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Upstairs Review


2011-06-20  stephan  9 Likes  0 Kommentare 
Übersetzt bedeutet der Titel des Psycho-Thrillers so viel wie "im Obergeschoss" - etwas freier übersetzt könnte man "oben" sagen oder flapsig "im Oberstübchen". Der Titel des Films ist jedenfalls Programm und das im Grunde in allen Übersetzungsvarianten.

"Im Obergeschoss" nämlich hat Grace Stearn ein Appartement zu vermieten. Das Anwesen der Stearns ist kein kleines, etwas abgeschieden von der nächsten Stadt und auf den ersten Blick könnte man es durchaus als "Adelssitz" bezeichnen. Grace Stearn ist blind und gibt der kleinen Emily Klavierunterricht - Emily ist dabei nicht nur Schülerin, sondern auch eine gute Freundin. Unter mehreren Interessenten fällt die Wahl letztlich - nach dem mysteriösen Dahinscheiden der eigentlich glücklichen Neumieterin - auf Ward Weaver, einen jungen Mann, der offensichtlich ein sehr großes Interesse an diesem Appartement hat.

Da kratzt was an der Oberfläche...
"Oben" - an der Oberfläche nämlich - bleibt dann allerdings auch die weitere Geschichte. Zwar baut sich durchaus eine gewisse Spannung auf, wenn man Augenzeuge von seltsamen Handlungen des neuen Mitbewohners wird, leider erfährt man aber so gut wie nichts über die Beweggründe dieser Aktionen. Die kann man lediglich erahnen, was nicht schlimm wäre, wäre die Geschichte so mehrschichtig wie sie es sein möchte.

"Im Oberstübchen" nicht mehr ganz richtig scheint der neue Mieter im Haus der blinden Pianistin zu sein - gespielt von Ex-Serien-Star Luke Perry. Er spielt den Psycho teilweise so betont und gewollt hintergründig, dass es am Ende eher das Gegenteil bewirkt. Und auch sonst bleiben die die Figuren meist eher eindimensional und ein wenig klischeehaft. Da ist die hilflose Blinde, die immer hysterisch reagiert. Da ist die Freundin / Schülerin Emily, die recht affektiert handelt. Da ist der Bruder, der bei seiner Rückkehr in das Anwesen der Familie den Beschützer so perfekt geben will, dass man die Wende in seiner Rolle schon riechen kann. Handwerklich ist der Film gut gemacht, die Synchronisation ist solide. Die Kamera liefert durchaus gute Bilder - und lässt man offene Fragen zu angerissenen Handlungssträngen außer Acht, ist der Film in der Summe recht spannend.

"Upstairs" und "Tatort" sind verwandt
Regisseur Robert-Adrian Pejo war bisher verantwortlich unter anderem für zwei "Tatorte" für die ARD oder "Mordshunger" nach dem Roman von Frank Schätzing. "Upstairs" kann sich als DVD-Premiere oder Fernsehfilm trotzdem sehen lassen. Einen Vergleich mit großen Ich-habe-einen-Killer-im-Haus-Kinofilmen sollte man nicht anstellen. Schon wegen des Budgets und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten wäre das nicht besonders fair.

Betrachtet man "Upstairs" als - sagen wir Sat-Eins-Film-Film, verzeiht man ihm auch kleine Logikfehler (Warum beispielsweise riecht die blinde Grace den Eindringling nicht, wenn sie direkt vor dem - etwas verschwitzten - Mann steht?). Als abendfüllende Unterhaltung für Zuhause, bei der man sich einmal so richtig erschrecken kann, reicht es allerdings dann doch nicht.

Für eine große Tüte Popcorn und einen langen Kinoabend gibt der Film leider zu wenig her. Insgesamt "solide" Unterhaltung.

Punktewertung

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   Titel Upstairs
   Genre
   Release 2010-02-18
   Systeme
   Publisher Euro Video
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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