manche einen Cheat und wieder andere eine effektive Nutzung des vorhandenen Ressourcen. Hierbei ist relativ egal ob man mit einem Einhandschwert, einer Keule, einer Zweihandwaffe oder Axt um sich schlägt. Neben dem Nahkampf kann man auch wahlweise mit einem Bogen aus sicherer Entfernung arbeiten. Durch drücken der linken Maustaste spannt sich der Bogen und das Fadenkreuz wird kleiner, was eine genauere Zielerfassung anzeigt. Lässt man dann los, schießt man den Pfeil ab und er trifft zumeist genau das, was vorher angepeilt wurde. Hindernisse wir Büsche oder Blätter werden hierbei gekonnt ignoriert - die Technik war "damals" noch nicht soweit, als dass man solche Faktoren beachten musste. Die Magie hingegen ist mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Die Animationen der Zauber sind hübsch anzusehen und dank automatischer Zielerfassung auch fast immer treffsicher. Mit der rechten Maustaste wird der Zauber, der zuvor durch die Hotkeys (Standardisiert auf den Zahlentasten platziert) ausgewählt wurde ausgeführt. Vom einfachen Feuerball, über Blitzschlag, Heilung, Schlaf und Verwirrung bis hin zur Beschwörung einer Skelettarmee oder eines Gletscherregens lässt die Bandbreite an Zaubern wirklich keine Wünsche offen. Zwar ist die Optik nicht vergleichbar mit den Zaubern aus anderen Rollenspielen wie z.B. Fable (PC, X-BOX), jedoch für 2002 definitiv ein Hingucker und stimmig in der Gesamtoptik des Spieles. Ein weiteres Manko, was sich aber auf das Alter des Spieles zurückführen lässt, ist der sehr ruckartige Übergang von Nahkampf, Fernkampf und Magie. Während man in heutigen Spielen ohne große Pausen zwischen mehreren Zaubern wechseln und dabei mit dem Schwert die Gegner in Schach halten kann, muss man in "Gothic II" jeden Schritt mehr oder minder einzeln absolvieren. Dies lässt den Kampffluss eher wie einen tropfenden Wasserhahn wirken: Um einen Zauber zu wirken muss man das Schwert einstecken und den Zauber auswählen, der daraufhin erst als Miniversion über der Faust des Helden (es gibt in diesem Spiel nur Fäuste - keine Hände) erscheint. Dann kommt zudem vor vielen Zaubern eine lange Handbewegung und eine Magiesequenz. Alles in allem auf Dauer sehr ermüdend - zumindest aus der Sicht eines verwöhnten WoW oder Fable Zockers.

Wo war nochmal...

Die Insel Khorinis ist komplett und frei begehbar. Während sich 2002 andere Spiele auf streng limitierte Maps einschossen, trat Piranha Bytes auf bisher unberührtes Terrain der heute gängigen "Open World" Technik. Das Einzige, was den Spieler daran hindert einfach loszulaufen ist sein Level, da in bestimmten Gebieten und Orten sehr harte Gegner warten. Während im ersten Teil das Areal relativ klein war, kann man nun eine ganze Insel erforschen und sich dabei ertappen wie man stundenlang in Realzeit durch die Wälder streift, auf Berge krakselt und sich den Sternenhimmel anschaut. Obwohl die Bauklötzchenoptik gelegentlich unromantisch aufstößt, wirkt die Welt in sich durchgehend stimmig. Im Wald gibt es Tiere, Pflanzen und allerhand Einsammelbares. In den Bergen findet man riesige schlafende Trolle und in der Städten wuselt und lebt es. Für 2002 definitiv ein Meilenstein - heute aber veraltet in Anbetracht von Games wie Assasins Creed (PS3) , in denen ganze Städte originalgetreu animiert und mit einem abwechslungsreichen Eigenleben ausgestattet wurden. Nichtsdestotrotz kann man sich auch in Gothic II verlaufen und sich in irgendwelchen dunklen, nebeligen Sümpfen voller Raubtiere wiederfinden. Wenn man mit einem Feuerball jedes Tier grillen kann ist das halb so wild, wenn man aber gerade mal Geld für einen Lichtzauber übrig hatte, wird man seine Beine in die Hand nehmen und rennen müssen - was ebenfalls eine legitime Art der Fortbewegung ist.

Die Nacht der Raben

Das Add-On "Die Nacht des Raben" kam wenige Monate nach dem Hauptspiel raus und behandelt ein kleines zusätzliches Kapitel in der Gothic Welt: Der Ring des Wassers, ein Geheimbund der sich dem dritten Gott Adanos, dem Gott des Wassers und der Balance verschrieben hat, sucht nach der "Klaue Beliars", dem Gegenstück zum Auge Innos. Da dieses Schwert von ungemeinem Nutzen gegen die Drachen sein kann macht sich der Held auf in einen versteckten Bereich der Insel. Dort hat eine Piratenmannschaft das Schwert gefunden und terrorisiert die Bewohner der Insel. Um an den Kapitän heran zu kommen muss sich der Held bei ihnen einschleichen und durch diverse Aufgaben ihr Vertrauen gewinnen. Die Storyline ist hier etwas dünn, jedoch überzeugt das Add-On neben neuen Zaubern und Waffen vor allem durch enormes Hintergrundwissen aus der Gothic Welt. Erst hier bekommt man die Möglichkeit die genauen Verhältnisse der Götter zu erfahren und man begreift vieles, was man vorher nicht ganz verstanden hat. Das Add-On wirkt zwar eher wie eine Geschichtsstunde (und man wird wirklich lange an diversen Buchständern stehen und lesen), jedoch ist das hier kein Manko. Wer sich für den Hintergrund interessiert kann ihn lesen, wer nur die neuen Quests und Ausrüstung inklusive einem starken Schwert im Auge hat kann das genauso ohne Bücher wälzen machen. Es lebe der freie Wille.

Fazit

Beim Durchlesen des Artikels merkt man schnell, das hier oft von "für 2002" oder "immerhin ist es 10 Jahre alt" die Rede ist. Dies zieht sich durch alle Aspekte des Spiels: Grafik, Soundtrack, Steuerung, Konzept, Spielwelt und Kampf. "Gothic II" ist ein Meilenstein der Rollenspielwelt. Es ist episch, gut animiert, extrem tief und voller Möglichkeiten sich selbst zu entfalten. Ob als Schwertkämpfer, Magier oder Bogenschütze oder aber als eine Mischung aus Allem - der namenlose Held ist das, was der Spieler aus ihm macht. Und gerade das macht den Zauber der Gothic Reihe aus. Der Held ist so charakterlos und ohne Vorgeschichte, dass der Gamer selbst ihn mit Inhalt füllen muss. Zudem ist die Welt (für 2002) riesig und frei begehbar. Die Spieltiefe verspricht und hält mehrere Tage, wenn nicht Wochen an Spielspaß ohne langweilig zu werden.

Wer sich also an Bauklötzchen nicht stört - und hey wir zocken alle immer und immer wieder Final Fantasy 7 (PS) - wird mit "Gothic II" und der gesamten Gothic Reihe mehr als zufrieden sein, dementsprechend bewerten wir das Spiel aus der Sicht aus dem Jahr 2002.

Das Spiel ist gut, plausibel und stimmig - für ein 10 Jahre altes Spiel nicht schlecht, oder?


Ein episches, gigantisches, Maßstäbe setzendes Spiel... im Jahr 2002...

Punktewertung

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   Titel Gothic 2 - Gold Edition [Hammerpreis]
   Genre Actionspiele
   Release 2007-07-13
   Systeme Windows 2000
   Publisher Koch Media GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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