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Grimind


2012-12-17  Bastion  10 Likes  0 Kommentare 
Da Indie-Spiele zurzeit in aller Munde sind und einen manchmal positiv umhauen, werfen wir heute einmal einen Blick auf "Grimind". Das Spiel wurde vom Krakauer Studenten Pawel Mogila entwickelt. Es handelt sich hier um ein Jump and Run bzw. 2D Platformer Abenteuer mit Horror Ambitionen. Wir haben uns zum Ausprobieren eine Vorabversion geschnappt und haben einen guten Eindruck vom Spiel bekommen.

Die Handlung
Wie von vielen Spielen gewohnt, beginnen wir ohne jegliche Erinnerung. Wir finden uns in einer dunklen Höhle wieder und fragen uns was passiert ist. Unsere Hauptfigur ist ein Maulwurf- oder Igelähnliches Tier, das neben Springen, Laufen und Werfen eine überaus hohe Intelligenz besitzt. Diese Weisheit bekommt das Tier natürlich von uns verliehen, denn in dieser Höhle finden sich viele Rätsel und auch physikalische Raffinessen, die wir nur mit viel Geduld oder eben Ideenreichtum lösen können. Hier ist das Sprichwort "Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen" doppelt angebracht. Weiterhin bietet das Spiel die typische 2D Ansicht mit spärlicher Beleuchtung und gruseligen Geräuschen um etwas Gänsehaut im Nacken zu bekommen.

Doch was ist nun das Ziel von "Grimind"? Das haben wir uns natürlich auch gefragt. Natürlich erzählt das Spiel nach und nach eine kleine Geschichte, die wir immer mit kleinen Sprechblasen mitverfolgen können. Mit der Zeit kann sich unsere Figur wieder erinnern und uns wird langsam bewusst, ob wir wirklich neben den bösen Tieren allein in der Höhle sind und wie wir überhaupt hierhin gekommen sind. Das Spiel bedient sich also der in der Spieleindustrie häufig benutzen Rückblenden, die das Spiel in seiner Originalität aber in keinster Weise beeinflussen. In erster Linie geht es aber natürlich darum, die skurrilen Level mit all seinen Raffinessen zu meistern.

Gameplay
Das Spiel selbst lebt von seinen physikalischen Spielchen, ähnlich wie Limbo. Denn durch die geringe Beleuchtung sind wir ständig darauf angewiesen von irgendwo her eine Lichtquelle zu bekommen. Darüber hinaus warten auf uns zahlreiche Fallen, ein unüberlegtes Vorpreschen wird damit schnell zum Todesurteil. Wir treffen zum Beispiel auf schlecht gesicherte Hängebrücken, vergiftete Gewässer, herabfallende Nagelbretter als auch kleine fiese Biester, die unserem Protagonisten an das Leder wollen und immer an den unpassendsten Stellen auftreten. Nebenher hat die Höhle aber auch Aufzüge sowie überflutete Gänge im Petto. Besonders das Wasser ist mit Zeitdruck verbunden, da unsere Hauptfigur auch einmal wieder atmen möchte.

Insgesamt entwickelt sich das Spiel aber nicht als sehr einfach, sondern durchaus fordernd. Dies ist zum einen der etwas eigenen Steuerung als auch dem Level-Design geschuldet. Denn durch die spärliche Beleuchtung fällt man doch das eine oder andere Mal in die schwarze Tiefe oder wird von den hartnäckigen Feinden überwältigt. Damit muss man manche Stellen doch mehrmals probieren, wenn man die Stelle aber geschafft hat, ist das zweimalige Durchspielen nach unserer Erfahrung auch kein Problem mehr.

Grimind - nur teilweise grimmig oder gruselig
"Grimind" will zwar den Spieler mit seiner Atmosphäre immer einmal wieder etwas beängstigen, schafft es aber nicht ganz. Das Spielgeschehen wirkt manchmal sehr steril, was mehrere Gründe hat. Denn so richtig dunkel ist es trotz der Lichtspielerei eigentlich nie, da immer genug Restlicht zur Verfügung steht und außerdem fehlt dem Spiel neben den kleinen schwarzen Bösewichten mit roten Augen ein gruseliger Gegner. Das einzig beängstigende sind die guten Geräusche, die den Anspruch gruselig zu sein noch einmal gerettet haben. Skurril ist das Spiel allerdings allemal, schon allein wegen den farblich differenzierten Räumen.

Technik
Die Grafik des Spiels ist für ein Indie-Spiel sehr gut gelungen und durch die Lichteffekte auch stimmig. Kritikpunkte sind die sehr detailarmen Gegner sowie die manchmal auftauchenden Vierecke im Level Design, die atmosphärisch einfach nicht zum Spiel passen. Es kommt einem somit manchmal vor, als hätte der Entwickler einfach keine Texturen mehr für diese Blöcke besessen. Etwas zwiespältig anzusehen finde ich auch die Wassereffekte, die durch ihre Detailarmut wirken wie aus Comics bekannte Zauberstrahlen. Geschmackssache ist ebenfalls die Schattendarstellung. Gut gefallen haben uns dagegen die Spielereien in dem der Vordergrund mit dem Hintergrund verschmilzt und manchmal für komische Momente sorgt.

Wie schon zuvor angedeutet finden wir die Geräuschkulisse aber durchaus gelungen. Zwar fehlt es hier und da noch an einer entsprechenden musikalischen Untermalung, allerdings fällt das durch die ansonsten stimmige Begleitung kaum ins Gewicht. Was noch fehlt wäre eine Synchronisation der Sprechblasen, die dem Protagonisten noch ein Identifikationsmerkmal ermöglichen würde.

Die Steuerung ist ebenfalls nicht sehr präzise ausgefallen und ist an manchen Stellen schwierig zu bewerkstelligen, durch das teilmanuelle Schwenken der Kamera wird sie aber trotzdem ihre Liebhaber finden.

Wer den Entwickler Pawel Mogila unterstützen will sein Spiel auf "Steam" zu veröffentlichen, Grimind" href="http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=92989244" target="_blank">der sollte mal auf seiner "Steam-Greenlight" Seite vorbeischauen. "Grimind" erscheint am 18.Dezember 2012

Auch wenn sich dieser Preview-Test etwas negativ liest, ist es doch bemerkenswert was "Pawel Mogila" da alleine auf die Beine gestellt hat. Denn insgesamt bietet das Spiel zwar wenig neues, ist aber trotzdem für Freunde von Horror Jump and Runs zu empfehlen oder die, die es noch werden wollen.

Punktewertung

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