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Wer's glaubt, wird selig - Salvation Boulevard Review


2012-05-30  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
Mit dem Glauben ist es ja immer so eine Sache. Spöttisch könnte man ja jetzt behaupten: entweder man glaubt es oder man lässt es. Nichtsdestotrotz lässt sich nicht von der Hand weisen, dass der Glaube an Gott und die Verbundenheit zu Kirche als solches, schon viele Menschen über existenzbedrohende Krisen hinweg geholfen hat und sie mit ihm eine Neuausrichtung ihres Lebens vollziehen konnten. Immer wieder hört man so beispielsweise von Kriminellen, die im Knast eine Haftstrafe zu verbüßen hatten, während ihrer Gefangenschaft den Glauben zu Gott fanden und dann als geläuterte Menschen wieder aus dem Gefängnis kamen. Was das alles mit dem nun folgenden Film zu tun hat?

Wer's glaubt, wird selig - Salvation Boulevard
Pastor Dan Day (Pierce Brosnan), ein charismatischer Diener Gottes, hat mit seinem Charme eine komplette Kleinstadt erobert. Dank ihm ist die Kirche populär wie nie zuvor. Auch Vorzeigeehemann Carl (Greg Kinnear) ist seiner Frau Gwen (Jennifer Connelly) zuliebe konvertiert und somit nun Teil dieser Gemeinde. Doch seine heile Welt gerät unverhofft ins Wanken, als er unfreiwillig Zeuge eines Mordes wird: Dr. Paul Blaylock (Ed Harris) wird erschossen. von niemand Geringerem als Pastor Dan Day höchstpersönlich. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, denn eines ist klar: die Wahrheit darf niemals ans Licht gelangen!

Die Komödie "Wer's glaubt, wird selig - Salvation Boulevard" spielt gekonnt mit dem Thema Religion, Glauben und dem Konflikt mit dem daraus entstehende Weltbild unserer Marktwirtschaft. Immobilienspekulationen und Religion passt einfach nicht besonders gut zusammen. Dies muss insbesondere Pastor Dan Day schmerzhaft erfahren, der durch den eher unfreiwilligen "Mord" an einem Widersacher in echte Erklärungsnöte kommt. Statt sich seiner Verantwortung zu stellen und einfach nur bei der Wahrheit zu bleiben, wie man es von einem Diener Gottes am ehesten erwarten dürfte, begibt sich der Pastor eine eigene Version der Ereignisse zu erschaffen und schreckt hierbei auch nicht davor zurück, seine Gemeinde hierfür in Anspruch zu nehmen.

Pierce Brosnan erweist sich als Idealbesetzung für die Rolle des satanischen Pastoren, der vor keiner Lüge und keiner Schandtat Halt macht. Aber auch Greg Kinnear in der Rolle des unfreiwilligen Sündenbocks weiß zu gefallen und verleiht der erfrischenden Komödie eine persönliche Note. Alles in allem ein unterhaltsamer Spaß, wenn man denn selbst nicht allzu religiös eingestellt ist oder man seine Religion zumindest selbst ein wenig auf die Schippe nehmen kann.

Die Bild- und Tonqualität kann auf ganzer Linie überzeugen - die Produktion ist zeitgemäß, die Kameraeinstellungen und die Regiearbeit von George Ratliff (Teufelskind Joshua) sind gelungen. Ein besonderes Highlight des Films ist Marisa Tomei, die in einer Nebenrolle für jede Menge Turbulenzen sorgt.

Solider Komödienspaß auf Basis des amerikanischen Kirchenfundamentalismus. Mit unserem Segen: Sehenswert!

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