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Das Blut Review


2012-02-10  zoggerman168  7 Likes  0 Kommentare 
Ist Ihnen Guillermo Del Toro ein Begriff? Bestimmt haben Sie schon mal einen seiner Filme gesehen. Filme, wie Hellboy, Blade 2 und Pan's Labyrinth. Nun versucht sich der Regisseur auch als Buchautor und hat sich dabei Hilfe vom erfahrenen Bestsellerautor Chuck Hogan geholt. Zusammen schrieben die beiden an einer düsteren Trilogie über eine Seuche, die die Welt befällt. Seinen Anfang nahm alles mit Die Saat, fortgeführt wird es nun mit Das Blut. Ob die Fortsetzung die Spannung des Erstlings halten kann, oder besser weit hinten im Regal verstauben sollte, das erfahren Sie in der folgenden Buchkritik.

Die Menschheit steht am Abgrund
Mittlerweile ist in New York die geheimnisvolle Seuche ausgebrochen, die im Vorgänger mit einem Flugzeug ins Land kam. Wer sich infiziert, der verwandelt sich in einen Vampir und dürstet nach einer bestimmten Flüssigkeit: Blut. Nur eine Handvoll Menschen weiß, was wirklich passiert und versucht die Regierung und die Öffentlichkeit zu warnen. Doch die Seuche und ihre Auswirkungen werden von ganz oben vertuscht und Ephraim Goodweather, ehemaliger Angestellter des CDC und Hauptfigur des Buches wird als Spinner und Verbrecher hingestellt. Zusammen mit seinen Gefährten kämpft er im chaotischen New York ums nackte Überleben. Vor allem seinen Sohn möchte er schützen, da dessen Mutter ebenfalls in einen Vampir verwandelt wurde und nun alles daran setzt um ihren Sohn zu sich zu holen. Die Hoffnung schwindet, doch eine letzte Chance besteht um den sogenannten Meister (Chef-Vampir) zu besiegen. Abraham Setrakian, ein alter Professor, der die Vampirbrut schon seit vielen Jahrzehnten jagt, sieht in einem alten Buch namens Occido Lumen eine Möglichkeit dem drohenden Untergang der Welt Einhalt zu gebieten. Doch wird es die Gruppe schaffen? Kann die Welt vor der Seuche gerettet werden oder ist sie dem Untergang geweiht?

Spannend erzählt aber mit Schwächen
Das Blut hat keine allzu originelle Story. Vampire, die die Welt befallen, wird nicht gerade einen Innovationspreis gewinnen. Allerdings kann die banalste Geschichte gut sein, wenn sie spannend erzählt wird und dies ist hier eindeutig der Fall. Der Überlebenskampf der Gruppe um Eph und Abraham wird detailreich geschildert und steht hauptsächlich im Vordergrund. Dabei kommt natürlich die Action nicht zu kurz. Da werden Vampire enthauptet, ihnen Silbernägel in die Körper geschossen, ihnen die Wirbelsäule durchtrennt und noch weitere Dinge, die ca. 60-70 Prozent des Buches ausmachen. Was dabei natürlich zu kurz kommt, ist die Charaktertiefe. Alle Personen werden nur oberflächlich dargestellt. Ihre Gefühle, ihre Ängste, ihre Sorgen. All dies verkommt zur Nebensache. Weiterhin hat das Buch das Problem, das es zu viele kleine Einzelgeschichten gibt. So bekommt keine der Figuren genügend Zeit um sich zu entfalten, weil die Geschichte von einem Ort zum Nächsten springt. Dabei hätten sich die Autoren vor allem den Teil in der ISS sparen können, da er weder die Story an sich weiterbringt, noch viel damit zu tun hat. Es scheint mehr eine Art Lückenfüller zu sein, um zehn Seiten mehr zu haben. Und wo wir schon bei Seiten sind. Insgesamt besteht das Werk aus insgesamt 400 Seiten. Bei der Vielzahl an verschiedenen einzelnen Handlungen eindeutig zu wenig, zumal auf den ersten Seiten ein kleiner Rückblick auf den Vorgänger beschrieben wird.

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Das Blut um ein gutes, lesenswertes Buch. Es muss nicht immer die tiefgründigste Handlung sein um den Leser zu unterhalten. Der Schreibstil weiß zu gefallen, es sind einige coole Ideen vorhanden und das Wichtigste: Hier sind Vampire auch wirklich fiese, brutale Typen, die nicht in der Sonne glitzern. Die Autoren haben es zudem geschafft eine spannende Atmosphäre zu schaffen, die den Leser mit den Figuren mitfiebern lässt. Dabei haben es die beiden geschafft, dass das Gelesene wirklich wie ein Film vor dem geistigen Auge des Lesers abspielt, was vor allem daran liegt, dass sich manche Passagen wie ein Drehbuch lesen. Der Horror-Roman kommt zwar nicht an die Qualität eines Stephen King heran, zeigt aber Potenzial, das im kommenden dritten und letzten Teil der Trilogie vielleicht gänzlich ausgeschöpft werden kann. Wer mal wieder ein Buch ohne großen Anspruch lesen und dabei nur gut unterhalten werden möchte, der kann beherzt zugreifen.

Blutiger Thriller mit wenig Tiefe aber umso mehr Spannung und Action. Für kalte Winterabende bestens geeignet.

Punktewertung

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   Titel Das Blut: Roman
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Heyne Verlag
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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